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RGZM – TAGUNGEN Band 7 Römisch-Germanisches Zentralmuseum Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte Arun Banerjee · Christian Eckmann (Hrsg.) ELFENBEIN UND ARCHÄOLOGIE INCENTIVS-Tagungsbeiträge 2004-2007 IVORY AND ARCHAEOLOGY Proceedings of INCENTIVS-meetings 2004-2007 Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz 2011 Redaktion: Sarah Scheffler (Esslingen), Christian Eckmann, Reinhard Köster (RGZM) Satz: Katja Nida (Kommunikations-Design, Hochheim) Umschlaggestaltung: Reinhard Köster (RGZM) unter Verwendung von Bildern des »Löwenmenschen«, Fotos: Ulmer Museum und Hochschule für Technik und Wissenschaft, Aalen (s. Beitrag K. Wehrberger, Abb. 4-5) Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-88467-167-2 ISNN 1862-4812 © 2011 Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funk- und Fernsehsendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem (Fotokopie, Mikrokopie) oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, Ton- und Bildträgern bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergütungsansprüche des §54, Abs. 2, UrhG. werden durch die Verwertungsgesellschaft Wort wahrgenommen. Druck: Memminger MedienCentrum Druckerei und Verlags-AG Printed in Germany INHALTSVERZEICHNIS Vorwort Elfenbein und Archäologie – Ein historischer Werkstoff unter dem Aspekt des Kulturschutzes . . . . . . . . VII Prolog Elfenbein – Grundlage eines interdisziplinären Forschungsprojekts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IX Grußwort Heraus aus dem Elfenbeinturm mit INCENTIVS! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XI Arun Banerjee ∙ Joachim Huth ∙ Willi Dindorf Untersuchungen von archäologischem Elfenbein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 David Ben-Shlomo Ivories from Philistine Ekron . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Angela Busch Zerstörungsfreie Untersuchungen altägyptischer Elfenbeinobjekte des Ägyptischen Museums Leipzig . . . . . 27 Jörg Drauschke Naturwissenschaftliche Analysen an elfenbeinernen Ringen des 6. und 7. Jahrhunderts aus dem östlichen Merowingerreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Wulf Hein With Flintstone and Ivory . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Iris Hertel Restaurierung von Elfenbeinobjekten aus archäologischem Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Juan A. López Padilla · Mauro S. Hernández Pérez The Italian Connection: Production, Circulation and Consumption of Objects Made of Ivory and Bone in the Western Mediterranean between ca. 1500 and ca. 1000 B.C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Konrad Meisig Die Devī aus Pompeji . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Urs Peschlow Luxusgüter der Spätantike Skizzen zu Kenntnisstand und Problemen der Elfenbeinforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 Elfenbein und Archäologie V Thomas X. Schuhmacher Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel Ergebnisse eines interdisziplinären Forschungsprojekts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 Jens-Oliver Schwarz · Frieder Enzmann · Arun Banerjee Untersuchungen an Elfenbeinobjekten mit hochauflösender Mikrocomputertomographie . . . . . . . . . 123 Avinoam Shalem Painting on Ivory: Changes in Manufacturing Techniques and the Birth of a New Aesthetic . . . . . . . . 131 Kurt Wehrberger Der Löwenmensch Die altsteinzeitliche Elfenbeinstatuette aus dem Lonetal bei Ulm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 Philipp H. Westebbe Die Komplettierung des Leuchters aus der Magdalenenklause im Park von Schloss Nymphenburg . . . 147 Dirk Wicke Elfenbeinschnitzereien aus Nimrud Ein Querschnitt durch das altorientalische Elfenbeinhandwerk des frühen 1. Jahrtausends v. Chr. . . . . 159 VI THOMAS X. SCHUHMACHER ELFENBEIN DES CHALKOLITHIKUMS UND DER FRÜHEN BRONZEZEIT AUF DER IBERISCHEN HALBINSEL Ergebnisse eines interdisziplinären Forschungsprojekts Elfenbein stellt auf der Iberischen Halbinsel ein zu Beginn des Chalkolithikums um 3000 v. Chr. neu eingeführtes Material, eine echte Innovation dar. Als exotischer, da in den Metallzeiten scheinbar nicht mehr lokal zu beschaffender Werkstoff war es von Beginn der archäologischen Forschung von besonderem Interesse, hoffte man doch klare Hinweise auf prähistorische Kontakte und Austausch über das Meer hinweg zu gewinnen. S. P. M. Estácio da Veiga spricht Ende des 19. Jahrhunderts bereits von einem Import von fertigen Elfenbeinobjekten aus Nordafrika1. L. Siret unterschied schon Anfang des 20. Jahrhunderts zwischen Gegenständen aus Elefanten- und Flusspferdelfenbein2. In beiden Fällen dachte er an einen Import der Fertigprodukte aus Ägypten. Dem entgegnete J. C. Serra Ráfols, dass es keine Argumente für eine Herkunft aus Ägypten gebe, stattdessen Nordwestafrika in Betracht gezogen werden sollte3. Zur selben Zeit schloss A. Götze den Gebrauch von fossilem Elfenbein aus, da er es für zu brüchig hielt4. Schließlich brachten A. Jodin und G. Camps die Elfenbeinfunde der Iberischen Halbinsel mit dem Auftauchen von Elementen des Glockenbecherkomplexes in Nordwestafrika in Verbindung5. Seitdem und insbesondere seit der Publikation einer scheinbar soliden Hypothese zum Elfenbeinaustausch zwischen der Iberischen Halbinsel und dem Maghreb durch A. Gilman und R. Harrison, wurde in der Elfenbeinforschung der Iberischen Halbinsel eine nordwestafrikanische Herkunft größtenteils akzeptiert6, obwohl nie ein Elfenbeinobjekt der Iberischen Halbinsel naturwissenschaftlich untersucht worden war. Weniger intensiv wurde dagegen an einem Inventar von Elfenbeinobjekten der Iberischen Halbinsel gearbeitet. So lieferten die Leisners in ihrem monumentalen Werk über die Megalithgräber des Südens der Iberischen Halbinsel auch eine Liste, der in diesen aufgefundenen Objekte aus Elfenbein7. Später stellten A. Gilman und R. Harrison in ihrem Aufsatz zum Elfenbeinaustausch die aus der Literatur bekannten Gegenstände zusammen8. Danach wurden nur noch regionale Zusammenstellungen veröffentlicht, so 1981 durch K. Spindler für Portugal und von J. L. Pascual Benito für das País Valenciano9. Das interdisziplinäre Gemeinschaftsprojekt Im Oktober 2005 begann ein bis September 2008 laufendes interdisziplinäres Projekt zu Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit (ca. 3000-1650 v. Chr.) auf der Iberischen Halbinsel. Dieses Projekt war am Deutschen Archäologischen Institut (DAI) in Madrid angesiedelt, wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Bonn finanziert und in enger Zusammenarbeit mit der Gruppe INCENTIVS der Johannes Gutenberg-Universität Mainz durchgeführt10. Ziel des Projekts war einerseits die Überprüfung und Aufnahme von Elfenbeinobjekten in den einschlägigen Museen und Sammlungen; dies sollte zur Publikation eines möglichst vollständigen Katalogs der vom Beginn des Chalkolithikums bis zum Ende der Frühbronzezeit (ca. 3000-1650 v. Chr.) einordenbaren Gegenstände führen11. Insgesamt konnten auf diese Weise 1208 sichere bzw. vermutliche Elfenbeinobjekte Elfenbein und Archäologie 91 Abb. 1 Älteres Chalkolithikum (erste Hälfte 3. Jahrtausend v. Chr.). Geographische Verteilung der Elfenbeinobjekte nach ihrer Anzahl. 1 Leceia, 2 Zambujal, 3 Vila Nova de São Pedro, 4 Valencina de la Concepción, 5 Los Millares. 1-5 Objekte; 6-20 Objekte; über 20 Objekte. registriert, von diesen letztlich 768 Objekte in den entsprechenden Sammlungen direkt in Augenschein genommen werden. Diese kommen aus 151 unterschiedlichen Fundorten. Gleichzeitig sollten die Elfenbeingegenstände in Bezug auf ihre Typologie untersucht und ihre Chronologie geklärt werden. Außerdem strebten wir eine Analyse des Fundkontexts, eine sozio-kulturelle Einordnung und deren Bedeutung sowie eine Analyse der geographischen Verbreitung der Elfenbeinobjekte an. Wichtiges Standbein war jedoch die naturwissenschaftliche Analyse ausgewählter Objekte durch Dr. A. Banerjee und die Gruppe INCENTIVS der Universität Mainz. Wir hofften, dadurch den Ursprung des Rohmaterials, die Austauschrouten, Voraussetzungen, Modi und Folgen einer solchen Art von Import sowie die Produktion und Weiterverteilung von Elfenbeinobjekten näher beleuchten zu können. 92 Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel Älteres Chalkolithikum (erste Hälfte 3. Jahrtausend v. Chr.) Die Elfenbeinobjekte und ihre geographische Verbreitung Es lassen sich insgesamt 234 Elfenbeinobjekte in das Ältere Chalkolithikum datieren. Unter diesen Gegenständen finden sich Idole unterschiedlichen Typs, verzierte und unverzierte Dosen, verschiedene Perlen, Kämme, Nadeln, Anhänger und Rohmaterialfragmente sowie ausnahmsweise auch Knöpfe, Armringe, Votivbeile oder Plättchen. An erster Stelle stehen hierbei die Nadeln (ca. 25%) nach der Anzahl der Objekte, nach dem Gewicht jedoch die sogenannten Dosen (ca. 34%). Die aufgeführten Gegenstände kommen sowohl in Spanien als auch in Portugal zu 62% bzw. 51 % vor allem aus Kollektivgräbern. Die Anteile der einzelnen Grabformen sind regional jedoch unterschiedlich. Tatsächlich wären hier auch die Höhlenfunde (27,5 % in Portugal und 3,0 % in Spanien) mit einzubeziehen, da es sich bei der Mehrzahl der Höhlen um eine Nutzung als Bestattungshöhlen handelt. Siedlungsfunde spielen dagegen mit ca. 22% in Portugal und ca. 34 % in Spanien eine geringere Rolle. Die geographische Verteilung der aus Elfenbein hergestellten und in das Ältere Chalkolithikum datierbaren Objekte zeigt zwei eindeutige Zentren: die Halbinsel von Lissabon und Setúbal sowie Südostspanien (Abb. 1). In weitaus geringerem Umfang können wir noch das untere Guadalquivir-Tal und eventuell das östliche Mittelportugal sowie das mittlere Guadiana-Tal dazurechnen. Insgesamt lässt sich ein klarer Bezug der Funde zum Meer und dem Flusssystem konstatieren. Rohmaterialien und Halbfertigprodukte Einer der bedeutendsten Funde dieser Phase wurde im äußersten Süden eines am südwestlichen Rand der Siedlung von Valencina de la Concepción (Sevilla) in den Jahren 2001-2005 gegrabenen metallurgischen Bezirks gemacht. Hier wurde eine Grube (402) in Form einer liegenden Acht dokumentiert12. In der Grube fand sich eine Konzentration von Elfenbeinen zusammen mit Knochenobjekten, meist Nadeln und Spateln, Silexklingen, einem Gusstiegel, Bergkristall und Keramikfragmenten. Wir haben es insgesamt mit einer Sammlung von Elfenbeinobjekten zu tun, unter denen Fragmente von Rohmaterialscheiben, Halbfertigprodukte und Produktionsabfälle überwiegen. Direkt neben einer dieser Konzentrationen von Elfenbein lag in derselben Grube auch die Klinge einer Kupfersäge. Die Grube gehört in das erste Viertel des 3. Jahrtausends v. Chr. und stellt damit den bisher ältesten Nachweis einer Elfenbeinwerkstatt der Iberischen Halbinsel dar. Elfenbein in Gräbern und seine soziale Relevanz Die Rolle des Elfenbeins im 3. Jahrtausend v. Chr. als Prestige markierendes Gut lässt sich beispielhaft an der Nekropole von Los Millares (Santa Fé de Mondújar, Almería) zeigen13. Die 85 Grabmonumente dieser Nekropole erstrecken