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Ägypten Forscher finden Zentrale der Pyramidenbauer

Bei Giseh haben Archäologen das älteste bislang bekannte ägyptische Verwaltungsgebäude entdeckt. Vermutlich arbeiteten darin Aufseher, die für Pharao Chefrens Pyramide verantwortlich waren.

Das vor 4500 Jahren errichtete Gebäude sei die älteste bislang gefundene Verwaltungseinheit, erklärte der ägyptische Kulturminister Faruk Husni. Von dem südöstlich der Sphinx auf dem Giseh-Plateau gelegenen Gemäuer aus wurden wahrscheinlich die Bauarbeiten an dem Monument von Pharao Chefren beaufsichtigt, der zweitgrößten der drei großen Pyramiden.

Wie der Leiter der Ausgrabungen, der Ägyptologe Mark Lehner von der amerikanischen Harvard University, erklärte, sind bislang nur 25 Meter des Gebäudes freigelegt worden. Der Rest liegt dem Wissenschaftler zufolge unter einem Sportklub und einem Fußballfeld begraben, die 1948 angelegt worden waren.

Der Verwaltungsbau war Teil einer ganzen Arbeiterstadt. Im Zentrum des Hauses befand sich ein Lagerraum mit Silos für die Aufbewahrung des Getreides, das in umliegenden Bäckereien zu Brot verarbeitet wurde. Die Archäologen fanden zahlreiche Kupfergefäße, Töpferwaren und rund 250 Siegel mit den Namen von Chefren und Mykerinos, dem die dritte der großen Pyramiden zugeordnet wird.

In den Mauern entdeckten die Forscher außerdem die Überreste einer königlichen Werkstatt für Kupfergeräte, einer Leinenweberei und einer Fertigungsstätte für die Siegel. Außerdem stießen Lehner und seine Kollegen auf eine alte Straße, die den Komplex mit den Pyramiden verband. In der Siedlung lebten Schätzungen zufolge bis zu 20.000 Arbeiter.