Sie thematisiert die Problematik illegaler Archäologie und des Handels mit Kulturgütern auf nationaler und internationaler Ebene, genauso wie die Möglichkeiten mit denen sich jeder Einzelne sinnvoll an archäologischer Forschung beteiligen kann. Denn der Kontext, in dem ein Objekt gefunden wird, ist für den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn fast immer bedeutsamer als der Fund an sich. So mögen römische Schuhnägel für sich gesehen nicht allzu spektakulär erscheinen, doch das Beispiel der Fundstelle am Harzhorn zeigt eindrucksvoll, dass die Informationen, die sie in ihrer Gesamtheit liefern können, faszinierende Erkenntnisse erlauben.
Auch Raubgräber nutzen heute bei ihrer illegalen Jagd nach "Schätzen" die moderne Technik und bieten mit Metallsonden aufgespürte, größtenteils sehr kleine Gegenstände über das Internet zum Kauf an. Für meist nur wenige Euros geht so wertvolles Wissen über die Vergangenheit für immer verloren. Beispiele von Raubgrabungen gibt es weltweit in großer Zahl. Ein bekannter und abenteuerlicher Fall ist die Fundgeschichte der Himmelsscheibe von Nebra. Eine Masterkopie der Himmelsscheibe wird vor diesem Hintergrund in der Ausstellung zu sehen sein. Nebst solchen Fundgeschichten liefert die Ausstellung Beispiele für die Problematik der Raubgräberei von Niedersachsen und anderen Bundesländern bis hin zum Vorderen Orient.
Eine sehr frühe Regelung zur Eigentumsfrage bei "Schatzfunden" im Boden findet sich bereits im Sachsenspiegel, einer mittelalterlichen Bilderhandschrift aus dem 14. Jahrhundert, in der die zeitgenössischen Rechtsbräuche in Bild und Schrift festgehalten wurden. Dort heißt es sinngemäß, dass ein Schatz im Boden, der tiefer liegt, als ein Pflug gelangt, dem König gehört. Ein Faksimile des Oldenburger Sachsenspiegels wird in der Ausstellung in diesem Zusammenhang zu sehen sein.
Neben der Archäologie sind auch die Ethnologie und die Paläontologie leidtragende Disziplinen, wenn es um private "Schatzsucher" oder den illegalen Handel mit Artefakten geht. Und nicht nur hier werden ahnungslose Touristen durch den Kauf von Souvenirs zweifelhafter Herkunft zu Schmugglern oder Hehlern. Die Ausstellung zeigt daher auch Beispiele aus der Völkerkunde und den Geowissenschaften.
"Teilhabe an Wissenschaft" oder auch "Citizen Science" wird heute in vielen gesellschaftlichen Bereichen gefordert und auch die Wissenschaft ist verstärkt auf die Mitarbeit sogenannter "Laienexperten" angewiesen. Damit aber aus der Zuarbeit eine gedeihliche Zusammenarbeit wird, müssen Spielregeln eingehalten werden, die sich aus den Ansprüchen der jeweiligen Wissenschaft ergeben: der Archäologie, der Paläontologie und der Ethnologie. Zur Frage, wie jeder Einzelne zum Schutz unserer Kulturgüter beitragen kann, zeigt die Ausstellung Möglichkeiten auf. In einigen Bundesländern können sich beispielsweise Interessierte beim Landesamt für Denkmalpflege als Sondengänger schulen lassen und erhalten eine Sondergenehmigung mit bestimmten Auflagen. Indem sie sich verpflichten mit der Denkmalpflege zusammen zu arbeiten, können sie legal ihrem Hobby nachgehen und unterstützen die Wissenschaft durch Hinweise auf Fundstellen.
Für Kinder sieht das Ausstellungskonzept eine eigene inhaltliche Ebene vor: Zusätzliche kindgerechte Texte, Mitmach-Exponate und eine Identifikationsfigur führen durch die Ausstellung und vermitteln spielerisch die Arbeitsweisen von Wissenschaftlern aus den Bereichen Archäologie, Paläontologie und Ethnologie bei der "Bergung" der verborgenen Funde.
Zur Ausstellung ist eine gleichnamige, umfassende Begleitschrift im Nünnerich-Asmus Verlag & Media erschienen, die im Museumsshop und über den Buchhandel erhältlich ist. Im Begleitprogramm zur Ausstellung stehen ein eigens eingerichteter Geocache zur Verfügung, der zur verträglichen Schatzsuch-Alternative animiert.