sich über 13 ha vor der äußeren Befestigungslinie der Siedlung. Zum größten Teil handelt es sich um Bauten mit falscher Kuppel. So erbrachten die Gräber dieser am Ende des 19. Jahrhunderts von L. Siret gegrabenen Nekropole allein 48 Objekte aus Elfenbein, die sich in das Ältere Chalkolithikum datieren lassen. Wie R. Chapman nachweisen konnte, wurde nur ein Teil der Bevölkerung in diesen aufwändig gestalteten Monumenten bestattet (Abb. 2). Die Gräber unterscheiden sich untereinander zwar weniger in dem zu ih- Elfenbein und Archäologie 93 Gräber Niveau 1 Gräber Niveau 2 Gräber Niveau 3 Gräber Niveau 4 Andere Gräber Abb. 2 Los Millares. Nekropole. Klassifizierung der Gräber nach Ausstattungsniveaus und Eintragung der Elfenbein enthaltenden Gräber (Klassifizierung und Grundkarte nach Molina/Cámara 2005, Abb. 60). rer Errichtung notwendigen Aufwand, wohl jedoch in dem in den Beigaben zur Schau gestellten Reichtum. M. Almagro und A. Arribas konnten den größten Teil der von Siret gegrabenen und dem Ehepaar Leisner vorgelegten Gräbern mit den von ihnen in Los Millares dokumentierten Bestattungen korrelieren. Damit sind wir in der Lage, von den neun Elfenbein enthaltenden Gräbern sechs (Gräber 5, 7, 8, 12, 40 und 71) auf dem Plan zu lokalisieren. Nach der Klassifizierung von F. Molina und J. A. Cámara handelt es sich bei den Elfenbein führenden Gräbern in zwei Fällen um Gräber des höchsten Niveaus 1 (Gräber 7 und 40), zweimal um solche des Niveaus 2 (Gräber 5 und 12) sowie einmal um Niveau 3 (Grab 8). Chapman unterschied innerhalb der Gräber eine Gruppe von acht Gräbern (5, 7, 8, 9, 12, 16, 40 und 63), die sich durch die Zahl und Diversität der in ihnen aufgefundenen Prestigeobjekte auszeichnen14. Unter diesen sind alle korrelierbaren und Elfenbein enthaltenden Gräber mit Ausnahme des nicht mit Sicherheit zuordenbaren Grabes 71 zu verbuchen. Gleichzeitig ist hier jedoch zu bedenken, dass wir es mit Kollektivbestattungen zu tun haben. Meist ist es unmöglich die einzelnen Beigaben einer konkreten Bestattung zuzuweisen, wobei die Zahl der Bestattungen pro Monument meist recht hoch ist. Grab 40 gehört zu den reichsten Gräbern der Nekropole (Abb. 3). Gleichzeitig liefert es einen hohen Anteil an Objekten aus Elfenbein. Es handelt es sich um ein Grab mit falscher Kuppel, Wandsockel aus vertikal aufgestellten Steinplatten sowie einem kurzen zweigeteilten Gang15. 94 Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel Abb. 3 Los Millares Grab 40. Grund- und Aufriss (nach Leisner 1943, Taf. 9). Elfenbein und Archäologie 95 Die ovale Grabkammer ist 6,4 × 5,7 m groß. Das Grab wurde wie die meisten Gräber der Nekropole Ende des 19. Jahrhunderts von L. Siret gegraben. Siret berichtet von Resten von über 100 Skeletten. Leider lieferte er weder Plana des Grabes noch Fundortangaben zu den Skeletten und Beigaben. Nach den Berichten des Vorarbeiters von Siret, P. Flores, befanden sich im inneren Gangabteil zwölf Skelette, bei denen sechs keramische Gefäße, vier polierte Steingeräte, Klingenbruchstücke, Muscheln und auch wohl die 13 kegelförmigen Idole aus Elfenbein lagen. Für ein anderes Grab derselben Periode, Los Pozicos 8, berichtet Flores, dass ein Idol beim Kopf jeder Leiche lag16. Ähnliches könnte auch hier der Fall gewesen sein. Das bedeutet, dass Elfenbein in dieser Zeit ein wichtiger und kostbarer Anzeiger von Prestige ist. Vielleicht aufgrund der Seltenheit des Materials oder der insgesamt geringen sozialen Differenz zwischen Trägern von Prestige und solchen, die es nicht besitzen, ist die pro Person beigegebene Menge an Objekten aus Elfenbein jedoch gering. Gleichzeitig fällt auf, dass im Älteren Chalkolithikum gerade aus Elfenbein gefertigte Idole und mögliche Behälter für Kosmetik oder aber für im Grabbrauch verwendete Salben etc. eine besondere Rolle spielen. Elfenbein ist in dieser Zeit sicher kein alltägliches Produkt. Naturwissenschaftliche Analysen Für das Ältere Chalkolithikum konnten 15 Elfenbeinproben in Mainz von Dr. A. Banerjee und seinem Team zerstörungsfrei mittels einer optischen Analyse der Schreger-Linien und der Fourier Transform Infrared (FTIR)-Spektroskopie untersucht werden (Abb. 4)17. Hierbei ergab sich in zwei Fällen Elfenbein des Elephas (Paleoloxodon) antiquus, sowie je viermal asiatischer (Elephas maximus) bzw. afrikanischer Steppenelefant (Loxodonta africana africana). Die Zusammensetzung des Rohmaterials zeigt jedoch geographische Unterschiede. So gehörten drei der vier aus der Nekropole von Los Millares (Almería) untersuchten Proben genauso wie alle fünf Proben aus der Elfenbeinwerkstatt in Valencina de la Concepción (Sevilla) zum asiatischen Elefanten. Unter den sechs untersuchten Proben aus dem atlantischen Zentralportugal befand sich dagegen kein asiatischer, sondern im Gegenteil nur afrikanischer Steppenelefant. Dazu kommt auch hier einmal Elephas antiquus. Elephas antiquus asiatischer Elefant afrikanischer Steppenelefant Älteres Chalkolithikum (erste Hälfte 3. Jahrtausend v. Chr.) 2 (13,3%) 9 (60%) Jüngeres Chalkolithikum (zweite Hälfte 3. Jahrtausend v. Chr.) 16 (47,1%) Jüngere Frühbronzezeit (erste Hälfte 2. Jahrtausend v. Chr.) Summe Flusspferd Pottwal Summe 4 (26,7%) 0 0 15 (100%) 9 (26,5%) 4 (11,8%) 0 5 (14,7%) 34 (100%) 2 (10,0%) 0 16 (80,0%) 2 (10,0%) 0 20 (100%) 20 (29,0%) 18 (26,1%) 26 (37,7%) 2 (2,9%) 5 (7,3%) 69 Abb. 4 Herkunft des Rohmaterials nach den Ergebnissen der naturwissenschaftlichen Untersuchungen, aufgeschlüsselt nach Zeitperioden. 96 Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel Bisher ging man davon aus, dass der größte Teil, wenn nicht sogar sämtliches auf der Iberischen Halbinsel verwendete Elfenbein aus Nordwestafrika stammen sollte18. Wie wir aus punischen und römischen Quellen sowie von Felsbilddarstellungen wissen, lebte auch hier bis in das 7. Jahrhundert n.Chr. eine inzwischen ausgestorbene Elefantenart. Dieser Nordafrikanische Elefant wird jedoch zumeist als Afrikanischer Waldelefant (Loxodonta africana cyclotis) beschrieben, wie er heute noch im äquatorialen Westafrika anzutreffen ist, oder aber als eigene, kaum bekannte Unterart, Loxodonta pharaonensis. Diese Elefantenart, die laut schriftlichen Quellen kleiner als der bekannte afrikanische Steppenelefant ist, ließ sich bisher jedoch bei keiner unserer Untersuchungen identifizieren. Vielmehr deuten unsere Analysen von Elfenbeinrohmaterial aus der zwischen Rabat und Casablanca gelegenen Höhle Kehf-el-Baroud (Marokko) darauf hin, dass es sich bei dem Nordafrikanischen Elefanten vermutlich um einen afrikanischen Steppenelefanten (Loxodonta africana africana) gehandelt hat19. Die von römischen Schriftstellern beschriebene relativ kleine Körpergröße dieses Elefanten könnte auf – im Vergleich zu seinem sub-saharischen Vetter – ungünstigere Umweltbedingungen zurückgehen. Dasselbe Resultat ergab die Untersuchung von zwei in Hierakonpolis (Ägypten) in prä-dynastischer Zeit bestatteten Elefanten20. Dies stimmt wiederum mit der Identifikation von Resten des Loxodonta africana in der gesamten nördlichen Sahara von Mauretanien bis in den Sudan und Ägypten überein, die sich bis an das Ende des 4. oder den Beginn des 3. Jahrtausends v. Chr. datieren lassen21. In jüngster Zeit gibt es zudem neue Ergebnisse aus genetischen Untersuchungen an rezenten Elefanten, die dafür sprechen, dass es sich beim Nordafrikanischen Elefanten tatsächlich um eine ausgestorbene und unbekannte Unterart oder aber um einen afrikanischen Steppenelefanten gehandelt haben dürfte22. Damit sollte der Teil unseres Elfenbeins, das als solches des afrikanischen Steppenelefanten identifiziert wurde, tatsächlich aus dem nordwestlichen Afrika stammen. Der asiatische Elefant dagegen besaß im Altertum tatsächlich eine sehr viel weiter reichende Verbreitung als heute und bewohnte das gesamte Gebiet von China bis nach Mesopotamien und Syrien23. So gehörte hierzu auch der sogenannte Syrische Elefant, dessen Knochenreste etwa jüngst im mittel- bis spätbronzezeitlichen Königspalast von Qatna entdeckt werden konnten24. Unsere Untersuchungsergebnisse, nach denen ein Teil des Elfenbeins aus oder über Syrien auf die Iberische Halbinsel gelangte, könnte damit ältere Hypothesen über Beziehungen der Iberischen Halbinsel mit dem östlichen Mittelmeer während des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit wieder in die Diskussion bringen, die sich auf archäologischem Wege bisher nur undeutlich fassen ließen und nun eine naturwissenschaftliche Bestätigung zu erhalten scheinen25. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die teilweise diskutierte Verwendung von »fossilem« Elfenbein, demnach jenes von vor längerer Zeit ausgestorbenen Elefantenarten, für die Iberische Halbinsel abgelehnt worden26. So sollte sich dieses Material auf der Iberischen Halbinsel nicht unter den Bedingungen erhalten haben, um nach einer jahrtausendelangen Bodenlagerung noch verarbeitbar zu sein. Doch erbrachten auch hier unsere Untersuchungen einen größeren Anteil an Elfenbein des Elephas (Palaeoloxodon) antiquus. Dieser in Eurasien und Nordafrika lebende und bis zu 4 m große Elefant mit langen, nahezu geraden Stoßzähnen starb auf der Iberischen Halbinsel vor ca. 30000-35000 Jahren aus. In weiten Teilen der Iberischen Halbinsel wurden Reste dieses Elefanten in Flussschotter und -sande eingelagert. Diese Lagerbedingungen sind tatsächlich als nicht ideal zu bezeichnen. Wir können jedoch im Moment nicht ausschließen, dass es etwa in den Flusstälern Südwestspaniens bessere Erhaltungsbedingungen gegeben haben könnte, sodass die dort zufällig zutage gekommenen Stoßzähne tatsächlich hätten verarbeitet werden können. Elfenbein und Archäologie 97 Siedlungsorganisation und Austausch von Elfenbein Im atlantischen Zentralportugal scheint es einen gewissen Zusammenhang zwischen Funden aus Elfenbein, sei es in Gräbern, Höhlen oder Siedlungen, und mit Mauern befestigten Siedlungen zu geben. So kennen wir Elfenbeinobjekte aus den befestigten Siedlungen von Vila Nova de São Pedro, Zambujal, Leceia und Chibanes27. Andere Funde, wie diejenigen aus den Gräbern von Palmela sowie den Höhlen Gruta do Castelo und Gruta do Furadouro da Rocha Forte stehen in Abhängigkeit derselben28. Im unteren Guadalquivir-Tal zeigt sich gleichzeitig die Bedeutung der beiden großen Freilandsiedlungen von Valencina de la Concepción29 und Mesa de Gandul (beide Sevilla)30, zu denen die Elfenbein liefernden Gräber von Señorío de Guzmán, Ontiveros bzw. Cañada Honda gehören. Im Südosten wird die Situation dagegen in erster Linie durch die Nekropole der befestigten Siedlung von Los Millares konditioniert31. Es gibt eine zunehmende Diskussion über die Funktion und Bedeutung dieser befestigten Siedlungen32. Für die portugiesische Estremadura etwa wurden 16 solche Plätze konstatiert. Alle sind mit dem Meer entweder direkt oder über das Flusssystem verbunden und befinden sich meist an natürlichen Routen von der Küste in das Inland oder an Wegkreuzungen. Größe, Architektur, Komplexität und auch Verbindung zu den natürlichen Ressourcen sind jedoch in den einzelnen Fällen sehr