RGZM – TAGUNGEN
Band 7
Römisch-Germanisches Zentralmuseum
Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte
Arun Banerjee · Christian Eckmann (Hrsg.)
ELFENBEIN UND ARCHÄOLOGIE
INCENTIVS-Tagungsbeiträge 2004-2007
IVORY AND ARCHAEOLOGY
Proceedings of INCENTIVS-meetings 2004-2007
Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums
Mainz 2011
Redaktion: Sarah Scheffler (Esslingen), Christian Eckmann,
Reinhard Köster (RGZM)
Satz: Katja Nida (Kommunikations-Design, Hochheim)
Umschlaggestaltung: Reinhard Köster (RGZM) unter Verwendung
von Bildern des »Löwenmenschen«, Fotos: Ulmer Museum und
Hochschule für Technik und Wissenschaft, Aalen (s. Beitrag
K. Wehrberger, Abb. 4-5)
Bibliografische Information
der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-88467-167-2
ISNN 1862-4812
© 2011 Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums
Mainz
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks,
der Entnahme von Abbildungen, der Funk- und Fernsehsendung,
der Wiedergabe auf fotomechanischem (Fotokopie, Mikrokopie)
oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, Ton- und Bildträgern bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergütungsansprüche
des §54, Abs. 2, UrhG. werden durch die Verwertungsgesellschaft Wort wahrgenommen.
Druck: Memminger MedienCentrum Druckerei und Verlags-AG
Printed in Germany
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort
Elfenbein und Archäologie – Ein historischer Werkstoff unter dem Aspekt des Kulturschutzes . . . . . . . . VII
Prolog
Elfenbein – Grundlage eines interdisziplinären Forschungsprojekts an der
Johannes Gutenberg-Universität Mainz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IX
Grußwort
Heraus aus dem Elfenbeinturm mit INCENTIVS! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XI
Arun Banerjee ∙ Joachim Huth ∙ Willi Dindorf
Untersuchungen von archäologischem Elfenbein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
David Ben-Shlomo
Ivories from Philistine Ekron . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Angela Busch
Zerstörungsfreie Untersuchungen altägyptischer Elfenbeinobjekte des Ägyptischen Museums Leipzig . . . . . 27
Jörg Drauschke
Naturwissenschaftliche Analysen an elfenbeinernen Ringen des 6. und 7. Jahrhunderts
aus dem östlichen Merowingerreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Wulf Hein
With Flintstone and Ivory . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Iris Hertel
Restaurierung von Elfenbeinobjekten aus archäologischem Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
Juan A. López Padilla · Mauro S. Hernández Pérez
The Italian Connection: Production, Circulation and Consumption of Objects Made of Ivory and Bone
in the Western Mediterranean between ca. 1500 and ca. 1000 B.C. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
Konrad Meisig
Die Devī aus Pompeji . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
Urs Peschlow
Luxusgüter der Spätantike
Skizzen zu Kenntnisstand und Problemen der Elfenbeinforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
Elfenbein und Archäologie
V
Thomas X. Schuhmacher
Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel
Ergebnisse eines interdisziplinären Forschungsprojekts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
Jens-Oliver Schwarz · Frieder Enzmann · Arun Banerjee
Untersuchungen an Elfenbeinobjekten mit hochauflösender Mikrocomputertomographie . . . . . . . . . 123
Avinoam Shalem
Painting on Ivory: Changes in Manufacturing Techniques and the Birth of a New Aesthetic . . . . . . . . 131
Kurt Wehrberger
Der Löwenmensch
Die altsteinzeitliche Elfenbeinstatuette aus dem Lonetal bei Ulm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137
Philipp H. Westebbe
Die Komplettierung des Leuchters aus der Magdalenenklause im Park von Schloss Nymphenburg . . . 147
Dirk Wicke
Elfenbeinschnitzereien aus Nimrud
Ein Querschnitt durch das altorientalische Elfenbeinhandwerk des frühen 1. Jahrtausends v. Chr. . . . . 159
VI
THOMAS X. SCHUHMACHER
ELFENBEIN DES CHALKOLITHIKUMS UND DER FRÜHEN
BRONZEZEIT AUF DER IBERISCHEN HALBINSEL
Ergebnisse eines interdisziplinären Forschungsprojekts
Elfenbein stellt auf der Iberischen Halbinsel ein zu Beginn des Chalkolithikums um 3000 v. Chr. neu eingeführtes Material, eine echte Innovation dar. Als exotischer, da in den Metallzeiten scheinbar nicht mehr lokal
zu beschaffender Werkstoff war es von Beginn der archäologischen Forschung von besonderem Interesse,
hoffte man doch klare Hinweise auf prähistorische Kontakte und Austausch über das Meer hinweg zu
gewinnen. S. P. M. Estácio da Veiga spricht Ende des 19. Jahrhunderts bereits von einem Import von fertigen Elfenbeinobjekten aus Nordafrika1. L. Siret unterschied schon Anfang des 20. Jahrhunderts zwischen
Gegenständen aus Elefanten- und Flusspferdelfenbein2. In beiden Fällen dachte er an einen Import der
Fertigprodukte aus Ägypten. Dem entgegnete J. C. Serra Ráfols, dass es keine Argumente für eine Herkunft
aus Ägypten gebe, stattdessen Nordwestafrika in Betracht gezogen werden sollte3. Zur selben Zeit schloss
