Unerwartet mächtig und unerwartet fundreich

Im Spätjahr 2017 wurde auf der Burg Hauenstein bei Krombach, Lkr. Aschaffenburg, eine spätmittelalterliche Burganlage ausschnittsweise archäologisch erforscht.

Die Maßnahme war ein Gemeinschaftsprojekt der Arbeitsgemeinschaft Burg Hauenstein und des Archäologischen Spessartprojekts. Der ArGe Hauenstein gehören die Gemeinde Krombach, der Markt Mömbris sowie das Bürgerforum Krombach und der Verein „Kulturlandschaft Kahlgrund“ an. Eine maßgebliche Förderung erfolgte durch die Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken.

Wie viele der bislang durch das Archäologische Spessartprojekt untersuchten Anlagen war auch diese in der  Vergangenheit durch zahllose Ausgrabungen und Schürfungen durchlöchert worden. Neben der Dokumentation der alten Bodeneingriffe, die im Falle der Burg Hauenstein bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückreichen, ging es bei den Untersuchungen im Spätjahr 2017 unter anderem darum, die bei den vorangegangenen Schürfungen undokumentiert freigelegten Mauerreste vom Bewuchs zu säubern und zeichnerisch sowie fotografisch zu dokumentieren. Darüber hinaus wurde an einem großen Schnitt in der Südwestecke die genaue Zeitstellung der Anlage und die Funktion der Wehranlage geklärt. Die Burg lässt sich archivalisch in das ausgehende 14. Jahrhundert verorten. Damit waren Parallelen zu drei in den vergangen Jahren durch das Archäologische Spessartprojekt untersuchten Burgen, der Burg Bartenstein bei Partenstein, der Burg Mole bei Heimbuchenthal und der Burg Wildenstein bei Eschau, zu erwarten. Als weitere zeitgleich existierende und durch das ASP ergrabene Anlage wäre das ehemalige Kloster auf dem Gotthardsberg zwischen Amorbach und Weilbach zu benennen.