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Newsletter 20/2019

18.10.2019

 

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Nachrichten

Ungewöhnliche Funde vom bronzezeitlichen Schlachtfeld im Tollensetal
Funde vom bronzezeitlichen Schlachtfeld an der Tollense

Persönlicher Besitz eines bronzezeitlichen Kriegers auf dem Schlachtfeld im Tollensetal entdeckt

Ein Forschungsteam unter Leitung der Universität Göttingen, des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern und der Universität Greifswald hat im Tollensetal 31 ungewöhnliche Objekte entdeckt. Die Forscherinnen und Forscher vermuten, dass die Funde zum persönlichen Besitz eines bronzezeitlichen Kriegers gehören, der vor 3.300 Jahren auf dem Schlachtfeld starb.

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Hirn und Schädel entwickelten sich unabhängig voneinander
CT/MRI Mensch, Schimpanse, Gorilla

Das Gehirn des Menschen ist ungefähr dreimal so gross wie dasjenige eines Menschenaffen. Zurückzuführen ist dies nicht zuletzt auf die evolutionäre Herausbildung neuer Hirnstrukturen, die zum Beispiel das Sprechen oder das Herstellen von Werkzeugen ermöglichen. Wie Anthropologinnen und Anthropologen der Universität Zürich zeigen, standen diese Veränderungen im Gehirn jedoch in keiner Wechselwirkung zu den Umformungen, die der Schädel im Zuge der Evolution durchlief.

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Neue Einblicke zum Beginn von Ackerbau und Viehzucht in Südwestdeutschland
Neolithische Frauenbestattung in Hockerstellung

Archäologische Ausgrabungen bei Ammerbuch-Pfäffingen bringen Gräben und Bestattungen aus dem 6. Jahrtausend v. Chr. ans Licht

Bei Forschungsgrabungen des Landesamts für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart und der Universität Tübingen wurden im Bereich einer großen Siedlung der ältesten bäuerlichen Kultur in Mitteleuropa (Linearbandkeramik) bei Ammerbuch-Pfäffingen im Landkreis Tübingen neue Siedlungsstrukturen aufgedeckt. Aktuelle naturwissenschaftliche Analysen der bei den Ausgrabungen gewonnenen Funde geben neue Einblicke zum Beginn von Ackerbau und Viehzucht im Neckarraum.

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Soziale Ungleichheit in bronzezeitlichen Haushalten
Hochrangige nicht-lokale Frauenbestattung

Wohlhabende Familien lebten mit zugezogenen Frauen und sozial niedriger gestellten Personen im selben Haushalt zusammen.

Soziale Ungleichheit gab es in der Vorgeschichte Süddeutschlands bereits vor 4.000 Jahren, und das sogar innerhalb eines Haushalts. Das ergab jedenfalls eine neue Studie die im Fachjournal Science veröffentlicht wurde. Archäologische und archäogenetische Auswertungen von bronzezeitlichen Gräberfeldern im Lechtal bei Augsburg zeigen, dass Familien biologisch miteinander verwandter Personen mit höherem Status zusammenlebten mit nichtverwandten Frauen, die aus der Ferne kamen und den Grabbeigaben nach zu schließen ebenfalls einen hohen Status innehatten. Zusätzlich fanden sich eine größere Anzahl von Einheimischen, aber offensichtlich armen Individuen in den Gräberfeldern. Die Forscher schließen daraus, dass es in den Haushalten dieser Zeit und Region bereits soziale Ungleichheit gab. Ob es sich bei den ärmeren Individuen um Gesinde oder Sklaven handelt, lässt sich nur spekulieren.

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Internationale Forschung zu Konservierungsmaßnahmen an Salzmumien-Funden in den Werkstätten des RGZM
Stiefel einer Salzmumie im Nationalmuseum Teheran

Die Stadt Zanjān (Iran) beherbergt eines der drei weltweit bekannten antiken Salzbergwerke. Im Rahmen eines von der Gerda Henkel Stiftung geförderten Projekts mit dem Schwerpunkt zur Bewahrung des kulturellen Erbes in Krisenregionen (»Patrimonies«) führt eine iranisch-deutsch-österreichische Forschergruppe gemeinsam Maßnahmen zur Konservierung und Präsentation zu den Mitte der 1990er Jahre gefundenen Salzmumien und ihrer Ausrüstungsgegenstände durch. Proben von archäologischen Funden aus dem antiken Salzbergwerk im heutigen Iran werden derzeit im Römisch-Germanischen Zentralmuseum, Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie (RGZM) untersucht. Zwei iranische Restauratorinnen forschen gemeinsam mit den Kollegen des RGZM an den 1.500 bis 2.400 Jahre alten Lederfragmenten.

