Premiere für Römer-Spielfilm aus Baden-Württemberg

Am 13. Februar 2011 findet in Schwäbisch Gmünd die Uraufführung des Films »A.D. 235 –Schatten über dem Limes« statt. Der Römerfilm, dessen Produktion etwa ein Jahr dauerte, ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Schwäbisch Gmünd und der Stuttgarter Hochschule der Medien.

Nachrichten durchblättern
AD 235 - Der Film

In dem 85-minütigen Historienspielfilm »A.D. 235 – Schatten über dem Limes« geht es um den Aufenthalt von Kaiser Alexander und seiner Mutter Mamaea am obergermanisch-rätischen Limes. Nach dem Ausbruch von Unruhen im Grenzgebiet sind beide mit der gesamten kaiserlichen Armee in den Norden gereist, um die Lage vor Ort unter Kontrolle zu bringen. Sie streben eine friedliche Lösung des Konfliktes mit den Germanen an. Der Offizier Maximinus Thrax und seine verbündeten Zenturionen haben jedoch andere Vorstellungen davon, wie die Unruhen zu bändigen sind.

Stuart Marlow, Professor für Dramaturgie und Inszenierung an der HdM, wurde 2006 auf das Leben des römischen Kaisers und seiner Mutter aufmerksam. Er recherchierte dessen Aufenthalt und Ermordung an der germanischen Front und beschloss eine filmische Aufarbeitung des Themas im Rahmen eines Hochschulprojekts.

Das UNESCO-Weltkulturerbe anschaulich präsentieren

Im Jahr 2005 wurde der Limes zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Dies war der Anlass für die Stadt Schwäbisch Gmünd, den Limesabschnitt nahe der Stadt zu inszenieren. Michael Schaumann, Leiter der Zentralstelle Kultur der Stadt Schwäbisch Gmünd, erzählt: »Mit dem Wunsch, die römische Provinzgrenze in Form eines Medienprojektes zu präsentieren, traten wir an die Hochschule der Medien heran. Gemeinsam setzten wir uns das Ziel, einen Film zu produzieren, der dem Weltkulturerbe Limes zu mehr Anerkennung und Aufmerksamkeit verhelfen soll.«

Denn komplizierte Zusammenhänge sollen nicht durch trockene Vorträge und illustrative Veranschaulichung vermittelt werden. »A.D. 235 – Schatten über dem Limes« setzt auf das Begreifen von Geschichte durch eine spannende Erzählung, die an lebensechte Charaktere gebunden ist. »Mir war wichtig, die in Deutschland vorhandenen historischen Rekonstruktionen zu nutzen und zu einer Filmkulisse zu verschmelzen«, erklärt Drehbuchautor Professor Stuart Marlow.

Internationale Drehorte

Im November 2009 begannen die ersten Dreharbeiten in South Shields, England. Zwischen Januar und April 2010 entstand an weiteren 24 Drehtagen in Deutschland und Italien der Film. Das Projektteam stellten Studenten der Hochschule der Medien. Je nach Drehphase waren zwischen zehn und 25 Studierende beteiligt. Sie wählten die Drehorte – allesamt archäologische Rekonstruktionen – aus, führten Regie, waren für die Produktionsleitung verantwortlich und haben als Darsteller mitgewirkt.

Persönliches Engagement und Fach-Beratung

Neben der Unterstützung durch Laienschauspieler wurde das Filmprojekt durch das Mitwirken von Reenactment-Gruppen möglich, deren Ziel es ist, Lebensweisen und militärische Bräuche historisch detailgetreu nachzustellen. Auch zahlreiche Museen und Einrichtungen entlang des Limes haben das Vorhaben mit Kostümen und Kulissen unterstützt. Die wissenschaftliche Beratung übernahmen Archäologen des Landesamtes für Archäologie Baden-Württemberg und vom Germanisch-Römischen Museum in Köln.

Der Römer-Spielfilm wird in begrenzter Auflage auch als DVD erhältlich sein. Er kann über den i-Punkt in der Stadt Schwäbisch Gmünd sowie über die Hochschule der Medien gegen eine Schutzgebühr bezogen werden.

Die feierliche Premiere findet ab 10:30 Uhr im Rahmen einer Matinée im Turm Theater, Pfeifergässle 34, in 73525 Schwäbisch Gmünd statt. Karten zum Preis von 6 Euro können an der Theaterkasse (Telefon: 07171-2233) reserviert werden. Der Film beginnt um 11.15 Uhr.