A. Götze den Gebrauch von fossilem Elfenbein aus, da er es für zu brüchig hielt4. Schließlich brachten A.
Jodin und G. Camps die Elfenbeinfunde der Iberischen Halbinsel mit dem Auftauchen von Elementen des
Glockenbecherkomplexes in Nordwestafrika in Verbindung5. Seitdem und insbesondere seit der Publikation
einer scheinbar soliden Hypothese zum Elfenbeinaustausch zwischen der Iberischen Halbinsel und dem
Maghreb durch A. Gilman und R. Harrison, wurde in der Elfenbeinforschung der Iberischen Halbinsel eine
nordwestafrikanische Herkunft größtenteils akzeptiert6, obwohl nie ein Elfenbeinobjekt der Iberischen Halbinsel naturwissenschaftlich untersucht worden war.
Weniger intensiv wurde dagegen an einem Inventar von Elfenbeinobjekten der Iberischen Halbinsel gearbeitet. So lieferten die Leisners in ihrem monumentalen Werk über die Megalithgräber des Südens der
Iberischen Halbinsel auch eine Liste, der in diesen aufgefundenen Objekte aus Elfenbein7. Später stellten A.
Gilman und R. Harrison in ihrem Aufsatz zum Elfenbeinaustausch die aus der Literatur bekannten Gegenstände zusammen8. Danach wurden nur noch regionale Zusammenstellungen veröffentlicht, so 1981 durch
K. Spindler für Portugal und von J. L. Pascual Benito für das País Valenciano9.
Das interdisziplinäre Gemeinschaftsprojekt
Im Oktober 2005 begann ein bis September 2008 laufendes interdisziplinäres Projekt zu Elfenbein des
Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit (ca. 3000-1650 v. Chr.) auf der Iberischen Halbinsel. Dieses
Projekt war am Deutschen Archäologischen Institut (DAI) in Madrid angesiedelt, wurde von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) in Bonn finanziert und in enger Zusammenarbeit mit der Gruppe INCENTIVS
der Johannes Gutenberg-Universität Mainz durchgeführt10.
Ziel des Projekts war einerseits die Überprüfung und Aufnahme von Elfenbeinobjekten in den einschlägigen Museen und Sammlungen; dies sollte zur Publikation eines möglichst vollständigen Katalogs der vom
Beginn des Chalkolithikums bis zum Ende der Frühbronzezeit (ca. 3000-1650 v. Chr.) einordenbaren Gegenstände führen11. Insgesamt konnten auf diese Weise 1208 sichere bzw. vermutliche Elfenbeinobjekte
Elfenbein und Archäologie
91
Abb. 1 Älteres Chalkolithikum (erste Hälfte 3. Jahrtausend v. Chr.). Geographische Verteilung der Elfenbeinobjekte nach ihrer Anzahl.
1 Leceia, 2 Zambujal, 3 Vila Nova de São Pedro, 4 Valencina de la Concepción, 5 Los Millares. 1-5 Objekte; 6-20 Objekte;
über 20
Objekte.
registriert, von diesen letztlich 768 Objekte in den entsprechenden Sammlungen direkt in Augenschein
genommen werden. Diese kommen aus 151 unterschiedlichen Fundorten.
Gleichzeitig sollten die Elfenbeingegenstände in Bezug auf ihre Typologie untersucht und ihre Chronologie
geklärt werden. Außerdem strebten wir eine Analyse des Fundkontexts, eine sozio-kulturelle Einordnung
und deren Bedeutung sowie eine Analyse der geographischen Verbreitung der Elfenbeinobjekte an. Wichtiges Standbein war jedoch die naturwissenschaftliche Analyse ausgewählter Objekte durch Dr. A. Banerjee
und die Gruppe INCENTIVS der Universität Mainz. Wir hofften, dadurch den Ursprung des Rohmaterials, die
Austauschrouten, Voraussetzungen, Modi und Folgen einer solchen Art von Import sowie die Produktion
und Weiterverteilung von Elfenbeinobjekten näher beleuchten zu können.
92
Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel
Älteres Chalkolithikum (erste Hälfte 3. Jahrtausend v. Chr.)
Die Elfenbeinobjekte und ihre geographische Verbreitung
Es lassen sich insgesamt 234 Elfenbeinobjekte in das Ältere Chalkolithikum datieren. Unter diesen Gegenständen finden sich Idole unterschiedlichen Typs, verzierte und unverzierte Dosen, verschiedene Perlen,
Kämme, Nadeln, Anhänger und Rohmaterialfragmente sowie ausnahmsweise auch Knöpfe, Armringe, Votivbeile oder Plättchen. An erster Stelle stehen hierbei die Nadeln (ca. 25%) nach der Anzahl der Objekte,
nach dem Gewicht jedoch die sogenannten Dosen (ca. 34%). Die aufgeführten Gegenstände kommen
sowohl in Spanien als auch in Portugal zu 62% bzw. 51 % vor allem aus Kollektivgräbern. Die Anteile der
einzelnen Grabformen sind regional jedoch unterschiedlich. Tatsächlich wären hier auch die Höhlenfunde
(27,5 % in Portugal und 3,0 % in Spanien) mit einzubeziehen, da es sich bei der Mehrzahl der Höhlen um
eine Nutzung als Bestattungshöhlen handelt. Siedlungsfunde spielen dagegen mit ca. 22% in Portugal und
ca. 34 % in Spanien eine geringere Rolle.
