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Newsletter 21/2018

26.10.2018

 

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Nachrichten

Keltisches Heiligtum im Hunsrück entdeckt
Die Archäologin Sabine Hornung zeigt an der Ausgrabungsstätte die Überreste eines antiken Vorratsgefäßes

Bei Ausgrabungen nahe Hermeskeil hat ein Grabungsteam um Sabine Hornung von der Universität des Saarlandes ein keltisches Heiligtum entdeckt. Das Holzgebäude ist im ersten vorchristlichen Jahrhundert durch ein Feuer zerstört worden. Die Form des Baus und Vergleiche mit entsprechenden keltischen Bauten legen den Schluss auf seine Funktion als Kultstätte nahe. Derzeit werten die Archäologen die Funde aus und bringen sie mit früheren Grabungen – wie einem 2012 entdeckten römischen Militärlager – in Verbindung. Ziel ist, die Ereignisse zur Zeit des Gallischen Krieges in der Region zu rekonstruieren und so ein Stück Weltgeschichte neu zu schreiben.

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Weltreiche funktionieren wie komplexe Netzwerke
Netzwerkmodell der See-, Fluss- und Landrouten im Römischen Reich, 1.-5. Jh. n. Chr.

Verbindungsachsen sind tendenziell wichtiger als Zentren: Was für viele Netzwerke der Gegenwart gilt, ist auch bei sozialen und geografischen Verbindungen in Antike und Mittelalter der Fall. Dies belegt eine neue Studie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), die erstmals das alte Rom mit China vergleicht.

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Unsichtbare Verbindungen nach Anatolien
Schale der frühdynastischen Zeit, um 2800 v. Chr.

Ein vierköpfiges Team aus tschechischen Wissenschaftlern hat mit Hilfe von Metallobjekten aus der Sammlung des Ägyptischen Museums – Georg Steindorff – der Universität Leipzig weitreichende Handelsbeziehungen des Alten Ägyptens bis nach Anatolien nachgewiesen. Dieser wirtschaftliche und kulturelle Austausch bestand vermutlich schon seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. Anhand von ausführlichen Analysen der Isotope der Metalle konnte die ursprüngliche Herkunft der Materialien bestimmt werden. Die Forscher haben ihre Erkenntnisse im "Journal of Archaeological Science" veröffentlicht.

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Ein neolithischer Holzbrunnen und Indizien für eine villa rustica in Heppenheim
Linearbandkeramischer Holzbrunnen

Präsentation der Grabungsergebnisse »Gewerbegebiet Süd – Lise-Meitner-Straße« in Heppenheim

Bei Ausgrabungen in dem künftigen Gewerbegebiet konnte erstmals in Hessen ein Brunnen aus der Zeit der Linearbandkeramik (um 5.000 v.Chr.) dokumentiert werden, bei dem sich noch Teile des hölzernen Brunnenverbaus erhalten haben. Dieser stellte die Wasserversorgung der aus mehr als 20 Häusern bestehenden jungsteinzeitlichen Siedlung sicher, die im Zuge der Grabungsmaßnahme vollständig untersucht werden konnte. Weitere Befunde deuten auf eine römerzeitliche Nutzung des Gebietes hin.

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Die Wiege der europäischen Landwirtschaft
Unterwasserarchäologie im Ohridsee

6,4 Millionen Euro für Forschungen zu den Anfängen der europäischen Landwirtschaft

Ein interdisziplinäres Team der Universitäten Bern, Oxford und Thessaloniki erhält einen der hartumkämpften »ERC Synergy Grants« des Europäischen Forschungsrates (ERC). Das mit 6,4 Millionen Euro geförderte Projekt soll anhand von Untersuchungen in den Seen Griechenlands und des südlichen Balkans zeigen, wie sich Klima, Umwelt und Landwirtschaft in den letzten 10.000 Jahren entwickelt und gegenseitig beeinflusst haben. Beteiligt sind Forschende aus den Disziplinen Archäologie und Biologie.

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Archäologische Grabungen in Dornhan (Kreis Rottweil)
Arbeitsfoto

Im Bereich der im Mittelalter gegründeten Stadt Dornhan fanden 2018 erstmals archäologische Ausgrabungen statt. Dabei konnten Erkenntnisse zu dem aus einem Graben und zwei Mauern bestehenden Befestigungssystem gewonnen werden, von dem ein Teil im 17. Jahrhundert aus noch nicht geklärten Gründen eingestürzt und danach rasch repariert worden war.

