Irgend 'ne Low-Fi-Kultband", hatte Wolfie gesagt, "die muss ich mir heut abend anschauen." Jetzt steht er da, wippt ein bisschen mit, wirkt aber skeptisch. Richtig gut findet er die Combo nicht. Dead Moon prügeln Rock 'n' Roll. Nur wenn die Gitarre wie ein aufgebohrtes Kleinkraftrad durch die verrauchte Luft in der Leipziger Moritzbastei sägt, grinst er verzückt. Da regt sich der guitarrero.

Doch der leidet im Moment gleich doppelt. Denn Umami, Wolfgang "Wolfie" Enards Band, hat sich gerade aufgelöst. Die Sängerin war seine Freundin, dann war sie es nicht mehr, und deshalb ging Musikmachen mit ihr nicht mehr, ohne sie auch nicht. Eine neue Band wäre also schön, aber nicht sofort. "Man braucht eine Trauerphase, wie nach einer kaputten Beziehung." Und das ist ein Problem. Ohne das Musikmachen wird bald auch seine Forschung leiden, fürchtet er.