unterschiedlich. Zunächst fällt auf, dass auf der Iberischen Halbinsel nur wenige dieser Befestigungen über 1 ha Fläche einschließen. In der portugiesischen Estremadura kennen wir jedoch drei, die in der Größenordnung von 1-2ha liegen: Zambujal, Vila Nova de São Pedro und Leceia. Nur diese drei weisen zudem ein komplexeres Befestigungswerk mit zwei oder mehr Mauerlinien, Türmen und Bastionen auf. In allen dreien finden sich neben Elfenbein auch andere Prestigeobjekte wie Kupfer, Symbol- oder andere exzeptionelle Keramik sowie Idole. In allen gibt es Hinweise auf metallurgische Prozesse. Es dürfte klar sein, dass gerade die Siedlungen von Zambujal, Vila Nova de São Pedro und wohl auch Leceia als »Zentralplätze« betrachtet werden können33, die als solche auch eine Rolle im Import, der Produktion und der Weiterverteilung von Prestige- und/oder »exotischen« Objekten wie Elfenbein spielten. Auch wenn die Zahl der Analysen für das Ältere Chalkolithikum noch sehr gering ist, so scheint sich doch bereits abzuzeichnen, dass das Elfenbein des afrikanischen Steppenelefanten über eine atlantische Route ausgehend von Marokko die Atlantikküste Mittelportugals und das Tejo-Mündungsgebiet erreichte. In römischer Zeit war diese atlantische Route, die damals zumindest zwischen Gadir (Cádiz) und Lixus (Larrache) befahren wurde, eine der ungefährlichsten und am meisten benutzten Schifffahrtsrouten34. Auch wenn bisher Funde von Rohmaterial, Halbfertigprodukten und Werkstätten weitgehend fehlen, ist anzunehmen, dass hauptsächlich das Rohmaterial ausgetauscht wurde. In Siedlungen wie Zambujal, Leceia und Vila Nova de São Pedro wurde vermutlich ankommendes Rohmaterial verarbeitet und Fertigprodukte weiterverteilt. Von dort im Gegenzug nach Nordafrika gelangte Produkte kennen wir für diese Periode jedoch noch nicht35. Einzig Los Millares mit 5ha Fläche findet sich in der Kategorie mit über 2 ha. Es steht daher außer Frage, dass Los Millares nicht nur im Südosten, sondern in ganz Spanien in dieser Zeit eine Besonderheit darstellt36. Es handelt sich um die größte Siedlung mit der komplexesten Befestigung. Innerhalb der Siedlung lassen sich spezialisierte Aktivitätszonen feststellen. Los Millares ist von 13 kleinen Forts umgeben, die wohl in einer etwas fortgeschrittenen Phase des Älteren Chalkolithikum errichtet worden sind. Und wir müssen auf die unmittelbar vor der Befestigung liegende Nekropole mit 85 monumentalen Gräbern verweisen. Es ist also nicht verwunderlich, dass das in der Nekropole aufgefundene Elfenbein auf die besondere Rolle von Los Millares als Ankunftshafen und Redistributionszentrum von Elfenbein hinweist. Am unteren Guadalquivir kennen wir zwar keine mit Mauerringen befestigten Siedlungen wie etwa im atlantischen Zentralportugal, es zeigt sich jedoch eine ganze Reihe von teils großflächigen Siedlungen wie Valencina de la Concepción, von denen ein Teil von Gräben umgeben ist37. So spricht sich Hurtado zwar 98 Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel dafür aus, das Grabensystem der 235ha großen Siedlung von Valencina und anderen ähnlichen Siedlungen nicht defensiv, sondern vielmehr teils zur Drainage und/oder als rituell-symbolische Begrenzung der Siedlung zu interpretieren, die im Vergleich zu zeitgleichen Siedlungen außerordentliche Größe stellt jedoch die Bedeutung Valencinas heraus38. Hier ist auch die große Zahl von Silostrukturen zu nennen. Dazu kommen die Ausdehnung und Monumentalität der Nekropole mit zum Teil singulären Funden. Nocete postuliert für den Beginn des 3. Jahrtausends v.Chr. eine Konzentration der Bevölkerung in großen Zentren, wie Valencina de la Concepción, Gandul, Carmona, Acebuchal etc.39. Diese hätten strategische territoriale Enklaven dargestellt, die große Gebiete überwacht hätten. Valencina hätte ein regionales Tor für kritische Produkte wie Metall aus dem Westen und auch ein supra-regionales Eingangstor etwa für Elfenbein dargestellt. Für das Guadalquivir-Mündungsgebiet und Südostspanien müssen wir dagegen von einem bedeutenden Anteil asiatischen Elfenbeins ausgehen. Dieses sollte die Anlegeplätze im Mündungsgebiet des Guadalquivir und des Andarax nahe Los Millares von Syrien ausgehend über mediterrane Routen erreicht haben. Auch hier wissen wir bisher nicht, wie dieser Austausch, direkt oder indirekt, und auf welchen Wegen er vor sich ging. Unter den analysierten und aus asiatischem Elfenbein bestehenden Objekten befinden sich mit Ausnahme eines »kegelförmigen« Idols (ídolo tolva) mehrere Gegenstände, die tatsächlich auf der Iberischen Halbinsel keine Parallelen finden und immer als exotisch galten. Hier ist etwa das sogenannte sandalenförmige Idol aus Grab 12 von Los Millares zu nennen40. Für diese sehr seltene Form kennen wir abgesehen von einigen wenigen ebenfalls aus Elfenbein hergestellten Fragmenten ein weiteres komplett erhaltenes Idol aus Almizaraque (Almería), welches anscheinend aus dem Schädelknochen eines Wals besteht, sowie zwei weitere Steinerne aus dem Grab 2 von Alapraia (Portugal). Ob jedoch das Objekt aus Grab 5 von Los Millares tatsächlich die Klinge eines ägyptischen Knüppelbeils des Alten Reichs (9. und 10. Dynastie) imitiert, wie G. und V. Leisner vermuteten, bleibt dahin gestellt41. Im Moment haben wir zumindest keine bessere Interpretation für diesen seltenen Gegenstand, welcher einzig eine aus Knochen hergestellte Parallele in Grab 7 besitzt. Die unverzierte Dose bzw. der Hohlzylinder aus Grab 7 gehört zu einer Gruppe von ähnlichen Objekten, die sich nicht nur im Südosten, sondern in erster Linie im atlantischen Mittelportugal finden42. Tatsächlich vermuten wir dort ein Herstellungszentrum dieser Gegenstände, die als Behälter für Parfüms oder Ähnliches interpretiert werden und sich vor allem im Grabzusammenhang finden. Parallelen lassen sich jedoch auch in einigen Behältern der 1. ägyptischen Dynastie finden. Obwohl diese formal sehr ähnlich sind, so unterscheiden sich jedoch die Motive auf den verzierten portugiesischen und spanischen Exemplaren43. Andererseits zeigen einige der längeren und schmäleren Kosmetikbehälter aus dem 3. Jahrtausend der Levante allerdings ähnliche Verzierungen44. Es scheint daher möglich, dass diese Behälter sich an ostmediterranen Vorbildern inspirierten. Dasselbe können wir etwa auch für den verzierten Elfenbeinkamm mit hörnerartigen Fortsätzen aus Grab 12 von Los Millares vermuten Abb. 5 Verzierter Elfenbeinkamm aus Los Millares Grab 12 (Museo Arqueológico Nacional Madrid, Foto: Th. X. Schuhmacher). (Abb. 5)45. Elfenbein und Archäologie 99 Abb. 6 Jüngeres Chalkolithikum/Ältere Frühbronzezeit (zweite Hälfte 3. Jahrtausend v. Chr.). Geographische Verteilung der Elfenbeinobjekte nach ihrer Anzahl. 1 Palmela, 2 Dolmen das Conchadas, 3 Verdelha dos Ruivos, 4 Pedra do Ouro, 5 Vila Nova de São Pedro, 6 La Orden-Seminario de Huelva, 7 Matarrubilla (Valencina de la Concepción), 8 Los Algarbes, 9 El Malagón, 10 Cerro de la Virgen, 11 Cerro de las Viñas, 12 Molinos de Papel, 13 Cerro de las Víboras, 14 Camino de Yeseras. 1-5 Objekte; 6-20 Objekte; über 20 Objekte. Jüngeres Chalkolithikum und ältere Frühbronzezeit (erste Hälfte 3. Jahrtausend v. Chr.) Die Elfenbeinobjekte und ihre geographische Verbreitung Es lassen sich 354 Elfenbeinobjekte in das Jüngere Chalkolithikum/Ältere Frühbronzezeit (zweite Hälfte 3. Jahrtausend v. Chr.) datieren. Die Objekte unter diesen, die gewogen werden konnten, wiegen insgesamt 1137,4 g. Damit können wir einen bedeutenden Zuwachs an Funden im Vergleich zum Älteren Chalkolithikum beobachten. Das Gesamtgewicht der Gegenstände bleibt hingegen nahezu gleich. Unter diesen 354 Objekten finden sich in erster Linie Knöpfe (29%), gefolgt von Perlen, Anhängern und Beschlägen. Auch Rohmaterialien bzw. Matrizen spielen eine gewisse Rolle. Dazu kommen zudem einige wenige anthropomorphe Idole mit über dem Bauch gefalteten Armen46. Von diesen bestehen die Exemplare aus Marroquíes Altos und Torre del Campo (beide Jaén) sowie ein weiteres erst unlängst in La Pijotilla (Badajoz) entdecktes aus Elfenbein. Vermutlich demselben Typ zuzurechnen ist ein Torso aus El Malagón, dem der in diesem Fall bewegliche Kopf und die Schultern fehlen (Granada). 100 Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel Im Jüngeren Chalkolithikum/Älteren Frühbronzezeit dominieren weiterhin die Kollektivbestattungen mit ca. 63% nach der Anzahl und mit 77,5% nach dem Gewicht der Objekte. Dazu kommen Funde in Höhlen, die meist ebenfalls für Bestattungen verwendet werden. Außerdem fanden sich ca. 14 % der Objekte in Siedlungen. Im Südosten Spaniens erscheinen in dieser Zeit auch bereits die ersten Individualbestattungen. Im Vergleich zur Situation im Älteren Chalkolithikum fällt nun für die zwei- Abb. 7 Las Peñuelas Grab 9. Matrize für prismatische Knöpfe (Museo Arqueológico te Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. Nacional, Madrid, Inv. Nr. 84-146-Pen-9-8, Foto: Th. X. Schuhmacher). die weiter gestreute Verbreitung der Elfenbeinfunde auf (Abb. 6). So finden sich jetzt zum ersten Mal Objekte solchen Materials auch an der Levanteküste und auf der südlichen Meseta. Dazu kommen zwei Fundpunkte im nordöstlichen Spanien. Abgesehen davon bleiben im Wesentlichen die bereits bekannten Schwerpunkte erhalten. So sind weiterhin das atlantische Zentralportugal, das Guadalquivir-Mündungsgebiet und der Südosten von besonderem Interesse. Hierbei fallen in Portugal vor allem fünf Kontexte ins Gewicht: die künstlichen Bestattungshöhlen von Palmela, der Dolmen das Conchadas, die Höhle von Verdelha dos Ruivos sowie die Siedlungen von Vila Nova de São Pedro und Pedra do Ouro47. Während nun aus dem mittleren Guadiana-Tal so gut wie keine Objekte bekannt sind, kommen dafür die äußerste Südspitze Spaniens (Los Algarbes)48 sowie die nördliche Südmeseta (Camino de Yeseras) in das Blickfeld49. Rohmaterialien und Halbfertigprodukte Für diese Zeit lassen sich einzig mehrere kleine Rohmaterialscheiben aus Grab 5 und vielleicht auch 2 von Señorío de Guzmán (Valencina de la Concepción, Sevilla) nennen50. Es wird jedoch genauso wie bei einem großen Stoßzahnfragment aus dem Grab von Matarrubilla (Valencina de la Concepción, Sevilla) nicht ganz klar, ob es sich tatsächlich um bearbeitbares Elfenbein handelte51. Estácio da Veiga spricht für die von ihm ausgegrabenen und wohl vor allem in das Jüngere Chalkolithikum zu datierenden Tholosgräber Alcalar 3 und 4 (Portimão, Algarve) von in Längsrichtung aus einem Stoßzahn ausgesägten Fragmenten Rohelfenbeins52. Zudem fanden sich in Vila Nova de São Pedro flache ovale Plättchen ohne Durchbohrung53. Vermutlich haben wir es mit Halbfertigprodukten oder Matrizen für die Fertigung von ovalen und V-förmig durchbohrten Knöpfen zu tun. Bereits für den Beginn der Frühbronzezeit liegen aus den Horizonten I und vor allem II von Fuente Álamo (Cuevas del Almanzora, Almería) mehrere Produktionsabfälle vor54. Es scheint sogar möglich diese direkt mit einem Gebäude des Horizonts II zu verbinden, wo die zugehörige Werkstatt zur Elfenbeinverarbeitung zu finden wäre. Erwähnung verdienen hier jedoch