Die geographische Verteilung der aus Elfenbein hergestellten und in das Ältere Chalkolithikum datierbaren Objekte zeigt zwei eindeutige Zentren: die Halbinsel von Lissabon und Setúbal sowie Südostspanien
(Abb. 1). In weitaus geringerem Umfang können wir noch das untere Guadalquivir-Tal und eventuell das
östliche Mittelportugal sowie das mittlere Guadiana-Tal dazurechnen. Insgesamt lässt sich ein klarer Bezug
der Funde zum Meer und dem Flusssystem konstatieren.
Rohmaterialien und Halbfertigprodukte
Einer der bedeutendsten Funde dieser Phase wurde im äußersten Süden eines am südwestlichen Rand der
Siedlung von Valencina de la Concepción (Sevilla) in den Jahren 2001-2005 gegrabenen metallurgischen
Bezirks gemacht. Hier wurde eine Grube (402) in Form einer liegenden Acht dokumentiert12. In der Grube
fand sich eine Konzentration von Elfenbeinen zusammen mit Knochenobjekten, meist Nadeln und Spateln,
Silexklingen, einem Gusstiegel, Bergkristall und Keramikfragmenten. Wir haben es insgesamt mit einer
Sammlung von Elfenbeinobjekten zu tun, unter denen Fragmente von Rohmaterialscheiben, Halbfertigprodukte und Produktionsabfälle überwiegen. Direkt neben einer dieser Konzentrationen von Elfenbein lag in
derselben Grube auch die Klinge einer Kupfersäge. Die Grube gehört in das erste Viertel des 3. Jahrtausends
v. Chr. und stellt damit den bisher ältesten Nachweis einer Elfenbeinwerkstatt der Iberischen Halbinsel dar.
Elfenbein in Gräbern und seine soziale Relevanz
Die Rolle des Elfenbeins im 3. Jahrtausend v. Chr. als Prestige markierendes Gut lässt sich beispielhaft an der
Nekropole von Los Millares (Santa Fé de Mondújar, Almería) zeigen13. Die 85 Grabmonumente dieser Nekropole erstrecken sich über 13 ha vor der äußeren Befestigungslinie der Siedlung. Zum größten Teil handelt
es sich um Bauten mit falscher Kuppel. So erbrachten die Gräber dieser am Ende des 19. Jahrhunderts von
L. Siret gegrabenen Nekropole allein 48 Objekte aus Elfenbein, die sich in das Ältere Chalkolithikum datieren
lassen.
Wie R. Chapman nachweisen konnte, wurde nur ein Teil der Bevölkerung in diesen aufwändig gestalteten
Monumenten bestattet (Abb. 2). Die Gräber unterscheiden sich untereinander zwar weniger in dem zu ih-
Elfenbein und Archäologie
93
Gräber Niveau 1
Gräber Niveau 2
Gräber Niveau 3
Gräber Niveau 4
Andere Gräber
Abb. 2 Los Millares. Nekropole. Klassifizierung der Gräber nach Ausstattungsniveaus und Eintragung der Elfenbein enthaltenden Gräber
(Klassifizierung und Grundkarte nach Molina/Cámara 2005, Abb. 60).
rer Errichtung notwendigen Aufwand, wohl jedoch in dem in den Beigaben zur Schau gestellten Reichtum.
M. Almagro und A. Arribas konnten den größten Teil der von Siret gegrabenen und dem Ehepaar Leisner
vorgelegten Gräbern mit den von ihnen in Los Millares dokumentierten Bestattungen korrelieren. Damit
sind wir in der Lage, von den neun Elfenbein enthaltenden Gräbern sechs (Gräber 5, 7, 8, 12, 40 und 71)
auf dem Plan zu lokalisieren. Nach der Klassifizierung von F. Molina und J. A. Cámara handelt es sich bei den
Elfenbein führenden Gräbern in zwei Fällen um Gräber des höchsten Niveaus 1 (Gräber 7 und 40), zweimal
um solche des Niveaus 2 (Gräber 5 und 12) sowie einmal um Niveau 3 (Grab 8). Chapman unterschied
innerhalb der Gräber eine Gruppe von acht Gräbern (5, 7, 8, 9, 12, 16, 40 und 63), die sich durch die Zahl
und Diversität der in ihnen aufgefundenen Prestigeobjekte auszeichnen14. Unter diesen sind alle korrelierbaren und Elfenbein enthaltenden Gräber mit Ausnahme des nicht mit Sicherheit zuordenbaren Grabes 71
zu verbuchen.
Gleichzeitig ist hier jedoch zu bedenken, dass wir es mit Kollektivbestattungen zu tun haben. Meist ist es
unmöglich die einzelnen Beigaben einer konkreten Bestattung zuzuweisen, wobei die Zahl der Bestattungen pro Monument meist recht hoch ist. Grab 40 gehört zu den reichsten Gräbern der Nekropole (Abb. 3).
