Mittwoch, 9. April

Der Einmarsch der Amerikaner war für Bagdad kein Festtag. Nie erschien das Ende einer Diktatur so traurig. Die Jubelszenen im Fernsehen, das war das Fest einer kleinen Minderheit. Die meisten Einwohner hatten sich zu Hause verbarrikadiert, wie sie es auch während des Bombardements getan hatten. Weit weg von den Fernsehkameras. Sicher, viele in Bagdad haben das Ende Saddam Husseins mit Erleichterung und Freude aufgenommen. Einige Leute haben den einmarschierenden Amerikanern vom Straßenrand aus applaudiert. In dem schiitischen Armenviertel Saddam City riefen manche: "Hoch lebe Bush!" Viel weiter verbreitet war eine andere Reaktion: Vor allem junge Menschen nutzten das Machtvakuum aus, um öffentliche Gebäude und Vorratslager zu plündern.