auch Objekte, die gewöhnlich als Matrizen für die Fabrikation von prismatischen Knöpfen angesehen werden (Abb. 7). So handelt es sich um Objekte prismatischer Form, die Elfenbein und Archäologie 101 senkrecht zur Längsrichtung in gleichen Abständen angebrachte Schnitte zeigen. Diese gehen allerdings nicht vollkommen durch. Es wird angenommen, dass nach dem Anbringen der V-förmigen Durchbohrungen in jedem Teilstück, diese schließlich endgültig abgetrennt werden sollten55. Auffällig ist aber, dass solche Objekte in zwei Fällen – Molinos de Papel (Carvaca de la Cruz, Murcia)56 und Las Peñuelas 9 (Laborcillas, Granada)57 – im Bestattungskontext erscheinen. Weiterhin sind hier je ein Stück aus der Siedlung von El Argar (Antas, Almería)58, der Mola d´Agres (Agres, Alicante)59 und der Höhle Cueva de Cirat (Montán, Castellón)60 zu nennen. Zwei aus Knochen gefertigte Beispiele fanden sich in einem Bestattungskomplex im Abri Peña Larga (Cripán, Álava)61. Da bei diesen beiden Stücken die Kanten sehr stark verschliffen und sämtliche Seiten poliert sind, interpretiert J. Fernández Eraso beide Exemplare nicht als Matrizen, sondern als fertige Knöpfe oder Anhänger. Eine schlüssige Interpretation dieser Objekte bleibt schwierig, wir möchten jedoch nicht ausschließen, dass die Präsenz solcher Stücke in Gräbern Bestattungen von Elfenbeinhandwerkern anzeigen könnte. Elfenbein in Gräbern und seine soziale Relevanz Für das Jüngere Chalkolithikum wären hier insbesondere das Grab im hipogeo des Bestattungsbereichs 2 von Camino de Yeseras (San Fernando, Madrid), Grab 5 von Los Algarbes und das Grab von Matarrubilla mit ihrer Kombination von zahlreichen Elfenbeinobjekten, zum Teil außergewöhnlicher Form, mit außerordentlichen Schmuckstücken aus Goldblech zu nennen. In Camino de Yeseras handelt es sich um eine Einzelbestattung62. Vermutlich trug der oder die Tote ein Diadem oder einen Kopfschmuck, der sich aus 20 Röhrenperlen und zwei trapezförmigen Blechen aus Gold sowie etwa 20 bikonischen Elfenbeinperlen zusammensetzte. Ansonsten liegen jedoch, zumindest in einer ersten Phase noch überwiegend Kollektivgräber vor, sodass es weiterhin schwierig bleibt Grabbeigaben einzelnen Bestattungen zuzuweisen. In Los Algarbes (Tarifa, Cádiz) konnte eine kleine Nekropole von zehn Felskammergräbern dokumentiert werden63. Grab 5 enthielt neben vier keramischen Behältern, zwei Silexpfeilspitzen, einen Spiralring aus Gold und zwei verzierte zu einer Kugel gebogene Goldbleche, 52 scheibenförmige Muschelperlen sowie mehr als 100 Elfenbeinobjekte. Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um Stücke, die als Elemente eines Gehänges interpretiert werden können, wie 15 durchbohrte dreieckige Plättchen, 14 quadratische und zentral durchbohrte Plättchen sowie 22 löffelförmige Anhänger. Dazu kommen eine verzierte Rosette, ein verziertes rechteckiges Plättchen, zwei eichelförmige Nadelköpfe(?) und fünf lange zylindrische Perlen. Außerdem finden sich 56 rechteckige Plättchen unterschiedlicher Größe, die mit zwei oder teils auch drei Bohrungen versehen sind und vermutlich Beschläge eines Behälters darstellen. Rivero spricht jedoch für Grab 5 von Los Algarbes davon, dass ungefähr fünf Individuen nachgewiesen werden konnten64. Es ist damit klar, dass wir die Funde aus diesem Grab nicht als geschlossenen Fund behandeln können, sondern mit einem etwas längeren Bestattungszeitraum rechnen müssen. Gleichzeitig erscheint das Material sehr homogen. Selbst wenn wir allerdings die Elfenbeinobjekte auf maximal fünf Bestattete aufteilen müssen, bliebe die Menge der Gegenstände pro Bestattung beachtenswert. Das Grab mit falscher Kuppel von Matarrubilla (Valencina de la Concepción, Sevilla) bildet mit seinem 30 m langen Gang eines der größten Grabmonumente der Iberischen Halbinsel65. Zu den Beigaben gehören neben Keramik, einem Metallpfriem, Steinbeilen, Silexartefakten, Perlen aus grünem Stein und den Stücken aus Elfenbein mehrere Hundert Fragmente von Goldblech. Das Grab von Matarrubilla lieferte eine große und unterschiedliche Zahl von Gegenständen aus Elfenbein, so ein möglicherweise gelochtes Fragment eines sandalenförmigen Idols, zwei mögliche Messergriffe, ein verzierter Armring, Anhänger unterschied- 102 Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel Abb. 8 Matarrubilla. Multiple Röhrenperle und hypothetische Rekonstruktion des gesamten Brustschmucks (Zeichnung: J. Fernández, Madrid). licher Form und rechteckige Plättchen. Von Interesse sind auch sechs quaderförmige und durchbohrte Elemente eines artikulierten Armringes. In erster Linie wird das Bild jedoch durch etwa 40 quaderförmige, komplizierte durchbohrte multiple Röhrenperlen bestimmt, die wohl ein Brustgehänge bildeten (Abb. 8). Außerdem fand sich ein großes zylinderförmiges Stoßzahnfragment. Im Fall von Matarrubilla fanden sich praktisch sämtliche Beigaben im Gang des Monuments. Die Kammer war bereits geplündert. Wir haben keine Angaben zur Zahl der Bestatteten. Nahezu sämtliche Gegenstände aus Elfenbein, in erster Linie jedoch die multiplen Röhrenperlen, fanden sich konzentriert in einem Bereich 13-16 m vom Eingang zur Grabkammer entfernt. Zudem sind sämtliche Röhrenperlen typologisch gleich und dürften ein oder wohl nicht mehr als zwei Colliers gebildet haben. Die erst jüngst entdeckte Einzelbestattung von Molinos de Papel gehört an den Übergang eines jüngeren Chalkolithikums zur Frühen Bronzezeit66. Hier ist weniger die Vielfalt und Anzahl der Stücke aus Elfenbein als vielmehr deren Monumentalität und Gewicht von Bedeutung. Insgesamt lässt sich sagen, dass im Jüngeren Chalkolithikum/Ältere Frühbronzezeit die Zahl der im Umlauf befindlichen Elfenbeingegenstände anzusteigen scheint. Das Gesamtgewicht des Elfenbeins bleibt jedoch nahezu gleich. Gleichzeitig erfährt Elfenbein insgesamt eine weitere geographische Verbreitung; die Austauschnetzwerke werden innerhalb der Iberischen Halbinsel weiträumiger. Es sind also viele kleine Elfenbeinobjekte in den Händen zahlreicher Personen. Nicht mehr wie im Älteren Chalkolithikum der Besitz von Elfenbein allein macht den Unterschied zum Rest der Bevölkerung aus, vielmehr ist die Vielfältigkeit und Zahl der Objekte entscheidend. Hier ist auch hervorzuheben, dass es sich bei den aus Elfenbein hergestellten Gegenständen nun weniger um Idole als in erster Linie um Schmuckstücke oder vielleicht auch zeremonielle Ornate handelt. Einzelne sehr herausragende Persönlichkeiten einer sich herausbildenden Elite erlauben sich eine grandiose Selbstdarstellung mit Elfenbein- und Goldelementen. Elfenbein und Archäologie 103 Analysen und Herkunft des Rohmaterials Insgesamt konnten 34 Objekte aus der zweite Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. analysiert werden. Diese sind jedoch ungleichmäßig auf die einzelnen geographischen Regionen und Kulturräume verteilt (Abb. 4). So besitzen wir bisher für das atlantische Portugal nur fünf Analysen aus der Bestattungshöhle von Verdelha dos Ruivos67. Diese stehen unzweifelhaft mit Bestattungen des Glockenbecherhorizonts in Verbindung. Die Analyse erbrachte allerdings überraschenderweise eine Verarbeitung von Zähnen des Pottwals. Mit ziemlicher Sicherheit handelt es sich um ein gestrandetes und nicht gejagtes Exemplar. Wir wissen daher im Moment letztlich nicht, welche Art von Elfenbein in dieser Zeit in Portugal normalerweise verwendet wurde. Eine als Idol verwendete Spitze eines Stoßzahns aus einer sakralen Grube in La Orden-Seminario de Huelva68 stammt genauso wie eine Probe aus einer glockenbecherzeitlichen Bestattung in Camino de Yeseras (Madrid)69 vom afrikanischen Steppenelefanten. Weitere neun Proben aus Camino de Yeseras ergaben hingegen Elfenbein des Elephas antiquus. Anders scheint die Situation jedoch im Guadalquivir-Mündungsgebiet und an der Südspitze von Spanien. Sechs der elf aus der Tholos von Matarrubilla (Valencina de la Concepción, Sevilla)70 untersuchten Proben kommen vom asiatischen Elefanten, fünf von Elephas antiquus. Eine im nahe Matarrubilla gelegenen Grab Señorío de Guzmán71 gefundene Stoßzahnscheibe gehörte ebenfalls zum europäischen Altelefanten. Aus Grab 5 von Los Algarbes wurden zwei Proben untersucht. Hier konnten sowohl asiatischer als auch europäischer Elefant nachgewiesen werden. Gleichzeitig war es aber auch möglich, vier Elfenbeinobjekte aus dem Südosten zu analysieren. Alle vier Proben gehören in die ältere El Argar-Kultur. Hier ergab sich zweimal afrikanischer Steppenelefant für Proben aus einer Elfenbeinwerkstatt in Fuente Álamo72 und zweimal asiatischer Elefant, in Gatas73 und El Argar74. Das Jüngere Chalkolithikum Die kulturelle Situation in der zweite Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. ist als sehr komplex zu bezeichnen. Zum einen wird der größte Teil der Iberischen Halbinsel vom Glockenbecherphänomen erfasst. Auf dieses folgt im letzten Viertel des 3. Jahrtausends v. Chr. in bestimmten Regionen eine ältere Frühbronzezeit, El Argar-Kultur, Bronzezeit der Mancha und Bronce Valenciano, in anderen scheint das Glockenbecherphänomen und damit ein kulturelles Ambiente des Jüngeren Chalkolithikums jedoch noch das ganze 3. Jahrtausend v. Chr. anzudauern75. Wir werden daher versuchen diese beiden kulturellen Szenarien getrennt zu betrachten. Endgültige Antworten auf unsere Frage, wie das Territorium Zentralportugals in der zweite Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. organisiert war, haben wir tatsächlich noch nicht76. Siedlungen wie Zambujal, Vila Nova und Leceia dürften weiterhin größere Territorien kontrolliert haben. Neu entstandene und befestigte Siedlungen wie Pedra do Ouro77 und vielleicht auch andere unbefestigte kamen jedoch hinzu. Südwestspanien bietet eine große Zahl an Elfenbeinobjekten der zweite Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. Genauso ist die Vielfältigkeit der Formen bemerkenswert. Diese kommen jedoch aus einer geringen Zahl von Fundplätzen. So sind hier besonders das zur Siedlung von Valencina de la Concepción gehörende Grab von Matarrubilla und Grab 5 von Los Algarbes (Tarifa, Cádiz) zu nennen. Im Fall der Nekropole von Los Algarbes können wir bisher keine zugehörige Siedlung benennen78. Aufgrund der außergewöhnlichen und reichen Funde der Nekropole muss jedoch an die Existenz einer bedeutenden Niederlassung gedacht werden. Worauf diese ihren Reichtum gründen konnte, bleibt reine Spekulation. Es ist allerdings an die geostrategische Position von Los Algarbes im Hinblick auf Schifffahrtsrouten durch die Meerenge von Gibraltar sowie von und nach Nordwestafrika zu erinnern79 (Abb. 9). 104 Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel Abb. 9 Kartierung der in die zweite Hälfte des 3. Jahrtausends v.Chr. datierbaren Elfenbeinfunde (Sterne) gegenüber den Funden des Glockenbecherkomplexes (Rhomben) in Nordwestafrika sowie die hypothetischen Schifffahrtsrouten. 