Gleichzeitig liefert es einen hohen Anteil an Objekten aus Elfenbein. Es handelt es sich um ein Grab mit falscher Kuppel, Wandsockel aus vertikal aufgestellten Steinplatten sowie einem kurzen zweigeteilten Gang15.
94
Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel
Abb. 3 Los Millares Grab 40. Grund- und Aufriss (nach Leisner 1943, Taf. 9).
Elfenbein und Archäologie
95
Die ovale Grabkammer ist 6,4 × 5,7 m groß. Das Grab wurde wie die meisten Gräber der Nekropole Ende
des 19. Jahrhunderts von L. Siret gegraben. Siret berichtet von Resten von über 100 Skeletten. Leider lieferte er weder Plana des Grabes noch Fundortangaben zu den Skeletten und Beigaben. Nach den Berichten
des Vorarbeiters von Siret, P. Flores, befanden sich im inneren Gangabteil zwölf Skelette, bei denen sechs
keramische Gefäße, vier polierte Steingeräte, Klingenbruchstücke, Muscheln und auch wohl die 13 kegelförmigen Idole aus Elfenbein lagen. Für ein anderes Grab derselben Periode, Los Pozicos 8, berichtet Flores,
dass ein Idol beim Kopf jeder Leiche lag16. Ähnliches könnte auch hier der Fall gewesen sein.
Das bedeutet, dass Elfenbein in dieser Zeit ein wichtiger und kostbarer Anzeiger von Prestige ist. Vielleicht
aufgrund der Seltenheit des Materials oder der insgesamt geringen sozialen Differenz zwischen Trägern von
Prestige und solchen, die es nicht besitzen, ist die pro Person beigegebene Menge an Objekten aus Elfenbein jedoch gering. Gleichzeitig fällt auf, dass im Älteren Chalkolithikum gerade aus Elfenbein gefertigte
Idole und mögliche Behälter für Kosmetik oder aber für im Grabbrauch verwendete Salben etc. eine besondere Rolle spielen. Elfenbein ist in dieser Zeit sicher kein alltägliches Produkt.
Naturwissenschaftliche Analysen
Für das Ältere Chalkolithikum konnten 15 Elfenbeinproben in Mainz von Dr. A. Banerjee und seinem Team
zerstörungsfrei mittels einer optischen Analyse der Schreger-Linien und der Fourier Transform Infrared
(FTIR)-Spektroskopie untersucht werden (Abb. 4)17. Hierbei ergab sich in zwei Fällen Elfenbein des Elephas
(Paleoloxodon) antiquus, sowie je viermal asiatischer (Elephas maximus) bzw. afrikanischer Steppenelefant
(Loxodonta africana africana). Die Zusammensetzung des Rohmaterials zeigt jedoch geographische Unterschiede. So gehörten drei der vier aus der Nekropole von Los Millares (Almería) untersuchten Proben genauso wie alle fünf Proben aus der Elfenbeinwerkstatt in Valencina de la Concepción (Sevilla) zum asiatischen
Elefanten. Unter den sechs untersuchten Proben aus dem atlantischen Zentralportugal befand sich dagegen
kein asiatischer, sondern im Gegenteil nur afrikanischer Steppenelefant. Dazu kommt auch hier einmal
Elephas antiquus.
Elephas
antiquus
asiatischer
Elefant
afrikanischer
Steppenelefant
Älteres Chalkolithikum
(erste Hälfte 3. Jahrtausend v. Chr.)
2
(13,3%)
9
(60%)
Jüngeres Chalkolithikum
(zweite Hälfte 3. Jahrtausend v. Chr.)
16
(47,1%)
Jüngere Frühbronzezeit
(erste Hälfte 2. Jahrtausend v. Chr.)
Summe
Flusspferd
Pottwal
Summe
4
(26,7%)
0
0
15
(100%)
9
(26,5%)
4
(11,8%)
0
5
(14,7%)
34
(100%)
2
(10,0%)
0
16
(80,0%)
2
(10,0%)
0
20
(100%)
20 (29,0%)
18 (26,1%)
26 (37,7%)
2 (2,9%)
5 (7,3%)
69
Abb. 4 Herkunft des Rohmaterials nach den Ergebnissen der naturwissenschaftlichen Untersuchungen, aufgeschlüsselt nach Zeitperioden.
