Neue Fragen zur Bandkeramik oder alles beim Alten?

Gestern und heute treffen sich Archäologen und Archäologinnen aus neun europäischen Ländern in Leipzig, um über die Anfänge bäuerlichen Lebens in Mitteleuropa (Frühneolithikum, 5.500 - 4.500 v. Chr.) zu diskutieren.

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Anlass der Tagung ist das 2009 an den Start gegangene Forschungsprojekt "Eythra: eine linien- und stichbandkeramische Siedlung im Lkr. Leipzig", das sich zum Ziel gesetzt hat, Hausbau, Siedlungs- und Besiedlungstrukturen sowie die wirtschaftlichen Grundlagen der ersten Bauern in Mitteldeutschland am Beispiel der Siedlung Eythra zu entschlüsseln. Das Projekt ist eine Kooperation der Universität Leipzig und des Landesamtes für Archäologie Sachsen und wird gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 10 Jahre Ausgrabungen in Eythra haben die größte zusammenhängende Siedlungsfläche der frühen Jungsteinzeit im Mitteleuropa zu Tage gefördert, mit erstaunlichen Befunden wie 300 Hausgrundrisse, zwei Brunnenanlagen, ein Erdwerk und einer Kreisgrabenanlage. Es ist gleichzeitig das größte DFG-Projekt eines archäologischen Faches an der Universität Leipzig.

Im Rahmen der Tagung werden aktuelle Forschungen aus ganz Europa vorgestellt und insbesondere die Frage nach der Binnengliederung der Siedlungen diskutiert. Höhepunkt der Veranstaltung ist die Präsentation der ersten Ergebnisse des "Eythra-Projektes" gleich zu Beginn der Veranstaltung und im Rahmen der Diskussionsrunde zum Kulturwandel am Beispiel der Keramik.

Gestern wurde die Tagung durch Frau Professor Dr. Charlotte Schubert, Prodekanin der Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften und Frau Dr. Regina Smolnik, Landesarchäologin von Sachsen eröffnet.