Neue Forschungsallianz zur Erhaltung des kulturellen Erbes

Zur Gründung der "Forschungsallianz Kulturerbe" haben die Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) am Dienstag, den 28.10.2008 im Alten Museum (Museumsinsel Berlin) ein "Memorandum of Understanding" unterzeichnet.

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Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für den Kulturgüterschutz deutlich zu verbessern, den Aufbau des wissenschaftlichen Nachwuchses zu stärken und die nationalen und internationalen Netzwerke auszubauen. Anknüpfend an die führende Rolle der Konservierungswissenschaften in Deutschland vor dem Zweiten Weltkrieg, gilt es nun, für die Stärkung und Weiterentwicklung dieses Forschungszweigs ein zukunftsweisendes Fundament zu legen. Den nationalen status quo zu erfassen, ist ein erster Schritt, um gezielt den Bedarf feststellen zu können. Voraussetzung für die Stärkung der Disziplin ist allerdings auch, in der Öffentlichkeit und in der Politik ein Bewusstsein für die Bedeutung dieser Fachrichtung zu schaffen.

Mit der Gründung dieser Allianz wird Neuland betreten. Zum ersten Mal kooperieren eine der weltweit größten Sammlungen von Kulturgütern und ihrer wissenschaftlichen Betreuung (Stiftung Preußischer Kulturbesitz), eine der führenden anwenderorientierten technologischen Forschungsinstitutionen in Deutschland (Fraunhofer-Gesellschaft) und eine einzigartige querschnittsorientierte Wissenschaftsorganisation (Leibniz-Gemeinschaft). Auf der Basis der neuen Zusammenarbeit sollen innovative Restaurierungs- und Konservierungstechniken entwickelt und das kulturelle Erbe besser geschützt werden.

Themen  der Forschungsbemühungen sind unter anderem:

  • Entwicklung zerstörungsfreier Test- und Prüfverfahren
  • Dekontaminierung von mit Pestiziden belastetem Kunst- und Kulturgut
  • Alterungsverhalten und Beständigkeit der Materialien des Kunst- und Kulturguts des 20. JahrhundertsWeiterentwicklung der Plasmatechnologie für Reinigung und Konservierung von Kunst- und Archivgut
  • Weiterentwicklung mikroskopischer, oberflächentopographischer und multispektraler Authentifizierungsverfahren (Illegaler Kunsthandel, Kunstfälschung)
  • Auswirkung des Klimawandels auf Kulturgüter
  • Entwicklung von Konzepten zu Klimatechnik und Energieeffizienz in Museen und Archiven
  • Entwicklung moderner Verfahren für Dokumentation und Erhaltung von Baudenkmalen und archäologischen Stätten.