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Ohne Bagger und Spaten: Archäologische Untersuchungen am Weltkulturerbe Corvey
Bodenradar

Unmittelbar südlich des Weltkulturerbes Schloss Corvey (Kreis Höxter) untersucht derzeit ein Forscherteam des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit Unterstützung des Ludwig Boltzmann-Instituts für archäologische Prospektion und virtuelle Archäologie aus Wien die Überreste der mittelalterlichen Stadt Corvey, die sich einst an das berühmte Kloster anschloss. Außergewöhnlich dabei ist: Sie nutzen weder Bagger noch Spaten, sondern moderne Technologie.

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Kurz notiert

Öffentliches Experiment: Keramikbrand nach mittelalterlichem Vorbild
1:3 Modell des Mayener Töpferofens aus der Zeit um 1200

Am 22. Oktober brennen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Labor für Experimentelle Archäologie (LEA) in Mayen Keramik in einem 1:3 Modell eines Ofens aus der Zeit um 1200 n. Chr. Nachdem in den letzten Jahren Tests mit einem spätantiken Mayener Schachtofen aus der Zeit um 500 n. Chr. im Fokus standen, steht nun eine Epoche im Mittelpunkt: die Zeit um 1200.

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ERC Synergy Grant für die Erforschung der mittelalterlichen Bewohner des Karpatenbeckens
Die leitenden Wissenschaftler von HistoGenes (von links nach rechts): Johannes Krause, Walter Pohl, Patrick Geary und Tivadar Vida

Das Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte hat gemeinsam mit drei internationalen Partnerinstitutionen einen ERC Synergy Grant des Europäischen Forschungsrates in Höhe von 10 Millionen Euro erhalten. Der Grant dient der Finanzierung einer fachübergreifenden Studie zur Untersuchung von mehr als 100 mittelalterlichen Friedhöfen in Mittel-und Osteuropa.

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Internationaler Gerda Henkel Preis: Gerda Henkel Stiftung startet Ausschreibung
Gerda Henkel Preis 2020

Die Gerda Henkel Stiftung schreibt den Gerda Henkel Preis 2020 aus. Die Stiftung wendet sich an Universitäten und namhafte kulturelle und wissenschaftliche Institutionen in Deutschland und weltweit. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dieser Einrichtungen sind eingeladen, bis zum 17. Januar 2020 geeignete Kandidatinnen und Kandidaten vorzuschlagen.

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Aktuelle Forschungsberichte des DAI digital
DAI e-Forschungsberichte 2019-2

In der neu erschienenen Ausgabe der »e-Forschungsberichte« des Deutschen Archäologischen Instituts stellen 21 Projekte ihre aktuellen Ergebnisse und Entdeckungen vor. Die Berichte können online gelesen und als PDF-Datei heruntergeladen werden.

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Ötzis Darmflora war vielfältiger als unsere
Untersuchungen an Ötzi, dem Mann aus dem Eis

Moderne Ernährungsgewohnheiten gehen mit einer Verarmung der Darmflora einher. ZU deisem Ergebnis kommen die Autoren einer kürzlich veröffentlichten Studie des EURAC Instituts für Mumienforschung Bozen und der Universität Trient.

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Neue Datenbank zur antiken Weltkarte »Tabula Peutingeriana«
Tabula Peutingeriana

Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts erforscht der Lehrstuhl für Alte Geschichte der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) seit 2017 die »Tabula Peutingeriana«. Diese um 1200 entstandene Kopie einer antiken Vorlage ist die einzige erhaltene Weltkarte aus der Antike. Nun wurde im Rahmen einer Tagung eine neue Online-Datenbank vorgestellt, welche die auf der Karte vermerkten Angaben kommentiert.

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Letztlich erfolglos: Nächtlicher Einbruch ins Rheinische Landesmuseum Trier
Trierer Goldmünzenschatz

Das Münzkabinett mit dem Römischen Goldschatz bleibt vorerst geschlossen.

In der Nacht von Montag auf Dienstag, vom 7. auf den 8. Oktober, ist ins Rheinische Landesmuseum Trier eingebrochen worden. Allerdings scheiterten die noch unbekannten Täter letztlich doch an den Sicherheitsvorkehrungen und zogen ohne Beute wieder ab.