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Komplexe antike Stadtanlage in der Türkei entdeckt
Felsrelief Muwattalli II.

Archäologische Forschungen der Universität Bern im türkischen Sirkeli Höyük haben zur Entdeckung einer bronze- und eisenzeitlichen Stadtanlage geführt. Mit einer Fläche von über 80 Hektar handelt es sich um eine der grössten bekannten Siedlungen dieser Periode in der Türkei. Bemerkenswerte Funde unterstreichen die Bedeutung der antiken Stadt, bei der es sich möglicherweise um das als Kultort bekannte Kummanni handeln könnte.

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Mehr als 2.000 Jahre im Salz konserviert
Salzmumie Teheran

Seit 1993 wurden in einer Salzmine im Nordwesten Irans nahe des Dorfes Hamzehlu zufällig mehrere Leichen und Leichenteile entdeckt. Obwohl einige aus einer Zeit vor Christi stammen, blieben sie im Salz mit Haut und Haaren und sogar ihrer Kleidung konserviert. Wie sie ums Leben kamen und in welcher Kultur sie lebten, rekonstruieren Forscher im Projekt »Salzmumien und Salzbergwerk von Chehrābād, Zanjān, Iran«, das die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert.

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Verborgene Schätze unter Grabungsabraum
Pyramidenanlage des Sahurê in Abusir

Wissenschaftler aus Würzburg und Kairo untersuchen in einem neuen Forschungsprojekt eine mehr als 4.500 Jahre alte Pyramidenanlage in Ägypten. Unter den Überresten früherer Grabungen haben sie einen Verbindungsweg zwischen zwei Tempeln und der Pyramide des Pharao Sahurê freigelegt. Von der Untersuchung der den Weg säumenden Reliefsteine erhoffen sich die Forscher neue Erkenntnisse zur altägyptischen Wirtschaft und Verwaltung.

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Weltkulturerbe durch Anstieg des Meeresspiegels bedroht
Venedig

Kieler Studie zeigt: Gefährdung durch Sturmfluten könnte um bis zu 50 Prozent steigen

Im Mittelmeerraum befinden sich eine Vielzahl von UNESCO Weltkulturerbestätten in tiefliegenden Küstengebieten. Dazu zählen zum Beispiel die Lagune von Venedig, die Altstadt von Dubrovnik oder die Ruinen von Karthago. Diese Stätten werden im Laufe des 21. Jahrhunderts verstärkt durch einen steigenden Meeresspiegel und durch zunehmende Küstenerosion gefährdet sein. Zu diesem Schluss kommt eine der ersten großräumig angelegten Studien, die Doktorandin Lena Reimann vom Geographischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zusammen mit Professor Athanasios Vafeidis und internationalen Partnern durchgeführt hat.

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Wikingerschiff mittels Bodenradar entdeckt
Wikingerschiff Bodenradar

Ausgerüstet mit einem motorisierten hochauflösenden Bodenradar haben ArchäologInnen in der Region Østfold in Norwegen ein Wikingerschiff und eine große Anzahl von Grabhügeln und Langhäusern entdeckt. Die Visualisierung der Prospektionsdaten zeigt eine etwa 20 m lange schiffsförmige Struktur, die sich in einer Tiefe von etwa 50 cm im Boden abzeichnet.

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Sachsen-Anhalts Denkmallandschaft - aktueller denn je
Denkmalinformationssystem Sachsen-Anhalt

Mit dem heute von Staats- und Kulturminister Rainer Robra freigegebenen Denkmalinformationssystem können die bekannten Denkmale Sachsen-Anhalts erstmals zentral auf einer Karte dargestellt und grundlegende Informationen zu jedem einzelnen Denkmal abgerufen werden. Neben dieser allgemein frei zugänglichen Karte im Landesportal Sachsen-Anhalt stellt das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie weitere Datendienste bereit, die nahtlos in Geoinformationssysteme der Genehmigungsbehörden eingebunden werden können und gemäß der INSPIRE-Richtlinie der EU nutzbar sind.