96
Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel
Bisher ging man davon aus, dass der größte Teil, wenn nicht sogar sämtliches auf der Iberischen Halbinsel
verwendete Elfenbein aus Nordwestafrika stammen sollte18. Wie wir aus punischen und römischen Quellen
sowie von Felsbilddarstellungen wissen, lebte auch hier bis in das 7. Jahrhundert n.Chr. eine inzwischen
ausgestorbene Elefantenart. Dieser Nordafrikanische Elefant wird jedoch zumeist als Afrikanischer Waldelefant (Loxodonta africana cyclotis) beschrieben, wie er heute noch im äquatorialen Westafrika anzutreffen
ist, oder aber als eigene, kaum bekannte Unterart, Loxodonta pharaonensis. Diese Elefantenart, die laut
schriftlichen Quellen kleiner als der bekannte afrikanische Steppenelefant ist, ließ sich bisher jedoch bei keiner unserer Untersuchungen identifizieren. Vielmehr deuten unsere Analysen von Elfenbeinrohmaterial aus
der zwischen Rabat und Casablanca gelegenen Höhle Kehf-el-Baroud (Marokko) darauf hin, dass es sich bei
dem Nordafrikanischen Elefanten vermutlich um einen afrikanischen Steppenelefanten (Loxodonta africana
africana) gehandelt hat19. Die von römischen Schriftstellern beschriebene relativ kleine Körpergröße dieses
Elefanten könnte auf – im Vergleich zu seinem sub-saharischen Vetter – ungünstigere Umweltbedingungen
zurückgehen. Dasselbe Resultat ergab die Untersuchung von zwei in Hierakonpolis (Ägypten) in prä-dynastischer Zeit bestatteten Elefanten20. Dies stimmt wiederum mit der Identifikation von Resten des Loxodonta
africana in der gesamten nördlichen Sahara von Mauretanien bis in den Sudan und Ägypten überein, die
sich bis an das Ende des 4. oder den Beginn des 3. Jahrtausends v. Chr. datieren lassen21. In jüngster Zeit
gibt es zudem neue Ergebnisse aus genetischen Untersuchungen an rezenten Elefanten, die dafür sprechen,
dass es sich beim Nordafrikanischen Elefanten tatsächlich um eine ausgestorbene und unbekannte Unterart
oder aber um einen afrikanischen Steppenelefanten gehandelt haben dürfte22. Damit sollte der Teil unseres Elfenbeins, das als solches des afrikanischen Steppenelefanten identifiziert wurde, tatsächlich aus dem
nordwestlichen Afrika stammen.
Der asiatische Elefant dagegen besaß im Altertum tatsächlich eine sehr viel weiter reichende Verbreitung
als heute und bewohnte das gesamte Gebiet von China bis nach Mesopotamien und Syrien23. So gehörte
hierzu auch der sogenannte Syrische Elefant, dessen Knochenreste etwa jüngst im mittel- bis spätbronzezeitlichen Königspalast von Qatna entdeckt werden konnten24. Unsere Untersuchungsergebnisse, nach
denen ein Teil des Elfenbeins aus oder über Syrien auf die Iberische Halbinsel gelangte, könnte damit
ältere Hypothesen über Beziehungen der Iberischen Halbinsel mit dem östlichen Mittelmeer während
des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit wieder in die Diskussion bringen, die sich auf archäologischem Wege bisher nur undeutlich fassen ließen und nun eine naturwissenschaftliche Bestätigung zu
erhalten scheinen25.
Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die teilweise diskutierte Verwendung von »fossilem« Elfenbein, demnach jenes von vor längerer Zeit ausgestorbenen Elefantenarten, für die Iberische Halbinsel
abgelehnt worden26. So sollte sich dieses Material auf der Iberischen Halbinsel nicht unter den Bedingungen erhalten haben, um nach einer jahrtausendelangen Bodenlagerung noch verarbeitbar zu sein. Doch
erbrachten auch hier unsere Untersuchungen einen größeren Anteil an Elfenbein des Elephas (Palaeoloxodon) antiquus. Dieser in Eurasien und Nordafrika lebende und bis zu 4 m große Elefant mit langen, nahezu
geraden Stoßzähnen starb auf der Iberischen Halbinsel vor ca. 30000-35000 Jahren aus. In weiten Teilen
der Iberischen Halbinsel wurden Reste dieses Elefanten in Flussschotter und -sande eingelagert. Diese
Lagerbedingungen sind tatsächlich als nicht ideal zu bezeichnen. Wir können jedoch im Moment nicht
ausschließen, dass es etwa in den Flusstälern Südwestspaniens bessere Erhaltungsbedingungen gegeben
haben könnte, sodass die dort zufällig zutage gekommenen Stoßzähne tatsächlich hätten verarbeitet
werden können.
Elfenbein und Archäologie
97
Siedlungsorganisation und Austausch von Elfenbein
Im atlantischen Zentralportugal scheint es einen gewissen Zusammenhang zwischen Funden aus Elfenbein,
sei es in Gräbern, Höhlen oder Siedlungen, und mit Mauern befestigten Siedlungen zu geben. So kennen
wir Elfenbeinobjekte aus den befestigten Siedlungen von Vila Nova de São Pedro, Zambujal, Leceia und Chibanes27. Andere Funde, wie diejenigen aus den Gräbern von Palmela sowie den Höhlen Gruta do Castelo
und Gruta do Furadouro da Rocha Forte stehen in Abhängigkeit derselben28.
Im unteren Guadalquivir-Tal zeigt sich gleichzeitig die Bedeutung der beiden großen Freilandsiedlungen
von Valencina de la Concepción29 und Mesa de Gandul (beide Sevilla)30, zu denen die Elfenbein liefernden
Gräber von Señorío de Guzmán, Ontiveros bzw. Cañada Honda gehören. Im Südosten wird die Situation
dagegen in erster Linie durch die Nekropole der befestigten Siedlung von Los Millares konditioniert31.
