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Archäologie Online Newsletter 11/2020

29.05.2020

 

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Nachrichten

Verschollener Standort der Kirche des Klosters Neuwerk identifiziert
Kindergrab

Bedeutende Entdeckung bei archäologischen Ausgrabungen im Botanischen Garten

Bei Ausgrabungen im Botanischen Garten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) erwartete die Archäologen eine Sensation. In der Nordwest-Ecke des Grabungsschnittes tauchten unter Abbruchschichten des 16. Jhs. einzelne Steine eines Fundamentes auf, die sich schließlich bis zur südlichen Seitenapsis und der Hauptapsis eines großen Kirchenbaus verfolgen ließen. Sie können zweifelsfrei als die letzten verbliebenen Spuren der Kirche des Klosters Neuwerk identifiziert werden, deren Lage bislang näher an der Saale vermutet worden war.

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Neue C14-Daten stellen Datierung der griechischen Antike in Frage
Attische Keramikkiste mit Miniaturimitationen von Getreidespeichern

Die Entstehung der griechischen Stadtstaaten, die Erfindung des griechischen Alphabets, die griechische Kolonisation und das Zeitalter Homers – sie alle könnten 50 bis 150 Jahre früher zu datieren sein. Das legt ein Befund von Archäologen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften nahe.

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Wer waren die Kanaaniter?
Megiddo

Die Menschen, die in dem als Südlevante bekannten Gebiet – welches das heutige Israel, Jordanien, Libanon und Teile Syriens umfasst – um 3.500 bis 1.150 v. Chr. während der Bronzezeit lebten, werden in alten biblischen Texten als die Kanaaniter bezeichnet. Jetzt haben Forscher*innen um Ron Pinhasi vom Department für Evolutionäre Anthropologie der Universität Wien neue Einblicke in die Geschichte der Kanaaniter gewonnen, die auf einer genomweiten Analyse der antiken DNA beruhen, die von 73 Personen gesammelt wurde. Ihre Erkenntnis: Die Kanaaniter waren nicht nur kulturell, sondern auch genetisch ähnlich.

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Mahnmal erinnert an Verbrechen der Nationalsozialisten
Freigelegter Obelisk

LWL-Archäologen entdecken Obelisken auf Warsteiner Friedhof

Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben am vergangenen Mittwoch (27. Mai) oberhalb des Langenbachtals bei Warstein (Kreis Soest) einen Obelisken wiederentdeckt. Die Steinsäule wurde 1945 auf Veranlassung der Sowjetunion zum Gedenken an 71 Opfer der Kriegsverbrechen der Nationalsozialisten im nahen Langenbachtal auf dem ehemaligen Friedhofsareal »Melkeplätzchen« aufgestellt. Der Obelisk war offenbar nach der Umbettung der Toten auf einen Kriegsgefangenenfriedhof des Ersten Weltkriegs bei Meschede im Jahr 1964 absichtlich beseitigt worden.

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Neue Entdeckungen auf dem Kapellenberg bei Hofheim
Grabungen im Innenraum des Kapellenberg im August 2019

Seit über zehn Jahren erforschen Archäologen das Gebiet des Kapellenbergs bei Hofheim am Taunus und vollziehen anhand ihrer Funde dessen Besiedelungsgeschichte nach. Bereits vor 6000 Jahren lebten hier ca. 900 Menschen. Nun eröffnet sich eine neue Perspektive: Ein erst kürzlich bestimmter Grabhügel und zwei Steinbeile, die dort bereits im 19. Jahrhundert geborgen wurden, fügen der Forschung zur jungsteinzeitlichen Höhensiedlung ein neues Kapitel hinzu. Die Kombination neuester Erkenntnisse mit Daten aus der Fundgeschichte ermöglicht den Archäologen eine genauere Einordung in die Besiedlungsgeschichte Mitteleuropas. Dabei weisen Verbindungen auch nach Frankreich.