1 Valencina de la Concepción und Matarrubilla, 2 Los Algarbes. Über die Bedeutung der mit 235ha ungewöhnlich großen Siedlung von Valencina de la Concepción, zu der das Grab von Matarrubilla gehört, als Zentralort haben wir bereits gesprochen80. Es ist klar, dass die Siedlung in der erste Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. ihre größte Ausdehnung erfuhr. Doch auch wenn in der zweite Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. eine teilweise Reduktion des besiedelten Raums stattfand, so scheint sie trotzdem auch in der zweite Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. zu den größten bekannten Siedlungen gehört zu haben. Erst gegen Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. sollte eine Destrukturierung Valencinas und Neuordnung des Territoriums stattgefunden haben. Am oberen Guadalquivir liegt abgesehen von dem möglichen Kamm aus Marroquiés Bajos je ein anthropomorphes Idol aus Marroquíes Altos und Torre del Campo vor (Abb. 10)81. Die zerstörte und nur 500m entfernt liegende Nekropole von Marroquíes Altos gehörte ohne Zweifel zur Siedlung von Marroquíes Bajos. Für die nicht weit entfernte Höhle von Torre del Campo ist Ähnliches zu vermuten. Nach der Vorstellung der Ausgräber entwickelt sich in Marroquíes Bajos im Lauf der Zeit aus zwei kleinen Ansiedlungen des Älteren Chalkolithikums eine von konzentrischen Gräben umgebene Großsiedlung82. So soll die Ansiedlung der Phase 3 (2450-2125 cal B.C.) von fünf konzentrischen Grabenringen umgeben sein. Der vierte Ring, der 34ha Fläche umfasst, besteht teilweise aus einer Lehmziegelmauer mit davor liegendem Graben, verstärkt durch Steinbastionen und teilweise einer Lehmziegelmauer. In Phase 4 (2125-1975 cal B.C.) werden die Gräben aufgegeben, die Befestigungsmauer und auch die Ausdehnung der Siedlung wer- Elfenbein und Archäologie 105 den aber beibehalten. Trotz der von Lizcano et al. angebrachten punktuellen Kritik an dieser Interpretation ist an der Komplexität der Befestigungsanlagen mit teilweise doppelten Mauerringen und der Gesamtausdehnung der Siedlung wohl kaum zu zweifeln83. Das Zentrum der Verteilung der Elfenbeinobjekte im Südosten scheint in der zweiten Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. nun nicht mehr Los Millares, sondern vielmehr der Cerro de la Virgen und El Malagón zu sein84. Molina und Cámara meinten, innerhalb des Südostens vier unterAbb. 10 Anthropomorphe Idole aus Elfenbein. – 1 Torre del Campo. – 2 Marroquíes Altos schiedliche Territorien erkennen (Jaén). M 1:2 (nach Müller-Karpe III/3, Taf. 570, A.C). zu können, die jeweils von einer größeren Zentralsiedlung kontrolliert worden wären: Los Mil85 lares, Cerro de la Virgen, Almizaraque und Cabezo del Plomo . Abgesehen davon, dass ein eingehendes Studium der Siedlungen und des Siedlungsschemas auch für den Südosten noch weitgehend fehlt, müssten wir jedoch zusätzlich wissen, inwieweit die beschriebene Situation auch noch im Jüngeren Chalkolithikum gültig ist. Gemeinsam mit der kleinen Befestigung von El Malagón sollte der Cerro de la Virgen jedoch eine bedeutende Rolle innerhalb des pasillo von Cúllar-Chirivel gespielt haben, der eine natürliche Verbindung zwischen dem Guadalquivir-Tal und dem Almanzora-Becken und der Levante herstellte86. El Malagón wird hingegen kurz nach dem Beginn der Glockenbecherphase aufgegeben, während der Cerro de la Virgen bestehen bleibt und noch an Bedeutung gewinnt. Die Siedlung Camino de Yeseras gehört mit ihren ca. 22ha Fläche zu den größeren Vertretern ihrer Art87. Allerdings muss dies insofern relativiert werden, als wir die innere Siedlungsdynamik tatsächlich noch zu wenig kennen. Daher können wir tatsächlich das Aussehen und die Größe der Siedlung noch nicht für jede Phase festlegen. In einem zentralen Bereich der Siedlung wurde ein System aus drei konzentrischen Grabenringen entdeckt. Angesichts der Größe, Komplexität und auch weitgehenden Singularität von Camino de Yeseras ist seine Bedeutung für die Region sicher nicht zu unterschätzen. Auch wenn wir letztlich bisher nicht wissen, welche Art von Elfenbein in Mittelportugal in dieser Zeit normalerweise verwendet wurde, so könnte der Fund von afrikanischem Elfenbein in La Orden-Seminario de Huelva dafür sprechen, dass die atlantische Route von Nordwestafrika nach Südwestspanien und Mittelportugal in dieser Zeit weiterhin aktiv war. So führen die Schifffahrtsrouten von Nordwestafrika nach Mittelportugal hier vorbei. Dasselbe zeigt auch die Verbreitung von Glockenbechern und deren Begleitmaterial in Marokko an, welche zum Teil im Austausch für Elfenbein dorthin gelangt sein sollten (Abb. 9)88. So weist ein großer Teil der Glockenbecherkeramik Marokkos Parallelen gerade im Palmela-Komplex Mittelportugals und in denjenigen des Guadalquivir-Tals auf. 106 Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel Für das Guadalquivir-Mündungsgebiet sind jedoch weiterhin ebenfalls die mediterranen Verbindungen zum östlichen Mittelmeer, vermutlich Syrien, über die Straße von Gibraltar aktiv. Bereits für das Ältere Chalkolithikum hatten wir ja in der Siedlung Valencina de la Concepción eine Verarbeitung asiatischen Elfenbeins nachweisen können89. Unter den Objekten, die aus asiatischem Elfenbein hergestellt sind, befinden sich vor allem kompliziert durchbohrte multiple Röhrenperlen aus dem Grab von Matarrubilla (Abb. 8). Es kommen Perlen mit drei, vier und fünf Röhren vor. Die mehr als 40 Perlen dieser Form lagen relativ eng beisammen in diesem Kollektivgrab und dürften ursprünglich ein Brustgehänge gebildet haben. Die Perlen und das mögliche Brustgehänge sind ohne Parallelen auf der Iberischen Halbinsel und im westlichen Mittelmeer, erinnern jedoch in gewisser Weise an ägyptische Vorbilder, ohne dass wir bisher exakte Parallelen nennen könnten. Hier wäre zu überlegen, ob in diesem Fall nicht das Fertigprodukt importiert wurde. Dann jedoch müssten wir einige wenige andere aus Elephas antiquus-Elfenbein hergestellte Perlen als lokale Produkte definieren, die vielleicht dazu gedacht waren, das Gehänge zu erweitern oder aber kaputte Elemente zu ersetzen. Jedoch nicht nur die Materialbestimmung des Elfenbeins und diese möglichen Perlen zeigen einen Kontakt des Gudalquivir-Mündungsgebiets mit dem östlichen Mittelmeer an. So ist auch hier darauf hinzuweisen, dass sich in der zweiten Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. auf der Iberischen Halbinsel anthropomorphe Statuetten aus Elfenbein finden. Diese gehören zu einer ganzen Gruppe anthropomorpher Figuren mit über den Bauch gefalteten Armen aus Kalkstein und Marmor, die letztlich wohl auf ostmediterrane Vorbilder zurückgehen dürften90. Diese Statuetten besitzen ihr Hauptverbreitungsgebiet in der spanischen Extremadura und dem Guadalquivir-Mündungsgebiet. Im Rahmen der ostmediterranen Kontakte dieser Zeit ließen sich ansonsten auch die Wurfspeerspitzen aus dem ebenfalls zur Siedlung von Valencina de la Concepción gehörenden Gab von La Pastora nennen91. Diese stellen den Import einer südpalästinensischen Form im letzten Viertel des 3. Jahrtausends v. Chr. dar. Auch das in dieser Zeit auf der Iberischen Halbinsel aufkommende Tragen von Diademen aus Edelmetallblechen ließe sich in diesem Zusammenhang verstehen. Die ältere Frühbronzezeit Die Schwerpunkte liegen während der älteren Frühbronzezeit im Südosten in Cerro de la Virgen, Cerro de las Viñas, Molinos de Papel und der Cerro de las Víboras. Daneben stehen Funde in Fuente Álamo, El Argar, Gatas und San Antón. Wenn wir nun versuchen die Argar-Siedlungen und Grabfunde, die sich aufgrund von vorhandenen 14C-Daten in die ältere El Argar-Kultur (ca. 2250-1900 v. Chr.) datieren lassen, dagegen zu kartieren, erhalten wir in etwa ein Bild der Kernzone der älteren El Argar-Kultur92. Auffällig ist die im Bezug auf das Siedelgebiet der älteren El Argar-Kultur randliche Lage der Fundstellen mit der größten Zahl an Elfenbeinfunden, Cerro de las Viñas, Cerro de las Víboras, Molinos de Papel und Cerro de la Virgen. Diese Menge an Objekten aus Elfenbein könnte vielleicht gerade mit dieser randlichen Lage zwischen der ArgarKultur und der Mancha-Bronzezeit zusammenhängen93. So scheint es, als ob auch die Argar-Schwerter, die jedoch in ein Argar B einzuordnen sind, unter anderem in randlichen Lagen anzutreffen sind. Dies wurde mit der Existenz einer Instabilität in Gebieten höherer Konfliktivität erklärt. Eine andere Erklärungsmöglichkeit wäre hingegen ein Bestreben, sich durch eine auffällige Zurschaustellung gerade gegenüber den Anderen, außerhalb Wohnenden und nicht zum Argar-Kreis gehörenden Personen zu definieren und abzusetzen. Nach M. M. Ayala soll es sich beim Cerro de las Viñas (Coy, Murcia) um einen zentralen Platz handeln, von dem andere in der Nähe befindliche Siedlungen abhingen94. Es wird jedoch nicht ganz klar, welche Charakteristiken Ayala auswählte, um diese Zentralplätze zu definieren. Es scheinen jedoch Größe und strategische Lage eine Rolle gespielt zu haben. O. Arteaga wiederum postuliert El Argar selbst als Zentralort für das Elfenbein und Archäologie 107 Abb. 11 Jüngere Frühbronzezeit (erste Hälfte 2. Jahrtausend v.Chr.). Geographische Verteilung der Elfenbeinobjekte nach ihrer Anzahl. 1 El Argar, 2 Fuente Álamo, 3 Illeta dels Banyets, 4 Cerro del Cuchillo, 5 Lloma de Betxí, 6 El Acequión, 7 Cerro dela Encantada, 8 Can Martorellet. 1-5 Objekte; 6-20 Objekte; über 20 Objekte. Vera-Becken95. »Höhensiedlungen wie die von Gatas, Lugarico Viejo, Fuente Álamo und El Oficio umgaben das genutzte Territorium mit El Argar als Hauptort im Zentrum, während andere Siedlungen auf kleineren Hügeln die Nutzung der Tiefebenen kontrollierten«. Es steht außer Zweifel, dass zumindest ab einem bestimmten Moment die Siedlungen der El Argar-Kultur unterschiedliche, sich ergänzende Funktionen hatten und die Argar-Gesellschaft hochgradig komplex war oder wurde96. Auf der anderen Seite würden wir jedoch nicht so weit gehen das ganze Gebilde als Staat zu bezeichnen. Daher waren die einzelnen Territorien auch vielleicht nicht so groß, wie Arteaga und andere dies vermuten. In jedem Fall scheint es mir, als ob diese hohe Komplexität erst für die jüngere Frühbronzezeit nachweisbar wäre. Die bisher einzigen Elfenbeinfunde der Mancha und des País Valenciano, die wir mit einiger Sicherheit tatsächlich in eine ältere Frühbronzezeit, Bronzezeit der Mancha bzw. Bronce Valenciano, stellen können, sind die Funde des Castillejo del Bonete (Terrinches, Ciudad Real)97 und diejenigen der Cova de la Barcella98. In beiden Fällen ist auf die geographische Nähe zum El Argar Siedelgebiet zu verweisen. Zudem erbrachte der Castillejo del Bonete einzig zwei pyramidenförmige Knöpfe. Diese erscheinen nicht nur auf dem nahe gelegenen Cerro de las Víboras (Bagil, Murcia), sondern scheinen gerade typisch für die El Argar-Kultur zu sein99. Auch der Südosten Spaniens war nach dem Resultat der naturwissenschaftlichen Analysen an dem mediterranen Austauschnetzwerk mit asiatischem Elfenbein beteiligt, wie die Analysen an zwei Objek- 108 Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel ten aus El Argar und Gatas erbrachten. Gleichzeitig erhielt er aber auch afrikanisches Elfenbein, wobei aufgrund von geographischen Gegebenheiten eine Schifffahrtsroute aus dem algerischen