Es gibt eine zunehmende Diskussion über die Funktion und Bedeutung dieser befestigten Siedlungen32. Für
die portugiesische Estremadura etwa wurden 16 solche Plätze konstatiert. Alle sind mit dem Meer entweder
direkt oder über das Flusssystem verbunden und befinden sich meist an natürlichen Routen von der Küste
in das Inland oder an Wegkreuzungen. Größe, Architektur, Komplexität und auch Verbindung zu den natürlichen Ressourcen sind jedoch in den einzelnen Fällen sehr unterschiedlich. Zunächst fällt auf, dass auf der
Iberischen Halbinsel nur wenige dieser Befestigungen über 1 ha Fläche einschließen. In der portugiesischen
Estremadura kennen wir jedoch drei, die in der Größenordnung von 1-2ha liegen: Zambujal, Vila Nova de
São Pedro und Leceia. Nur diese drei weisen zudem ein komplexeres Befestigungswerk mit zwei oder mehr
Mauerlinien, Türmen und Bastionen auf. In allen dreien finden sich neben Elfenbein auch andere Prestigeobjekte wie Kupfer, Symbol- oder andere exzeptionelle Keramik sowie Idole. In allen gibt es Hinweise auf
metallurgische Prozesse. Es dürfte klar sein, dass gerade die Siedlungen von Zambujal, Vila Nova de São
Pedro und wohl auch Leceia als »Zentralplätze« betrachtet werden können33, die als solche auch eine Rolle
im Import, der Produktion und der Weiterverteilung von Prestige- und/oder »exotischen« Objekten wie
Elfenbein spielten.
Auch wenn die Zahl der Analysen für das Ältere Chalkolithikum noch sehr gering ist, so scheint sich doch
bereits abzuzeichnen, dass das Elfenbein des afrikanischen Steppenelefanten über eine atlantische Route
ausgehend von Marokko die Atlantikküste Mittelportugals und das Tejo-Mündungsgebiet erreichte. In römischer Zeit war diese atlantische Route, die damals zumindest zwischen Gadir (Cádiz) und Lixus (Larrache) befahren wurde, eine der ungefährlichsten und am meisten benutzten Schifffahrtsrouten34. Auch wenn bisher
Funde von Rohmaterial, Halbfertigprodukten und Werkstätten weitgehend fehlen, ist anzunehmen, dass
hauptsächlich das Rohmaterial ausgetauscht wurde. In Siedlungen wie Zambujal, Leceia und Vila Nova de
São Pedro wurde vermutlich ankommendes Rohmaterial verarbeitet und Fertigprodukte weiterverteilt. Von
dort im Gegenzug nach Nordafrika gelangte Produkte kennen wir für diese Periode jedoch noch nicht35.
Einzig Los Millares mit 5ha Fläche findet sich in der Kategorie mit über 2 ha. Es steht daher außer Frage, dass
Los Millares nicht nur im Südosten, sondern in ganz Spanien in dieser Zeit eine Besonderheit darstellt36. Es
handelt sich um die größte Siedlung mit der komplexesten Befestigung. Innerhalb der Siedlung lassen sich
spezialisierte Aktivitätszonen feststellen. Los Millares ist von 13 kleinen Forts umgeben, die wohl in einer
etwas fortgeschrittenen Phase des Älteren Chalkolithikum errichtet worden sind. Und wir müssen auf die
unmittelbar vor der Befestigung liegende Nekropole mit 85 monumentalen Gräbern verweisen. Es ist also
nicht verwunderlich, dass das in der Nekropole aufgefundene Elfenbein auf die besondere Rolle von Los
Millares als Ankunftshafen und Redistributionszentrum von Elfenbein hinweist.
Am unteren Guadalquivir kennen wir zwar keine mit Mauerringen befestigten Siedlungen wie etwa im
atlantischen Zentralportugal, es zeigt sich jedoch eine ganze Reihe von teils großflächigen Siedlungen wie
Valencina de la Concepción, von denen ein Teil von Gräben umgeben ist37. So spricht sich Hurtado zwar
98
Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel
dafür aus, das Grabensystem der 235ha großen Siedlung von Valencina und anderen ähnlichen Siedlungen
nicht defensiv, sondern vielmehr teils zur Drainage und/oder als rituell-symbolische Begrenzung der Siedlung
zu interpretieren, die im Vergleich zu zeitgleichen Siedlungen außerordentliche Größe stellt jedoch die Bedeutung Valencinas heraus38. Hier ist auch die große Zahl von Silostrukturen zu nennen. Dazu kommen die
Ausdehnung und Monumentalität der Nekropole mit zum Teil singulären Funden. Nocete postuliert für den
Beginn des 3. Jahrtausends v.Chr. eine Konzentration der Bevölkerung in großen Zentren, wie Valencina de la
Concepción, Gandul, Carmona, Acebuchal etc.39. Diese hätten strategische territoriale Enklaven dargestellt,
die große Gebiete überwacht hätten. Valencina hätte ein regionales Tor für kritische Produkte wie Metall aus
dem Westen und auch ein supra-regionales Eingangstor etwa für Elfenbein dargestellt.
Für das Guadalquivir-Mündungsgebiet und Südostspanien müssen wir dagegen von einem bedeutenden Anteil asiatischen Elfenbeins ausgehen. Dieses sollte die Anlegeplätze im Mündungsgebiet des Guadalquivir und
des Andarax nahe Los Millares von Syrien ausgehend über mediterrane Routen erreicht haben. Auch hier wissen wir bisher nicht, wie dieser Austausch, direkt oder indirekt, und auf welchen Wegen er vor sich ging.