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Frauen mit Neandertaler-Gen bringen mehr Kinder zur Welt
Neandertaler-Progesteron

Die Neandertaler-Variante des Progesteron-Rezeptors wirkt sich günstig auf die Fruchtbarkeit aus

Eine von drei Frauen in Europa hat den Rezeptor für Progesteron von Neandertalern geerbt - eine Genvariante, die mit erhöhter Fruchtbarkeit, weniger Blutungen zu Beginn der Schwangerschaft und weniger Fehlgeburten in Verbindung steht. Dies geht aus einer Studie hervor, die von Forschenden des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und des Karolinska Institutet in Schweden veröffentlicht wurde.

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2.000 Jahre alte Höfe in Bad Wünnenberg entdeckt
Die Grabungsfläche mit Blick nach Westen, auf der rechten Seite ist die Lage des Wohnhauses anhand der 9 Pfosten zu erkennen

In einem Neubaugebiet südlich von Bad Wünnenberg (Kreis Paderborn) entdeckten Archäologen unter Fachaufsicht des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) die bisher älteste Siedlung der Region. Zwei über 2.000 Jahre alte Hofstellen geben erstmals Einblicke in die Lebensweise der ersten Siedler in den damals eher abgelegenen Flusstälern der Afte.

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Älteste genetische Verbindung zwischen Asien und Amerika
Ausgrabung am Fundort Stätte Ust'-Kyakhta-3 am rechten Ufer des Selenga-Flusses in der Nähe des Dorfes Ust-Kyakhta

Neu sequenzierte Genome prähistorischer Jäger und Sammler aus der Baikalregion zeigen genetische Verbindung zu den ersten Amerikanern

Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte in Jena hat mit Hilfe alter Genome von Menschen, prähistorischer Krankheitserreger und Stabil-Isotopen-Analysen die Bevölkerungsgeschichte der Baikalregion rekonstruiert und dabei die bisher älteste Verbindung zwischen den Einwohnern Sibiriens und den Indianern Nord- und Südamerikas entdeckt. Die in der Fachzeitschrift Cell publizierte Studie belegt auch die menschliche Mobilität und Konnektivität der Bewohner Eurasiens in der frühen Bronzezeit.

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300.000 Jahre alter Elefant aus Schöningen fast vollständig erhalten
Rekonstruktionszeichnung

Was am Seeufer geschah: Archäologen dokumentieren Spuren von Steinzeitmenschen und Fußabdrücke von Elefanten

Im niedersächsischen Schöningen tummelten sich vor 300.000 Jahren Elefanten. Aus der altsteinzeitlichen Grabungsstelle wurden in den vergangenen Jahren Fossilien von mindestens zehn Elefanten geborgen. Nun haben Archäologen vom Senckenberg-Zentrum für menschliche Evolution und Paläoumwelt der Universität Tübingen in Kooperation mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege erstmals ein nahezu vollständiges Skelett eines eurasischen Waldelefanten (Palaeoloxodon antiquus) freigelegt.

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Supercomputer simuliert Aussterben des Neandertalers
Bevölkerungsdichte von Neandertalern und modernen Menschen (Simulation)

Was war die Ursache für das Aussterben der Neandertaler: Klimaänderungen oder die Ankunft des Homo sapiens in Europa? Diese Frage wollten Klimaforscher des IBS Center for Climate Physics in Korea mit Hilfe eines Supercomputers klären, den sie verschiedene Modell-Simulationen durchführen ließen. Wie bei der Berechnung von Klimamodellen wurden dabei mehrere Szenarien mit unterschiedlichen Einflussfaktoren wie etwa abrupte Klimaveränderungen, Konkurrenz um Ressourcen oder Vermischung von Populationen, durchgespielt. Das klare Ergebnis: Der Neandertaler starb nur in solchen Szenarien aus, in denen der Homo sapiens gegenüber dem Neandertaler deutliche Vorteile bei der Ausbeutung vorhandener Nahrungsressourcen hatte. Glaziale Klimaverschiebungen führten in den Simulationen hingegen nicht zum Aussterben der Neandertaler.

