Die Damen waren sehr schön und äußerst trinkfest. Sie schlemmten, auf Blüten gebettet und an Männer geschmiegt, von üppigen Tafeln. Vor fast 3000 Jahren verspeisten die Etrusker reichlich Hasen und Fische, Ochsen und Vögel, schlürften den Wein aus silbernen Bechern. Was den Herren nicht gut bekam.

Dick und träge, so schreiben griechische Autoren, lagen die Krieger bei ihren Frauen.

Schüsseln, Teller, Krüge, Töpfe fand denn auch Giovannangelo Camporeale, Archäologe an der Universität Florenz, in einer etruskischen Siedlung der Toskana. Nie zuvor haben Wissenschaftler ein derart großes Wohngebiet der Etrusker freigelegt. Die Überreste sind weit verstreut, und Camporeales Team hat inzwischen einen viertel Quadratkilometer ausgegraben. "Endlich können wir mehr über den Alltag der Etrusker erfahren", sagt der 69-Jährige. "Denn bisher wurden vor allem Grabstätten entdeckt." Am Ufer des Lago dell'Accesa stieß der Italiener auf den Ort