Oran nach Südostspanien zu vermuten ist100. Die jüngere Frühbronzezeit Die Elfenbeinobjekte und ihre geographische Verbreitung Insgesamt 315 Elfenbeinobjekte konnten wir mit einiger Sicherheit in den jüngeren Abschnitt der Frühbronzezeit, demnach die Zeit von 2000/1900-1650 v. Chr. datieren (Abb. 11). Diese wiegen, soweit sie gewogen werden konnten, zusammen 543,9 g. Auch in der Jüngeren Frühbronzezeit handelt es sich mit ca. 44 % um meist V-förmig durchbohrte Knöpfe unterschiedlicher Form. An zweiter Stelle stehen mit ca. 30 % kleine Perlen. Daneben stellen jedoch die Rohmaterialien und Halbfertigprodukte ebenfalls ca. 17%. Von sehr untergeordneter Bedeutung sind dagegen Armringe, Dolchknäufe, Anhänger und Kämme (Abb. 12). Aus der jüngeren Frühbronzezeit fanden sich 52% der Objekte in Individual- oder Doppelbestattungen in Flachgräbern. Dies geht mit einem allgemeinen Wandel der Bestattungssitten überein. Die Siedlungen lieferten 43,5% der Elfenbeingegenstände. Ein einziges Megalithgrab in Granada lieferte ein Objekt und nur auf Mallorca (Can Martorellet) und in der Mancha (Cueva del Fraile) konnten aus Höhlenbestattungen auch Stücke aus Elfenbein geborgen werden. Zunächst fällt auf, dass sich Elfenbeinobjekte der jüngeren Frühbronzezeit praktisch nur noch im südöstlichen Viertel der Iberischen Halbinsel finden. Weder aus Portugal noch aus Südwestspanien konnten bisher Elfenbeinobjekte aus dieser Zeit registriert werden. Innerhalb dieses Gebiets lassen sich mehrere Schwerpunkte erkennen, das Vera-Becken mit Fuente Álamo und El Argar, die Küste von Alicante (Illeta dels Banyets) und die östliche Mancha (El Acequión). Weitere Fundpunkte von Bedeutung sind Cerro de la Encantada (Granátula de Calatra- Abb. 12 Los Cipreses (Lorca, Murcia). Dolchknauf aus Elfenbein aus Haus 1 (Zeichnung: J. Fernández, Madrid). Elfenbein und Archäologie 109 Abb. 13 Fuente Álamo Grab 9. Doppelbestattung. p Elfenbein. Nicht abgebildet sind die Fußgefäße (nach Schubart/Ulreich 1991, Taf. 114). va, Ciudad Real) in der südwestlichen Mancha, der Cerro del Cuchillo (Almansa, Albacete), am Übergang von der Levanteküste zur Mancha gelegen, und die Lloma de Betxí (Paterna, Valencia) an der Küste Valencias. Außerhalb dieses Gebiets lassen sich nur die Funde von Santioste (Villafáfila, Zamora) und Can Martorellet (Mallorca) nennen. 110 Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel Rohmaterialien und Halbfertigprodukte Für die Frühe Bronzezeit kennen wir insgesamt drei Siedlungen, aus denen Produktionsabfälle sowie Rohmaterialien vorliegen und wir direkt auch Werkstattbereiche identifizieren können: Fuente Álamo (Cuevas del Almanzora, Almería)101, Illeta dels Banyets (El Campello, Alicante)102 und die Mola d´Agres (Agres, Alicante)103. Für die Mola d´Agres vermuten wir zwar eine überwiegend in die erste Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. gehörende Datierung, Belege hierfür stehen jedoch noch aus. Für El Acequión (Albacete) wird zwar eine Werkstatt postuliert, diese bleibt allerdings bisher unpubliziert104. Es fanden sich jedoch mehrere Prismen, genauso wie in einer großen Zahl von Siedlungen des País Valenciano, die wir als Halbfertigprodukte interpretieren. Das Vorhandensein einer Werkstatt ist daher zwar möglich, solange jedoch keine Rohmaterialien und Halbfertigprodukte identifiziert und die Kontexte vorgelegt werden, nicht zweifelsfrei zu belegen. Aus mehreren Siedlungen kennen wir zudem Rohmaterialien, meist in Form von 1-2 cm dicken von einem Stoßzahn senkrecht zur Längsrichtung desselben abgeschnittenen Scheiben oder Fragmente derselben. Elfenbein in Gräbern und seine soziale Relevanz Zahlreiche Gräber der El Argar-Kultur enthalten Objekte aus Elfenbein. So sind es allein in El Argar 26 Gräber105. Dazu kommen weitere Gräber in Cerrillo de Ciavieja, Fuente Álamo (Grab 9), El Oficio (Gräber 264 und 265), Los Cipreses (Grab 3) sowie Illeta dels Banyets (Gräber I, II, III und IV). Es werden entweder nur ein oder zwei Objekte aus Elfenbein, wie Armringe, Dolchknäufe und Knöpfe, oder aber mehrere kleine Perlen als Teil eines Colliers mit Perlen unterschiedlichen Materials mitgegeben (Abb. 13). Die Zahl der Elfenbeinperlen schwankt zwischen einer und 16. Als Ausnahme ist Grab III der Illeta dels Banyets zu bezeichnen, wo der Tote mit über 50 Elfenbeinknöpfen ausgestattet war. In 15 dieser Gräber, darunter auch vier der Diademgräber, fanden sich zudem Silberobjekte106. Zwei der Gräber, Argar 429 und Fuente Álamo 9, enthielten eines der seltenen Schwerter. Nach der Klassifikation von Lull und Estévez würden damit acht der Gräber mit Elfenbeinobjekten – die vier Diademgräber (Gräber Fuente Álamo 9, El Argar 51, 398 und 454), die beiden mit Schwert (Fuente Álamo 9 und El Argar 429), Cerrillo de Cievieja und Los Cipreses 3 aufgrund der Stabdolche sowie Argar Grab 2 wegen des Goldrings – der höchsten Kategorie 1 angehören107. Aufgrund der Silberobjekte bzw. Fußgefäße könnte man elf weitere Gräber (El Oficio 264 und 265, El Argar 22, 171, 334, 386, 439, 545, 562, 579 und 738) Kategorie 2 zuweisen. Dies gibt einen Hinweis auf die Wertschätzung von Elfenbein. Es zeigt sich jedoch auch, dass Elfenbein nicht auf die höchste gesellschaftliche Stufe beschränkt war. Elfenbeinbeigaben allein genügen nicht mehr zur Definition einer Elite. Vielmehr ist es entweder die Kombination von Elfenbein zusammen mit anderen Elementen wie Gold, Silber, Metallschwertern und -stabdolchen oder aber wie im Fall von Illeta dels Banyets III die große Zahl von Elfenbeinobjekten. Elfenbein war offensichtlich nur ein weiteres Element mit dessen Hilfe lokale Eliten ihre Prestige oder aber ihren Status unterstrichen. Analysen und Herkunft des Rohmaterials Für die jüngere Frühbronzezeit konnten wir insgesamt 20 Proben untersuchen (Abb. 4). Diese betreffen jedoch fast ausschließlich das Gebiet der El Argar-Kultur. So liegt für die Bronzezeit der Mancha nur eine Probe aus El Acequión (Albacete) vor108. Für das Bronce Valenciano verfügen wir einzig über zwei Proben Elfenbein und Archäologie 111 vom Cabezo del Navarro (Ontinyent, Valencia)109, die wir allerdings innerhalb des Bronce Valenciano nicht näher einordnen können. So könnte sie sowohl in die jüngere als auch die ältere Frühbronzezeit gehören. Zehn der erwähnten Proben betreffen zudem die Balearen (Can Martorellet)110. Nach unseren Analysen entsprachen fünf Proben aus der El Argar-Kultur sowie die erwähnten Objekte aus El Acequión, dem Cabezo del Navarro und alle zehn Gegenstände aus der Höhle Can Martorellet Elfenbein des afrikanischen Steppenelefanten. Für weitere vier Proben aus der El Argar-Kultur ergaben sich zweimal Elephas antiquus und zweimal Flusspferd111. Über die exakte geographische Herkunft dieses afrikanischen Elfenbeins können wir bisher jedoch nur spekulieren. So kämen in erster Linie sowohl das algerische Oran aufgrund der geographischen Nähe als auch andere nordwestafrikanische Orte infrage. Die gleichzeitige Anwesenheit von Flusspferdelfenbein gibt jedoch zu denken. So müssten wir als nächste Vorkommen an das südliche Algerien (Hoggar), Mauretanien, Mali, Niger, Tschad, Senegal, Ägypten oder aber die Levante denken112. Ein ursprüngliches Vorkommen von Flusspferden an der Atlantikküste Marokkos scheint tatsächlich wohl auszuschließen zu sein. So erkannte F. López Pardo Erwähnungen von Flusspferden für die marokkanische Atlantikküste im Periplus des punischen Seefahrers Hannon als spätere Zusätze113. Es ist daher etwa nicht auszuschließen, dass beides – Flusspferdund Elefantenelfenbein – über das östliche Mittelmeer, etwa Kreta, Syrien und Ägypten, das westliche Mittelmeer erreichte. Auf Kreta scheint der größte Teil – wenn nicht sogar sämtliches – des vor der späten Bronzezeit verwendeten Elfenbeins vom Flusspferd zu stammen114. Auch in Syrien scheint bis in die Späte Bronzezeit hinein in erster Linie lokales Flusspferdelfenbein genutzt worden zu sein. Aus Ägypten liegt zwar beides vor, jedoch gehören auch hier Gegenstände aus Elefantenelfenbein in erster Linie in das Neue Reich. Die Kombination aus Flusspferd- und Elefantenelfenbein finden wir etwa auf dem spätbronzezeitlichen Schiffswrack von Ulu Burun115. Gleichzeitig können wir jedoch auch an anderen Elementen der materiellen Kultur – Fayence-Perlen, Fußgefäßen, Pithosbestattungen – für diese Zeit Hinweise auf Kontakte zum östlichen Mittelmeer finden116. Ein zickzackförmiger Knaufring aus Elfenbein aus Grab I von Illeta dels Banyets findet exakte und zeitgenössische Parallelen sowohl in Grab 5 von Bush Barrow (Wilsford, Wessex) als auch in Grab Iota des Grabzirkel B in Mykene (Griechenland)117. Doch müssen zur Klärung der Frage der genauen Herkunft dieses afrikanischen Steppenelefantenelfenbeins weitere Untersuchungen folgen, die im Rahmen eines neuen interdisziplinären Forschungsprojekts in Angriff genommen werden sollen. Kontexte, Siedlungsorganisation und Austausch von Elfenbein Es scheint wichtig die Elfenbeinfunde vor dem Hintergrund der gleichzeitigen Siedlungs- und Grabfunde innerhalb ihres kulturellen Kreises zu betrachten. Hierzu stellen wir den Fundstellen mit Elfenbeinobjekten, differenziert nach der Zahl der Stücke, die Fundstellen gegenüber, die sich nach einer 14C-Datierung in denselben Zeithorizont von 2000/1900-1650 v. Chr. datieren lassen. Wir erkennen hierdurch einerseits, dass Elfenbeinobjekte praktisch über den gesamten Verbreitungsraum der El Argar-Kultur streuen. Andererseits ist interessant zu sehen, dass die Fundstellen mit der größten Zahl an Objekten wiederum in einer geographischen Grenzsituation zu finden sind. Dies gilt in erster Linie für den Cerro de la Encantada, der unserer Meinung nach die Grenze zur Bronzezeit der Mancha darstellt. Er befindet sich in strategischer Position am Übergang zwischen dem Bergland und dem Eintritt in die Hochfläche der Mancha. Illeta dels Banyets befindet sich in klarer Grenzlage zum Bronce Valenciano aber auch natürlich im Hinblick auf das Meer. Letzteres gilt auch für Fuente Álamo sowie El Argar. Sowohl in den Fällen von El Argar, Fuente Álamo als auch 112 Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel Abb. 14 Südöstliche Iberische Halbinsel. Jüngere Frühbronzezeit (ca. 2000/1900-1650 v.Chr.). Zusätzlich wurden die Fundkontexte aufgenommen, die sich nur allgemein in die Frühbronzezeit (ca. 2250-1650 v.Chr.) datieren lassen. Elfenbeinobjekte nach ihrer Anzahl (ausgefüllte Symbole) gegenüber den über 14C-Daten in diesen Zeitabschnitt datierten Grab- und Siedlungsfunde (leere Symbole). Die Fundstellen sind in ihren kulturellen Kontext eingeordnet. ̈ Fundstellen der El Argar-Kultur, s des Bronce Valenciano, r der Bronzezeit der Mancha. 