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Über 400 in Vulkanasche konservierte menschliche Fußabdrücke in Tansania
Menschliche Fußabdrücke in Vulkanasche

Eine in der Nähe des Dorfes Engare Sero in Tansania von Mitgliedern der Massai-Gemeinde entdeckte Fundstätte enthält auf einer Fläche von etwa 300 Quadratmetern über 400 in Vulkanasche konservierte menschliche Fußabdrücke, die vor schätzungsweise 6.000 bis 19.000 Jahren entstanden sind und die unterschiedlichen Wege von mindestens 20 verschiedenen Individuen repräsentieren. Die Funde liefern eine Momentaufnahme des Gruppenverhaltens moderner Menschen während des Spätpleistozäns. Eine Analyse dieser bisher größten Ansammlung fossiler menschlicher Fußabdrücke in Afrika wurde kürzlich im Fachmagazin Scientific Reports vorgelegt.

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Kurz notiert

Auf den Spuren des äthiopischen Judentums
Bar Kribus

In Europa war die jüdische Bevölkerung im Mittelalter und in der frühen Neuzeit eine Minderheit. Christliche Herrscher regierten über sie. Nicht so im heutigen Äthiopien, wo es zu dieser Zeit vermutlich sogar ein eigenständiges jüdisches Staatswesen gab. So siedelten die politisch autonomen Beta Israel im nordäthiopischen Simiengebirge. Der Religionswissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum (RUB) Dr. Bar Kribus hat ein Post-Doc-Stipendium der Minerva-Stiftung erhalten, um die Geschichte der Beta Israel vor Ort zu erforschen.

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Freilegung zahlreicher Gräber im Widdumhof
Die Bestattungen liegen dicht an dicht im Gebäudeinnern

Im Zuge der archäologischen Begleitung der Umbau- und Sanierungsarbeiten durch die Fachaufsicht des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart in und um das Baudenkmal Widdumhof in Maichingen (Kr. Böblingen) sind zahlreiche Gräber entdeckt worden. Die Funde sind für die Siedlungsgeschichte von Maichingen von hoher Bedeutung und könnten Aufschlüsse über seine früheren Bewohnerinnen und Bewohner geben.

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Neue Einträge im Guide

  • 10 Heritage Sites Lost to Disaster and War
    Kulturelles Erbe ist vielfältigen Bedrohungen ausgesetzt. Neben Gleichgültigkeit wären hier Kriege aber auch Klimawandel und Umweltverschmutzung zu nennen. Robert Bevan stellt in einer Onlineausstellung auf dem Portal Google Arts&Culture 10 Welterbestätten vor, die durch Kriege und Katastrophen verloren gingen.
  • Virtuelles Museum des SFB 1070 »RessourcenKulturen«
    Um aufzuzeigen wie die Wissenschaftler mittels der Analyse materieller Kultur zu neuen Erkenntnissen kommen, hat der SFB 1070 »RessourcenKulturen« an der Universität Tübingen ein virtuelles Museum gegründet. Das Museum ist in drei »Räume« gegliedert: das Depot, in dem sich die 21 Teilprojekte vorstellen, die Schausammlung, die an einzelnen Objekten die Arbeit der Wissenschaft erklärt und ein Raum mit wechselnden Ausstellungen zu aktuellen Forschungsthemen des SFB. 
  • Humans in the Chauvet Cave
    Onlineausstellung auf dem Portal »Google Arts&Culture«, die mit eindrücklichen Fotos die menschlichen Hinterlassenschaften in dieser paläolithisch genutzten Höhle beleuchtet.
  • Centre des Monuments Nationaux
    Frankreichs unzählige Schlösser und Baudenkmale werden übersichtlich und gut recherchierbar auf dem Onlineportal »Centre des Monuments Nationaux« präsentiert. Neben kleineren Geschichten und Essays zu einzelnen Schlössern und Denkmälern findet sich dort auch ein Veranstaltungskalender.
 
 
 

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