Altes Ägypten

Das Reich der Pharaonen

Das Gustav-Lübcke-Museum beherbergt die größte Sammlung altägyptischer Kunst im Ruhrgebiet und bietet auf 500 Quadratmetern viel Raum zum Wandeln auf den Spuren der Hochkultur am Nil. 

Altägyptische Gräber, monumentale Göttertempel und geheimnisvolle Hieroglyphen faszinieren Groß und Klein und stellen auch Wissenschaftler*innen noch heute vor einige Rätsel. Die Ausstellung schlägt einen Bogen von den frühdynastischen Steingefäßen aus dem 4. Jahrtausend vor Chr. bis hin zu den Gewändern der nachpharaonischen Islamischen Zeit.

Altes Ägypten

Zahlreiche Alltagsgegenstände, wie Schminkpaletten, Salbgefäße, Schmuck, Werkzeug und Keramik, veranschaulichen eindrucksvoll das Leben der alten Ägypter. Auch die religiöse Welt des alten Ägypten lässt sich anhand von Götterfiguren aus Bronze, steinernen Tempelreliefs und Tiermumien entdecken. Der Totenkult spielte im alten Ägypten eine besonders wichtige Rolle. Der 7,5 Tonnen schwere Sarkophag des Sechem-Ka ist ein bemerkenswertes Beispiel für den Aufwand, den die Ägypter für ihre Bestattung trieben. Auch die hölzernen Särge der Sat-Sobek und des Peti-Imen-Menu begeistern durch ihre Farbpracht. Grabbeigaben wurden den Verstorbenen häufig in großer Zahl mitgegeben, sollten sie doch das Wohlergehen der Toten im Jenseits sicherstellen. In der Ausstellung werden neben Gefäßen für die Opfergaben auch sog. Uschebti, kleine Dienerfiguren, die den Verstorbenen im Jenseits zur Hand gehen sollten, gezeigt.

Objekte der griechisch-römischen Zeit (332 v. Chr.–395 n. Chr.) heben hervor, dass Ägypten ein Ort des kulturellen Austausches war, was sich in dieser Epoche in einzigartiger Weise in der Kunst zeigt. Zwei Mumienporträts aus dem Fayum, die für ihre naturalistische Wiedergabe der dargestellten Personen berühmt sind, geben dieser Zeit – im wahrsten Sinne des Wortes – ein Gesicht. Ferner veranschaulichen koptische Artefakte die Vielfältigkeit der kulturellen Landschaft am Nil. Ihren Anfang nahm die Sammlung altägyptischer Exponate in Hamm bereits 1886 mit der Gründung des Mumienvereins.

Sinn und Zweck des Vereins war es eine echte altägyptische Mumie nach Hamm zu holen. Noch im selben Jahr gelang das Vorhaben und eine weibliche Mumie fand in Hamm ihr neues Zuhause. Leider wurde die Mumie während des Zweiten Weltkrieges zerstört. Eine Schwarz-Weiß-Fotografie ist die einzige Quelle, die das Aussehen der Mumie zeigt. Modernste Technik ermöglichte es, anhand dieser Fotografie eine 3D-Replik zu erstellen, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist.

Die Präsentation zum Alten Ägypten besticht durch ihre bemerkenswerte Objektvielfalt und lockt dadurch auch überregional Besucher*innen ins Gustav-Lübcke-Museum.  

Kontaktieren Sie gerne: Jalina Tschernig, M.A.

 

Abbildung: Kopf einer Beamtenstatuette (hier als Raumansicht), Mittleres Reich, 11.-Anfang 12. Dyn., ca. 2055-1911 v. Chr., Ägypten, Silifizierter Sandstein

Galerie