Innerhalb von Sekunden fingen die Schindeln Feuer. Flammen schlugen durch das Dach. Die Bewohner ließen alles stehen und liegen – Webstühle, Fischernetze, Vorräte – und flohen aus ihren Behausungen, bevor über den Köpfen die Balken barsten. Die Feuersbrunst am Bodensee zerstörte 3370 vor Christus das Pfahlbaudorf von Arbon-Bleiche. Kurz darauf begrub eine Regenflut die verkokelten Reste.

Für die Schweizer Archäologen, die über fünf Jahrtausende später die Trümmer freilegten, ist die Katastrophe ein "Riesenglücksfall". Urs Leuzinger, Grabungsleiter von "Arbon-Bleiche 3", gerät ins Schwärmen: "Der Brand, die schnelle Überschwemmung, die meterdicke Sandschicht haben alles konserviert." Sogar grüne Mistelzweige und Fischschuppen sind erhalten.