1 Cerro de la Encina, 2 Cerrillo de Ciavieja, 3 Gatas, 4 El Argar, 5 El Oficio, 6 Fuente Álamo, 7 Zapata, 8 Cabezo Negro, 9 La Ceñuela, 10 Los Cipreses, 11 Lorca: Stadtkern, 12 El Picacho, 14 Cerro de los Castellones, 15 Las Peñuelas, 16 Castellón Alto, 17 Terrera del Reloj, 18 Rincón de Olvera, 19 Peñalosa, 20 Cerro de la Encantada, 21 Cerro de las Víboras, 22 San Antón, 23 Caramoro I, 24 Illeta dels Banyets, 25 Barranco Tuerto, 26 Cabezo Redondo, 27 Cerro del Cuchillo, 28 El Acequión, 29 El Quintanar, 30 Sta. María del Retamar, 31 El Azuer, 32 Cueva del Fraile, 33 Cerro del Cuco, 34 Muntanya Assolada, 35 Lloma de Betxí, 36 Pic dels Corbs, 37 Les Raboses, 38 Puntal dels Llops, 39 Orpesa la Vella, 40 Mas d´Abad, 41 Lloma Redona, 42 Cerro de los Infantes, 43 Laderas del Castillo, 44 El tabaià, 45 Mola d´Agres, 46 Cabezo del Navarro, 47 Muntanyeta de Cabrera, 48 El Picarcho, 49 Cova de Dalt del Tossal de la Font, 50 Peña de la Dueña, 51 Covacha de His und Covacha Giner, 52 Cova del Cingle, 53 El Pla, 54 Cova de la Solana de l´Almuixich, 55 Cova del Racó del Duc, 56 Altico de la Hoya, 57 Cerro de la Campana, 58 Puntarrón Chico. Elfenbein und Archäologie 113 Illeta dels Banyets ist das Meer selbstverständlich gleichzeitig ebenso Verbindungsweg. Gerade an diesen Punkten, Alicante und dem Almanzora-Becken, enden bzw. führen wichtige Schifffahrtsrouten vorbei118. So empfehlen die Seefahrtshandbücher für eine Fahrt vom zentralen Mittelmeer Richtung Westen sich auf der Höhe der Kaps von San António (Valencia, Alicante) und Palos (Murcia) der spanischen Küste zu nähern und entlang derselben weiter Richtung Westen zu fahren. O. Arteaga postuliert El Argar selbst als Zentralort für das Vera-Becken119. Höhensiedlungen wie die von Gatas, Lugarico Viejo, Fuente Álamo und El Oficio sollen das Territorium, dessen Zentrum El Argar war, umgeben haben. Wie wir bereits erwähnten, scheint uns diese hohe Siedlungs- und Gesellschaftskomplexität gerade für die jüngere Frühbronzezeit durchaus gegeben zu sein120. Die Bedeutung von Illeta dels Banyets für die Produktion und Verteilung von Elfenbeinobjekten scheint aufgrund der großen Zahl an aus diesem Material gefertigten Objekten und dem Nachweis einer Werkstatt für Elfenbein genauso wie im Fall von Fuente Álamo evident zu sein. Bei Illeta dels Banyets dürfte dies jedoch nicht nur auf ihre Lage im Grenzgebiet zwischen El Argar und dem Bronce Valenciano zurückzuführen sein, vielmehr spielt hier unzweifelhaft auch ihre strategische Lage auf einer dem Festland vorgelagerten Halbinsel eine Rolle. Die Illeta dels Banyets wird damit zu einem »lugar de escala en una navegación de cabotaje o como cabeza de puente hacia el interior«121. Die Bedeutung der Illeta dels Banyets liegt mit Sicherheit zum einen tatsächlich darin ein Anlegeplatz für die interregionale Küstenschifffahrt sowohl innerhalb des El Argar-Gebiets als auch Richtung Bronce Valenciano gewesen zu sein; andererseits stellte die Siedlung auch tatsächlich einen Brückenkopf für den Kontakt Richtung Landesinnerem dar. Es ist dabei durchaus möglich, dass dieser Verbindungsweg in das Landesinnere tatsächlich von der Illeta dels Banyets zunächst in Richtung auf den Fluss Vinalopó mit den Siedlungen Caramoro I sowie El Tabayá verlief, von dort den Vinalopó aufwärts in das Becken von Villena hinein und damit zu den Siedlungen des Bronce Valenciano, Barranco Tuerto, Cabezo Redondo und schließlich dem Cerro del Cuchillo. So ist hier zu bedenken, dass tatsächlich die Siedlungen von Caramoro I, El Tabayá und andere den damals noch am Unterlauf des Vinalopó und Segura bestehenden Binnensee sinus ilicitanus umgaben. Am westlichen Ende dieses Sees befanden sich andere El Argar-Siedlungen wie San Antón, Laderas del Castillo und Cabezo Pardo122. Wie Soler Díaz richtig darstellt, ist die ehemalige Bedeutung von San Antón heute wohl nur noch oberflächlich abzuschätzen. So wissen wir nur, dass J. Furgús in San Antón ähnlich wie H. und L. Siret in El Argar etwa 1000 Gräber, von denen ein großer Teil argarzeitlich war, entdeckte. Leider ist nur spärliche Dokumentation über diese Grabungen vorhanden und die Materialien sind größtenteils verloren. Die überregionale Bedeutung des am sinus ilicitanus gelegenen und damit in dieses maritime Kontaktnetz eingebundenen San Antón steht jedoch außer Zweifel. Über die Bedeutung der Lloma de Betxí, die zahlreiche Knöpfe aus Elfenbein lieferte, für den Kontext des Bronce Valenciano können wir dagegen bisher keine Klarheit erlangen123. Wenn wir jedoch gleichzeitig die Funde hinzuziehen, die sich nur allgemein in die Frühe Bronzezeit datieren lassen, gewinnen wir so wichtige Kontexte wie Muntanyeta de Cabrera und Cabezo de Navarro hinzu (Abb. 14). Vor allem aber erhalten wir mit der Mola d´Agres ein Zentrum der Elfenbeinverarbeitung. Leider ist im Moment noch keine stratigraphische Einordnung dieser zahlreichen und wichtigen Funde publiziert, sodass wir nicht wissen, ob wir uns in einem frühen oder späteren Abschnitt des Bronce Valenciano befinden. Tatsächlich würden wir jedoch vermuten, dass diese Funde zum größten Teil in eine jüngere Frühbronzezeit gehören dürften. Die Funde aus der Mola d´Agres erlangen wohl nur durch den Gegensatz zum offenbar zur Bronzezeit der Mancha gehörenden Cerro del Cuchillo und der Argar-Siedlung Illeta dels Banyets einen Sinn. Wir befinden uns hier genau an der Spannungsstelle zwischen den drei großen frühbronzezeitlichen Kulturen der Region. Es dürfte daher kein Zufall sein, dass gerade in diesen drei nahe beieinander gelegenen Siedlungen, Mola d´Agres, Cerro del Cuchillo und Illeta dels Banyets, die Zahl der zutage gekommenen Elfenbeinobjekte un- 114 Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel gewöhnlich groß ist. Und in allen dreien gibt es Hinweise auf eine lokale Elfenbeinverarbeitung. Die Illeta dels Banyets ist, wie wir bereits klargestellt haben, über den Vinalopó mit dem Cerro del Cuchillo verbunden und damit über das Becken von Almansa mit der Mancha124. Bereits innerhalb der Mancha gelegen ist im Anschluss die befestigte Siedlung von El Acequión (Albacete) mit ihren zahlreichen Elfenbeinfunden und wohl auch einer Werkstatt zu nennen. Andererseits geht vom Vinalopó eine andere Route über den corredor de Beneixama zum Fluss Agres und zum Serpis sowie über Letzteren schließlich an die Mittelmeerküste bei Gandía. Diese Route dürfte von der Mola d´Agres kontrolliert worden sein. Eine weitere Route führt vom oberen Vinalopó über den corredor de Montesa und damit nahe vorbei am Cabezo del Navarro zu den Flussläufen des Júcar und des Túria. Hier ist auch daran zu erinnern, dass sich an der Mündung des Júcar ein so wichtiger Elfenbeinfundkontext wie Muntanya Assolada befindet. Dies schließt jedoch nicht aus, dass über von Illeta dels Banyets ausgehende Küstenschifffahrtsrouten ebenfalls Elfenbein nach Norden etwa an das Mündungsgebiet des Túria und nach Süden weitergegeben wurde. Anmerkungen 1) Veiga 1886-1891, vol. 1, 268-270. – vol. 2, 212f. 2) Siret 1913, 33. 3) Serra Ráfols 1925, 87f. 4) Götze 1925, 87. 5) Jodin 1957. – Camps 1960. 6) Harrison /Gilman 1977. – Spindler 1981, 99f. – Kritisch zu diesem Punkt Poyato/Hernando 1988. 7) Leisner/Leisner 1943, 474f. 8) Harrison /Gilman 1977, 101f. – Chapman 1990, 249f. 9) Spindler 1981. – Pascual-Benito 1995. 10) Wir berichteten daher auch auf den INCENTIVS-Tagungen der Jahre 2006, 2007 sowie 2008 über den laufenden Stand dieser Arbeiten. Statt nun hier eine Sammlung der damaligen, stark vom jeweiligen Bearbeitungsstand geprägten, Vorträge abzudrucken, schien es uns wichtiger nun – nach Abschluss des Projekts – eine Zusammenfassung der Ergebnisse zu veröffentlichen. Das Projekt wurde von der DFG im Rahmen einer Sachbeihilfe/Eigene Stelle gefördert (SCHU 1539/2-1.2). 11) Schuhmacher, Elfenbein (im Druck). 12) Vargas et al. (im Druck). 13) Chapman 1981. – Almagro /Arribas 1963. – Molina /Cámara 2005. 14) Chapman 1981, Abb. 14, 4. 19) Mikdad 1998. – Ders. (im Druck). – Schuhmacher et al. (im Druck). Diese Ergebnisse werden in einem gemeinsamen Artikel zusammen mit A. Mikdad sowie A. Banerjee in Kürze veröffentlicht werden. A. Mikdad und A. Salih, beide INSAP Rabat, sind wir für die Erlaubnis zur Analyse dieser Proben sehr dankbar. 20) Van Neer et al. 2004. 21) Gautier et al. 1994. 22) Sukumar 2003, 86f. – Eggert et al. 2002. 23) Zeuner 1963, 275-298. – Schüle 1969, 16f. – Miller 1986. – Krzyszkowska 1988, 226-228. – Sukumar 2003, 403f. Abb. A1,1. – Becker 1994. 24) Pfälzner 2008. 25) Schubart 1973. – Chapman 1990, 30-34. – Korfmann 1999, 381-397. – Arteaga 2001, 165-171. – Schuhmacher 2004. – Ders., Mari (im Druck). 26) Cardoso 1993, 67. 291-293. – Van der Made/Mazo 2001. – Santonja /Pérez González 2005. – Schuhmacher/Cardoso 2007. – Cardoso/Schuhmacher (im Druck). – Liesau/Moreno (im Druck). – Figueiredo (im Druck). 27) Do Paço 1960. – Uerpmann /Uerpmann 2003, 219-223. – Schuhmacher/Cardoso 2007. 28) Gonçalves 1990/92, 44-46. 146 Abb. 2, 1. 4. – Salvado 2004, 105. 153; Taf. 3, 2. – Leisner 1965, 9. 127 Taf. 4, 7; 99, 22; 102,140. 15) Leisner/Leisner 1943, 21-24. 29) Nocete 2001, 136-138 Abb. 52. 55. – Vargas 2003. – Nocete et al. 2008. – Vargas et al. (im Druck). 16) Leisner/Leisner 1943, 485f. 30) Pellicer /Hurtado 1987. 17) Vgl. zu den Methoden Drauschke /Banerjee 2007. – Banerjee/ Huth (im Druck). 31) Leisner/Leisner 1943. – Almagro /Arribas 1963. – Molina/ Cámara 2005. 18) Zeuner 1963, 279-283. – Scullard 1974, 60-63. – Ansell 1971. – Gautier 1994. – Searight 1994. – Dies. 2004. – Schuhmacher/Cardoso 2007. – Schuhmacher et al. (im Druck). 32) Jorge 2000, 74-79. – Dies. 2003. 33) Jorge/Jorge 1997, 134-136. – Vgl. Kunst 1995. 34) Ponsich 1974. – Belén et al. 1996, 354f. Elfenbein und Archäologie 115 35) Vgl. Harrison/Gilman 1977. 69) Liesau/Moreno (im Druck). 36) Jorge 2003, 107. – Molina /Cámara 2005, 100-108. 70) Collantes 1969. 37) Cruz-Auñón et al. 1992. – Hurtado 2003. 71) Arteaga /Cruz-Auñón 2001. 38) Vargas 2003. 72) Liesau/Schuhmacher (im Druck). 39) Nocete 2001, 81-84. 94-96. 114f. – Arteaga 2001, 181. – Nocete et al. 2008. – Vargas et al. (im Druck). 73) Castro et al. 1999. – Dies. 2004. 40) Siret 1906/07, Taf. 6, 1. – Leisner/Leisner 1943, 470f. – Jalhay/do Paço 1941, 123-126 Abb. 20. – Leisner 1965, 93 Taf. 69, 5. 6. – Maicas 2007, 121f. 74) Schubart/Ulreich 1991, 205 Taf. 82, 296. 75) Schubart 2001. 76) Kunst 2005. 41) Leisner/Leisner 1943, 27. 36 Taf. 12, 45; 16, 72. – Almagro / Arribas 1963, 128. 240f. Nr. 17 Abb. 28. 77) Leisner/Schubart 1966. 42) Siret 1913, 39. 85. – Spindler 1981, 93-97. – Camps-Fabrer 1993, 206. – Salvado 2004, 58-60. 79) Ponsich 1974. 43) Emery 1958, 83 Taf. 102. – Dreyer et al. 2000, 111 Abb. 22b. 80) Nocete 2001, 136-138 Abb. 52. 55. – Nocete et al. 2008. – Vargas 2003. – Vargas et al. (im Druck). 44) Genz 2002. 81) Espantaleón 1957. – Blanco 1962. – Zafra et al. 1999. 45) Siret 1913, 33f. Abb. 6 Taf. 4, 5. – Leisner/Leisner 1943, 25f. Taf. 11, 1. 26; 160,16. – Castro Curel 1988, Abb. 7, 2. 82) Zafra et al. 1999. 46) Schuhmacher 2004. – Blanco 1962, Abb. 1 lám. 1.2.5. – Fernández Gómez Oliva 1980. – Arribas 1977. – Molina 1983, 74; Abb. 75 . – Moreno 1994, 382 No. 46. 47) Cardoso/Schuhmacher (im Druck). 48) Posac 1975. 78) Mata 1993. 83) Lizcano et al. 2004. 84) Hier ist jedoch darauf hinzuweisen, dass sich zwar aus der Nekropole von Los Millares kein Objekt eindeutig dieser Zeit zuweisen lässt, dass aber andererseits das Fundmaterial aus der Siedlung immer noch nicht abschließend vorgelegt ist. Molina /Cámara 2005. 