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Ägypten Prunkvolle Frauenmumie begeistert Archäologen

Ägyptologen haben nahe der Oase Baharija einen weiteren spektakulären Fund gemacht: In einer über 2500 Jahre alten Gruft entdeckten sie eine mit 100 goldenen Amuletten geschmückte Frauenmumie.

Kairo - Die Mumie der wohlhabenden Frau wurde bei Grabungen nahe der Oase Baharija rund 350 Kilometer südwestlich von Kairo gefunden. Wie der ägyptische Kulturminister Faruk Hosni mitteilte, handelt es sich um die Überreste von Naas, der Ehefrau des Gouverneurs Gad Chensu Ejuf Anch, der von 589 bis 570 vor Christus über die Oase herrschte.

Die in der letzten Woche entdeckte Mumie ist mit 100 goldenen Amuletten und anderen Kostbarkeiten überaus reich geschmückt. Es sei das erste Mal, dass eine solch große Anzahl von Amuletten bei einer einzelnen Mumie gefunden worden sei, erklärten ägyptische Experten. Weitere Grabungen sollen alle 26 Mitglieder der Herrscherfamilie ans Licht bringen, sagte der für die Region zuständige Archäologe Sahi Hawas. Zuvor waren bereits die Gräber der Eltern des Gouverneurs aufgefunden worden.

Vor einigen Wochen hatten die Wissenschaftler bereits über eine andere Aufsehen erregende Entdeckung berichtet. In der Nähe der Oase fanden sie ein 1800 Jahre altes Familiengrab mit elf Mumien, die vielleicht von einer Tragödie zeugen. Neben den Überresten seines Vaters und seiner Mutter lag die Mumie eines dreijährigen Kindes, dessen Maske offenbar ein weinendes Gesicht zeigt. Möglicherweise, so spekulieren die Forscher, überlebte das Kind seine Eltern - aber nicht sehr lange.

In den letzten Jahren sorgte Baharija mit neuen Funden immer wieder für Schlagzeilen. 1999 hatten Hawas und seine Kollegen in vier bislang unberührten Gewölben 105 Mumien und kostbaren Goldschmuck entdeckt. Das mehrere Quadratkilometer große Gräberfeld, das als "Tal der goldenen Mumien" bekannt wurde, beherbergt nach Meinung mancher Archäologen Tausende von mumifizierten Toten. Erste Hinweise auf die Nekropole lieferte 1996 ein Esel: Das Reittier eines Wächters brach in der Wüste in ein Loch ein, das sich als Eingang zu einer Grabkammer erwies.