Unter den analysierten und aus asiatischem Elfenbein bestehenden Objekten befinden sich mit Ausnahme
eines »kegelförmigen« Idols (ídolo tolva) mehrere Gegenstände, die tatsächlich auf der Iberischen Halbinsel
keine Parallelen finden und immer als exotisch galten. Hier ist etwa das sogenannte sandalenförmige Idol
aus Grab 12 von Los Millares zu nennen40. Für diese sehr seltene Form kennen wir abgesehen von einigen
wenigen ebenfalls aus Elfenbein hergestellten Fragmenten ein weiteres komplett erhaltenes Idol aus Almizaraque (Almería), welches anscheinend aus dem Schädelknochen eines Wals besteht, sowie zwei weitere
Steinerne aus dem Grab 2 von Alapraia (Portugal).
Ob jedoch das Objekt aus Grab 5 von Los Millares tatsächlich die Klinge eines ägyptischen Knüppelbeils des
Alten Reichs (9. und 10. Dynastie) imitiert, wie G. und V. Leisner vermuteten, bleibt dahin gestellt41. Im Moment haben wir zumindest keine bessere Interpretation für diesen seltenen Gegenstand, welcher einzig eine
aus Knochen hergestellte Parallele in Grab 7 besitzt.
Die unverzierte Dose bzw. der Hohlzylinder aus
Grab 7 gehört zu einer Gruppe von ähnlichen Objekten, die sich nicht nur im Südosten, sondern in
erster Linie im atlantischen Mittelportugal finden42.
Tatsächlich vermuten wir dort ein Herstellungszentrum dieser Gegenstände, die als Behälter für Parfüms oder Ähnliches interpretiert werden und sich
vor allem im Grabzusammenhang finden. Parallelen
lassen sich jedoch auch in einigen Behältern der 1.
ägyptischen Dynastie finden. Obwohl diese formal
sehr ähnlich sind, so unterscheiden sich jedoch die
Motive auf den verzierten portugiesischen und spanischen Exemplaren43. Andererseits zeigen einige
der längeren und schmäleren Kosmetikbehälter aus
dem 3. Jahrtausend der Levante allerdings ähnliche Verzierungen44. Es scheint daher möglich, dass
diese Behälter sich an ostmediterranen Vorbildern
inspirierten. Dasselbe können wir etwa auch für
den verzierten Elfenbeinkamm mit hörnerartigen
Fortsätzen aus Grab 12 von Los Millares vermuten Abb. 5 Verzierter Elfenbeinkamm aus Los Millares Grab 12 (Museo Arqueológico Nacional Madrid, Foto: Th. X. Schuhmacher).
(Abb. 5)45.
Elfenbein und Archäologie
99
Abb. 6 Jüngeres Chalkolithikum/Ältere Frühbronzezeit (zweite Hälfte 3. Jahrtausend v. Chr.). Geographische Verteilung der Elfenbeinobjekte nach ihrer Anzahl. 1 Palmela, 2 Dolmen das Conchadas, 3 Verdelha dos Ruivos, 4 Pedra do Ouro, 5 Vila Nova de São Pedro, 6 La
Orden-Seminario de Huelva, 7 Matarrubilla (Valencina de la Concepción), 8 Los Algarbes, 9 El Malagón, 10 Cerro de la Virgen, 11 Cerro
de las Viñas, 12 Molinos de Papel, 13 Cerro de las Víboras, 14 Camino de Yeseras. 1-5 Objekte; 6-20 Objekte;
über 20 Objekte.
Jüngeres Chalkolithikum und ältere Frühbronzezeit (erste Hälfte 3. Jahrtausend v. Chr.)
Die Elfenbeinobjekte und ihre geographische Verbreitung
Es lassen sich 354 Elfenbeinobjekte in das Jüngere Chalkolithikum/Ältere Frühbronzezeit (zweite Hälfte 3.
Jahrtausend v. Chr.) datieren. Die Objekte unter diesen, die gewogen werden konnten, wiegen insgesamt
1137,4 g. Damit können wir einen bedeutenden Zuwachs an Funden im Vergleich zum Älteren Chalkolithikum beobachten. Das Gesamtgewicht der Gegenstände bleibt hingegen nahezu gleich. Unter diesen 354
Objekten finden sich in erster Linie Knöpfe (29%), gefolgt von Perlen, Anhängern und Beschlägen. Auch
Rohmaterialien bzw. Matrizen spielen eine gewisse Rolle. Dazu kommen zudem einige wenige anthropomorphe Idole mit über dem Bauch gefalteten Armen46. Von diesen bestehen die Exemplare aus Marroquíes
Altos und Torre del Campo (beide Jaén) sowie ein weiteres erst unlängst in La Pijotilla (Badajoz) entdecktes
aus Elfenbein. Vermutlich demselben Typ zuzurechnen ist ein Torso aus El Malagón, dem der in diesem Fall
bewegliche Kopf und die Schultern fehlen (Granada).
100
Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel
Im Jüngeren Chalkolithikum/Älteren
Frühbronzezeit dominieren weiterhin die Kollektivbestattungen mit
ca. 63% nach der Anzahl und mit
77,5% nach dem Gewicht der Objekte. Dazu kommen Funde in Höhlen, die meist ebenfalls für Bestattungen verwendet werden. Außerdem
fanden sich ca. 14 % der Objekte in
Siedlungen. Im Südosten Spaniens
erscheinen in dieser Zeit auch bereits
die ersten Individualbestattungen.
