DFG richtet neuen Sonderforschungsbereich zur Mobilität von Populationen ein

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zum 1. Juli 2009 neun weitere Sonderforschungsbereiche (SFB) ein. Dies beschloss jetzt der zuständige Bewilligungsausschuss der DFG auf seiner Frühjahrssitzung in Bonn. Die neuen SFB werden mit insgesamt 73,6 Millionen Euro für zunächst vier Jahre gefördert.

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Darunter befindet sich auch der SFB 806 "Unser Weg nach Europa: Kultur-Umwelt-Interaktion und menschliche Mobilität im Späten Quartär", der sich mit der Mobilität von Populationen in den letzten 190 000 Jahren beschäftigt. Im Mittelpunkt der Forschung steht die Ausbreitung des modernen Menschen von Afrika nach West-Eurasien und im Besonderen nach Europa. Populationsdynamische Ausbreitungsprozesse stellen mit ihrem Austausch von Ideen, Techniken und kulturellem Verhalten dabei eine wichtige Voraussetzung für bedeutende Entwicklungsereignisse dar. Ziel ist es, mit geowissenschaftlichen und archäologischen Methoden zu erforschen, inwiefern menschliches Handeln, das Klima und die Umwelt bedeutende Populationsbewegungen mitbestimmt haben. Dabei soll insbesondere untersucht werden, welche Auswirkungen diese Faktoren auf Aktionen und Reaktionen von Populationen wie Auswanderung, Einwanderung und das Hineinwachsen in eine kulturelle Umwelt hatten. Die Sprecherhochschuleist die Universität zu Köln mit  Professor Jürgen Richter. Außerdem beteiligt sind: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Universität Duisburg-Essen sowie Landschaftsverband Rheinland, Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege Bonn und das  Neanderthal Museum in Mettmann.