49) Blasco et al. 2005. – Blasco et al. 2007. – Liesau et al. 2008; Liesau/Moreno (im Druck). 85) Molina /Cámara 2005, 100-108. – Molina et al. 2004, 146. 50) Arteaga /Cruz-Auñón 2001. 87) Blasco et al. 2005. – Liesau et al. 2008. 51) Collantes 1969, 58. 88) Harrison /Gilman 1977. – Souville 1984, 241-245. – Bokbot 2005. 52) Veiga 1889, 167. 213. 223. 86) Moreno et al. 1991/92, 216-218. 221-226. 53) Museu Arqueologico do Carmo, Lisboa, N°. de Inv. VNSP 938. 942, do Paço 1960. 89) Vargas et al. (im Druck). 54) Liesau/Schuhmacher (im Druck). 91) Mederos 2000. – Schuhmacher, Contacts (im Druck). 55) Barciela 2006, 104 Abb. 20. 92) Castro et al. 1996, 116-128. – Schuhmacher 2003, 217f. 233-235. 242-244. – Eiroa 2004, Abb. 2. 56) Marín et al. (im Druck). 57) Museo Arqueológico Nacional Madrid, Inv. Nr. 84-146-98. 37. 39. 50, Leisner /Leisner 1943, 157 erwähnen diese Objekte nicht. 58) Siret 1890, Taf. 25, 34. 59) Museo Arqueológico Alicante, Inv. Nr. C.S. 1764, Pascual Benito (im Druck). 60) Museo Castellón, Inv. Nr. 0717, unpubliziert. 61) Fernández Eraso 1999, lám. 1,1-2. 62) Liesau et al. 2008. – Liesau /Moreno (im Druck). 63) Posac 1975. 64) Rivero 1988, 82f. 65) Obermaier 1919. – Collantes 1969. 66) Marín et al. (im Druck). 67) Leitão et al. 1984. – Schuhmacher et al. (im Druck). – Cardoso/ Schuhmacher (im Druck). 68) González et al. 2008. 116 90) Schuhmacher 2004. – Ders., Contacts (im Druck). 93) Vgl. Eiroa 1998, 138. – Ders. 2004, 414. 94) Ayala 1991, 291-348. 95) Arteaga 2001, 192-195. 96) Schuhmacher 2003, 235-238. 97) Benítez et al. 2007. – Martín et al. 1993. 98) Soler 2002, vol. I, 367-400; vol. II, 380. 99) López Padilla 2006, 14. 100) Souville 1988, 286-288. 101) Liesau/Schuhmacher (im Druck). 102) Belmonte /López Padilla 2006, 184-186. – López Padilla (im Druck). 103) Pascual Benito (im Druck). 104) Fernández-Miranda et al. 1990. 105) Schubart/Ulreich 1991. – Carrilero et al. 1987. – Martínez et al. 1999. – López Padilla et al. 2006. Es handelt sich um die Gräber El Argar 2, 22, 51, 55, 64, 65, 152, 171, 289, 301, Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel 334, 367, 386, 398, 429, 439, 454, 476, 494, 501, 545, 562, 579, 584, 623 und 738. 114) Krzyszkowska 1984. – Dies. 1988. – Caubet/Poplin 1987. – Hayward 1990. 106) Vgl. Schuhmacher 2002. 115) Pulak 2005, 77f. 107) Lull/Estévez 1986, 449f. 116) Schubart 1973. – Schuhmacher 2004. – Ders., Contacts (im Druck). 108) Martín et al. 1993. – Fernández-Miranda et al. 1990. 109) Enguix 1970. 110) Pons 1999, 123-132. 111) Vgl. López Padilla (im Druck). 112) Eltringham 1993. – Krzyszkowska 1988. – Le Quellec 1999, 167f. Karte 4. 117) López Padilla et al. 2006, 126-130. 168-170. 118) Ruiz de Arbulo 1990, 92. 119) Arteaga 2001, 192-195. 120) Schuhmacher 2003, 235-238. 121) Soler 2006, 281-286. 122) Soler Díaz 2006, 281-286. 113) López Pardo 1991, 59-61. – Nach vielen Autoren ging die Expedition von Hannon tatsächlich wohl nicht über die südmarokkanische Küste hinaus. 123) Martí /de Pedro 1997, 76-80. 124) Vgl. Pascual Benito (im Druck). Literatur Almagro /Arribas 1963: M. Almagro Basch / A. Arribas, El poblado y la necrópolis megalíticos de Los Millares (Santa Fé de Mondújar, Almería). Bibliotheca Praehistorica Hispana 3 (Madrid 1963). Ansell 1971: W. F. H. Ansell, Order proboscidea. In: J. Meester / H. W. Setzer (Hrsg.), The Mammals of Africa: An Identification Manual 2 (Washington 1971) 1-5. Arteaga 2001: O. Arteaga, Fuente Álamo im Territorium von El Argar. In: H. Schubart / V. Pingel / O. 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Martins Estácio da Veiga, Palaeoethnologia. Antiguidades monumentães do Algarve 1-4 (Lisboa 18861891). Elfenbein und Archäologie 121 Zusammenfassung/ Abstract Herkunft, Verarbeitung und Austausch von Elfenbein im Chalkolithikum und der Frühen Bronzezeit der Iberischen Halbinsel Im Rahmen eines interdisziplinären, von der DFG finanzierten Projekts des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) in Madrid und der Gruppe INCENTIVS der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wurde versucht, sämtliche Elfenbeinobjekte der Iberischen Halbinsel zu registrieren und in den betreffenden Sammlungen in Augenschein zu nehmen, die sich in die Zeit vom Beginn des Chalkolithikums bis zum Ende der Frühen Bronzezeit (ca. 3000-1650 v. Chr.) datieren lassen. Die Zahl der bekannten Objekte konnte hierdurch entscheidend erhöht werden, und zum ersten Mal wird ein vollständiger Katalog vorgelegt. Das detaillierte Studium dieser Gegenstände und ihrer Kontexte hat neue Daten zur ihrer chronologischen und geographischen Verteilung sowie ihrer sozialen Bedeutung geliefert. Es wurde klar, dass alle diese Variablen im Lauf der hier betrachteten fast 1500 Jahre bedeutende Veränderungen erfuhren. Neue Grabungen und das genaue Studium der Stücke und ihrer Kontexte haben nicht nur zur Identifizierung von Rohmaterialien und Halbfertigprodukten, sondern auch von Werkstätten für die Elfenbeinverarbeitung geführt. Dank neuer naturwissenschaftlicher Analysemethoden, die zum ersten Mal an Elfenbein der Iberischen Halbinsel angewandt wurden, konnte das Rohmaterial als sehr vielfältig identifiziert werden. So findet sich Elfenbein des asiatischen und afrikanischen Steppenelefanten, des Elephas antiquus, des Flusspferds und des Pottwals. Zudem ist die Rohmaterialzusammensetzung sowohl zeitlichen als auch geographischen Faktoren unterworfen. Die Kombination dieser Ergebnisse mit archäologischen Methoden führte zu neuen Hypothesen hinsichtlich der Herkunft des Elfenbeins, den Routen und der Art des Austauschs, seiner Weiterverteilung und Verarbeitung. Gleichzeitig ist jedoch auch klar, dass sich neue Fragen ergeben haben und andere bisher unbeantwortet blieben. In der Folge wollen wir uns daher im Rahmen eines neuen interdisziplinären Projekts und mithilfe von bisher nicht an prähistorischem Elfenbein angewandten Methoden (z.B. Strontiumisotopie) insbesondere der Frage der exakten geographischen Herkunft des Elfenbeins des afrikanischen Steppenelefanten und auch des Vonstattengehens seines Austauschs widmen. Origin, Manufacture and Exchange of Ivory in the Chalcolithic and Early Bronze Age of the Iberian Peninsula Within the framework of an interdisciplinary research project of the German Archaeological Institute (DAI) in Madrid and the INCENTIVS group of the Johannes Gutenberg University of Mainz financed by the Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), we tried to register all ivory objects found on the Iberian Peninsula dating from the beginning of the Chalcolithic to the end of the Early Bronze Age (ca. 3000-1650 B.C.). Hereby the number of the known objects could be drastically increased, and for the first time a complete catalogue of these pieces will be published. The detailed study of these objects and their contexts delivered new data about their chronological and geographical distribution as well as their social importance. It became clear that all of these variables experienced considerable changes in the course of the 1,500 years considered here. Recent excavations and the detailed study of the pieces and their contexts did not only lead to the identification of raw materials and semi-finished products but also of workshops for the processing of ivory. Due to new natural scientific methods of analysis that were for the first time applied to ivory from the Iberian Peninsula, a great variety of the raw material could be identified: ivory of the Asian elephant and the African savanna elephant, of the Elephas antiquus, the hippopotamus, and of the sperm whale. Furthermore, the raw material composition is subject to both chronological and geographical parameters. The combination of these results with archaeological methods led to new hypotheses concerning the origin, the routes and the character of the exchange, and the distribution and manufacture of ivory. At the same time, however, it is clear that new questions arose and others remained unanswered so far. As a consequence, we want to – in the framework of a new interdisciplinary project and by means of methods not yet applied to prehistoric ivory (strontium isotope analysis) – particularly address the question of the exact geographical origin of the ivory of the African savanna elephant and also of the process of its exchange. 122 Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel RESTAURIERUNG und ARCHÄOLOGIE Konservierung Restaurierung Technologie Archäometrie Restaurierung und Archäologie erscheint jährlich, Umfang pro Heft ca.130 Seiten, durchgehend farbige Abbildungen, Format DIN A4 broschiert, Heftpreis 14,– € Bestellung: Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Ernst-Ludwig-Platz 2 55116 Mainz Kontakt für die Redaktion: Christian Eckmann red.ra@rgzm.de ISSN 1866-7007 Die neue Zeitschrift Restaurierung und Archäologie ist ein wissenschaftliches Forum zu Themen der Konservierung-Restaurierung, der Fundbehandlung und Fundbergung, zu technologischen Untersuchungen und zur Archäometrie archäologischer Bodenfunde. Neben der Veröffentlichung aktueller Forschungsergebnisse von Restauratoren, Archäologen und Wissenschaftlern angrenzender Fachgebiete soll die Zeitschrift auch als Plattform für den Erfahrungsaustausch restauratorischer / konservatorischer Maßnahmen am Objekt dienen sowie Absolventen der einschlägigen Studiengänge in diesem Bereich die Möglichkeit bieten, ihre Abschlussarbeiten in verkürzter Form einem breiteren Fachkollegium vorzustellen. Die mehrsprachig angelegte Zeitschrift erscheint einmal jährlich und richtet sich an alle, die sich der Erhaltung und Erforschung archäologischen Kulturgutes verpflichtet fühlen. Träger ist das Römisch-Germanische Zentralmuseum in enger Zusammenarbeit mit Hochschulen, Landesämtern, Museen und Forschungsinstituten, aus denen sich ein dementsprechend breit gefächertes Team an Fachredakteuren rekrutiert. Diese unabhängige Redaktoren begutachten die eingereichten Artikel, deren Umfang bis zu 20 Druckseiten betragen kann. Aus dem Inhalt von Heft 3/ 2010 – M. Egg, U. Lehnert, R. Lehnert: Die Neurestaurierung des Kultwagens von Strettweg in der Obersteiermark – J. Munir: Experimentelle Forschungen zur Herstellungstechnik eisenzeitlicher Hohlblechreifen – H. Becker, M. Schmauder: Ein hochmittelalterliches Schwert aus dem Rhein bei Bonn. Restaurierung, naturwissenschaftliche Untersuchung und kulturhistorische Einordnung – J. Wolters: Schriftquellen zur Geschichte des Wachsausschmelzverfahrens in Orient und Okzident, von den Anfängen bis zum Spätmittelalter – S. Beck, K. Lück: Tränkung von niedrig gebrannter und poröser Keramik. Eine Großkeramik aus Selchow, Landkreis Dahme-Spreewald, Brandenburg – G. Heinz: Kopien berührungslos erstellen – virtuell und zum Anfassen – D. Bach: Rostige Aussichten Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Mainz Ernst-Ludwig-Platz 2 · 55116 Mainz · Tel.: 0 61 31 / 91 24-0 · Fax: 0 61 31 / 91 24-199 E-Mail: verlag@rgzm.de · Internet: www.rgzm.de