Wie mag es am Tor des Heiligtums von Ribemont-sur-Ancre gerochen haben? Nach dem frischen Grün der umstehenden Eichen? Oder süß nach Honigwein, der bei der letzten Siegesfeier gebechert wurde? Nach verwesendem Rind, dessen Kadaver auf dem unterirdischen Grubenaltar verrottete? Nach Rauch aus glimmenden Knochenstapeln?

Was für ein Geruch, fragt sich der Betrachter der aktuellen Rekonstruktion des Centre archéologique départemental de Ribemont-sur-Ancre, geht aus von etwa 80 geköpften Männerleibern, die in voller Bewaffnung auf einem überdachten Holzpodest zur Schau gestellt werden? Lag damals - vor 2200 Jahren - ein fauliger Moderhauch über dem Palisadengeviert ?