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Kurz notiert

Tempel von Groß Raden bald ohne Dach
Der Nachbau des Tempels in seinem bisherigen Zustand

Als der Tempel im Archäologischen Freilichtmuseum Groß Raden in Mecklenburg.Vorpommern, dessen Grundriss bei den Ausgrabungen entdeckt worden war, in den 1980er Jahren nachgebaut wurde, brauchte man ein Gebäude auf dem Freigelände, in dem sich auch größere Besuchergruppen bei Regen unterstellen konnten. Deshalb erhielt der Tempel ein Dach, obwohl es archäologisch nicht nachgewiesen war. Dies soll nun geändert werden.

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"Communicating the Past in the Digital Age"
Communicating the Past in the Digital Age

Der Bereich Archäoinformatik des Archäologischen Instituts der Universität zu Köln richtete am 12./13. Oktober 2018 unter dem Titel "Communicating the Past in the Digital Age" ein internationales Symposium zu Digitalen Lehr- und Lernmethoden in der Archäologie aus.

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Internationales Kolloquium zum Management altsteinzeitlicher Fundstätten
Innenansicht des Hohle Fels im Achtal

Anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres 2018 fand vom 17. bis 19. Oktober das internationale Kolloquium "Menschen und Orte von der Urgeschichte bis zur Gegenwart – Perspektiven eines nachhaltigen Managements altsteinzeitlicher Fundstätten auf der UNESCO-Welterbeliste“ in Blaubeuren statt. Veranstalter des Kolloquiums warenneben dem baden-württembergischen Wirtschaftsministerium das französische Ministerium für Kultur und das spanische Ministerium für Kultur und Sport.

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Neu in der Mediathek

Video
Archäologische Ausgrabungen einfach erklärt

Wie läuft eine archäologische Ausgrabung eigentlich genau ab und was muss man dabei beachten? Das wird in diesem knapp achtminütigen Video von Anarchaeologie leicht verständlich erklärt.

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Video
Ausbildung zum Grabungstechniker - Praktische Archäologie studieren

Wer sich für Archäologie interessiert, aber nicht nur am Schreibtisch und in der Bibliothek sitzen will, findet in der Grabungstechnik ein spannendes und vielseitiges Tätigkeitsfeld. Was man während und nach der Ausbildung als Grabungstechniker so tut, erfährt man in diesem Video der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin.

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Video
Mein Studium – Klassische Archäologie

Trier war einst eine Hauptstadt des Römischen Reichs. Insbesondere Römer und Kelten haben in der Region ihre  Spuren hinterlassen. In der Region Trier haben sieben Monumente aus der Römerzeit Weltkulturerbe-Status, wie beispielsweise die Porta Nigra, die Konstantinbasilika und das Amphitheater. Wer Klassische Archäologie studieren möchte, hat also schon mal zahlreiche Studienobjekte vor der Haustür. In diesem Video der Universität Trier wird der Studiengang kurz vorgestellt.

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Neue Einträge im Guide

  • Zentrum Vormodernes Europa an der Universität Tübingen
    Das »Zentrum Vormodernes Europa« wurde gegründet, um die an der Universität Tübingen laufenden Forschungen zu Gesellschaften und Kulturen der Zeit vor dem 19. Jahrhundert fakultäts- und fächerübergreifend zu fördern und zu konzentrieren.
  • D'Georges Kayser Altertumsfuerscher a.s.b.l.
    Der in Nospelt, Luxemburg ansässige Verein führt Ausgrabungen auf dem Gelände des gallorömischen Gutshofes in Goeblange durch und unterhält ein kleines Museum zur römischen Besiedlung des Ortes.
  • CNRA / Centre National de Recherche Archéologique Luxembourg
    Das Centre National de Recherche Archéologique ist für die Inventarisierung, Auswertung, Unterschutzstellung sowie die Valorisierung der nationalen archäologischen Fundstellen in Luxemburg verantwortlich. Die Homepage präsentiert die Strukturen, Arbeitsweisen und Publikationen des CNRA. U.a. finden sich dort auch Informationen wie das CNRA in geplante Bauprojekte eingebunden ist und was es von Seiten der Bauträger zu beachten gilt.
  • ARRATA e.V.
    ARRATA (Archäologie mit Rat und Tat) ist eine als Verein organisierte Initiative von archäologieinteressierten Bürgern, Heimatforschern, Archäologiestudenten, Grabungstechnikern, Archäologe. Der Verein befasst sich mit einem breiten Spektrum an archäologischen Themen, das vom Schutz für Baudenkmäler bis hin zur Förderung des Kulturtourismus reicht.
 
 
 

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