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Neu in der Mediathek

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Die mittelneolithische Kreisgrabenanlage von Velm

Im Sommer 2019 wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Wien und dem LBI ArchPro eine Lehr-/ und Forschungsgrabung in der mittelneolithischen (4800-4500 BC) Kreisgrabenanlage von Velm, Gemeinde Himberg (Niederösterreich) unter der Leitung von PD ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Wolfgang Neubauer durchgeführt. Neben einem Teil des Äußeren Grabens wurde auch ein Lengyel-zeitliches Haus ausgegraben und dokumentiert. Das kurze Video zeigt die Ausgrabung aus der Drohnen-Perspektive, Informationen können den Texteinblendungen entnommen werden.

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190 Jahre Deutsches Archäologisches Institut - Orient-Abteilung (1996)

Im Jahr 1996 wurde die Orient-Abteilung in Berlin gegründet und fasste die Forschungsprojekte im Vorderen Orient und auf der arabischen Halbinsel, die bisher von unterschiedlichen Arbeitseinheiten betreut wurden, zusammen. So gehören heute die Außenstellen in Bagdad (gegründet 1955), Damaskus (gegründet 1980) und Sanaa (gegründet 1978) zur Orient-Abteilung. Sie ist über ihre Arbeitsschwerpunkte hinaus auch in der Südosttürkei und seit einigen Jahren auch in Ostafrika (Äthiopien) aktiv. Davon berichten der Erste Direktor Prof. Dr. Ricardo Eichmann und die Leiterin der Außenstelle Sanaa Dr. Iris Gerlach in ihrem Vortrag bei der Festveranstaltung zum 190-jährigen Bestehen des Deutschen Archäologischen Instituts am 17. Mai 2019.

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190 Jahre Deutsches Archäologisches Institut - KAAK (1979)

Anlässlich seiner 150-Jahrfeier gründete das Deutsche Archäologische Institut (DAI) im Jahr 1979 die Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen (KAAK) in Bonn und nahm damit erstmals eine globalarchäologische Perspektive ein. Wie der Name schon sagt, liegen die Arbeitsgebiete der Kommission außerhalb der Grenzen der Alten Welt des Mittelmeerraumes auf fast allen Kontinenten. Sie reichen aktuell von Südamerika, Afrika, Asien bis nach Ozeanien. Je nach Region gehen die Untersuchungen bis in die frühe Menschheitsgeschichte (100.000 Jahre vor heute) zurück und führen bis in die frühe Neuzeit hinein. Davon berichten die beiden Direktoren Prof. Dr. Burkhard Vogt und Dr. Jörg Linstädter in ihrem Vortrag bei den Feierlichkeiten zum 190-jährigen Bestehen des DAI am 17. Mai 2019.

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Neue Einträge im Guide

  • Tabula Peutingeriana Online
    Die Tabula Peutingeriana, seit 2007 UNESCO Welterbe, ist ein einzigartiges Zeugnis der Kartographiegeschichte. Im Rahmen des DFG-geförderten Forschungsprojektes "Kommentar zur Tabula Peutingeriana" wurde eine Datenbank erstellt, die Informationen zu sämtlichen Toponymen auf der Tabula Peutingerina liefert wie etwa Belegstellen bei antiken Autoren, Datierungsvorschläge und weiterführende Literatur.
  • die-domschaetze.de
    Auf einem gemeinsamen Portal präsentieren sich die beiden Dommuseen in Halberstadt und Quedlinburg. Dort findet man kurze Einführungen zu den Kirchenbauten und den jeweils präsentierten Domschätzen sowie Informationen über Öffnungszeiten und weiteren Angebote.
  • Gerda Henkel Preis
    Seit 2006 wird der Gerda Henkel Preis in einem Turnus von zwei Jahren an exzellente und international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, die in den von der Stiftung geförderten Bereichen Archäologie, Geschichtswissenschaften, Historische Islamwissenschaften, Kunstgeschichte, Rechtsgeschichte, Ur- und Frühgeschichte und Wissenschaftsgeschichte forschen.
  • Gotlands Museum
    Das Gotlands Museum präsentiert u.a. auch die archäologischen Funde und Epochen der Insel. Die Homepage informiert recht ausführlich über die Ausstellungen und Angebote des Museums. Die englische Version der Homepage ist leider relativ knapp gehalten und bietet nur sehr kurze Erläuterungen.
  • Gotlands Museums samlingar
    Das Gotlands Museum präsentiert einen Großteil seiner Sammlungen auch digital im Internet. Nach einer kostenfreien Registrierung kann man die Datenbank zur Recherche nutzen.
 
 
 

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