Im Vergleich zur Situation im Älteren
Chalkolithikum fällt nun für die zwei- Abb. 7 Las Peñuelas Grab 9. Matrize für prismatische Knöpfe (Museo Arqueológico
te Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. Nacional, Madrid, Inv. Nr. 84-146-Pen-9-8, Foto: Th. X. Schuhmacher).
die weiter gestreute Verbreitung der
Elfenbeinfunde auf (Abb. 6). So finden sich jetzt zum ersten Mal Objekte solchen Materials auch an der
Levanteküste und auf der südlichen Meseta. Dazu kommen zwei Fundpunkte im nordöstlichen Spanien.
Abgesehen davon bleiben im Wesentlichen die bereits bekannten Schwerpunkte erhalten. So sind weiterhin das atlantische Zentralportugal, das Guadalquivir-Mündungsgebiet und der Südosten von besonderem
Interesse. Hierbei fallen in Portugal vor allem fünf Kontexte ins Gewicht: die künstlichen Bestattungshöhlen
von Palmela, der Dolmen das Conchadas, die Höhle von Verdelha dos Ruivos sowie die Siedlungen von Vila
Nova de São Pedro und Pedra do Ouro47.
Während nun aus dem mittleren Guadiana-Tal so gut wie keine Objekte bekannt sind, kommen dafür die
äußerste Südspitze Spaniens (Los Algarbes)48 sowie die nördliche Südmeseta (Camino de Yeseras) in das
Blickfeld49.
Rohmaterialien und Halbfertigprodukte
Für diese Zeit lassen sich einzig mehrere kleine Rohmaterialscheiben aus Grab 5 und vielleicht auch 2 von
Señorío de Guzmán (Valencina de la Concepción, Sevilla) nennen50. Es wird jedoch genauso wie bei einem
großen Stoßzahnfragment aus dem Grab von Matarrubilla (Valencina de la Concepción, Sevilla) nicht ganz
klar, ob es sich tatsächlich um bearbeitbares Elfenbein handelte51.
Estácio da Veiga spricht für die von ihm ausgegrabenen und wohl vor allem in das Jüngere Chalkolithikum
zu datierenden Tholosgräber Alcalar 3 und 4 (Portimão, Algarve) von in Längsrichtung aus einem Stoßzahn ausgesägten Fragmenten Rohelfenbeins52. Zudem fanden sich in Vila Nova de São Pedro flache ovale
Plättchen ohne Durchbohrung53. Vermutlich haben wir es mit Halbfertigprodukten oder Matrizen für die
Fertigung von ovalen und V-förmig durchbohrten Knöpfen zu tun.
Bereits für den Beginn der Frühbronzezeit liegen aus den Horizonten I und vor allem II von Fuente Álamo
(Cuevas del Almanzora, Almería) mehrere Produktionsabfälle vor54. Es scheint sogar möglich diese direkt
mit einem Gebäude des Horizonts II zu verbinden, wo die zugehörige Werkstatt zur Elfenbeinverarbeitung
zu finden wäre.
Erwähnung verdienen hier jedoch auch Objekte, die gewöhnlich als Matrizen für die Fabrikation von prismatischen Knöpfen angesehen werden (Abb. 7). So handelt es sich um Objekte prismatischer Form, die
Elfenbein und Archäologie
101
senkrecht zur Längsrichtung in gleichen Abständen angebrachte Schnitte zeigen. Diese gehen allerdings
nicht vollkommen durch. Es wird angenommen, dass nach dem Anbringen der V-förmigen Durchbohrungen in jedem Teilstück, diese schließlich endgültig abgetrennt werden sollten55. Auffällig ist aber, dass solche
Objekte in zwei Fällen – Molinos de Papel (Carvaca de la Cruz, Murcia)56 und Las Peñuelas 9 (Laborcillas,
Granada)57 – im Bestattungskontext erscheinen. Weiterhin sind hier je ein Stück aus der Siedlung von El
Argar (Antas, Almería)58, der Mola d´Agres (Agres, Alicante)59 und der Höhle Cueva de Cirat (Montán,
Castellón)60 zu nennen. Zwei aus Knochen gefertigte Beispiele fanden sich in einem Bestattungskomplex
im Abri Peña Larga (Cripán, Álava)61. Da bei diesen beiden Stücken die Kanten sehr stark verschliffen und
sämtliche Seiten poliert sind, interpretiert J. Fernández Eraso beide Exemplare nicht als Matrizen, sondern
als fertige Knöpfe oder Anhänger.
Eine schlüssige Interpretation dieser Objekte bleibt schwierig, wir möchten jedoch nicht ausschließen, dass
die Präsenz solcher Stücke in Gräbern Bestattungen von Elfenbeinhandwerkern anzeigen könnte.
Elfenbein in Gräbern und seine soziale Relevanz
Für das Jüngere Chalkolithikum wären hier insbesondere das Grab im hipogeo des Bestattungsbereichs 2
von Camino de Yeseras (San Fernando, Madrid), Grab 5 von Los Algarbes und das Grab von Matarrubilla
mit ihrer Kombination von zahlreichen Elfenbeinobjekten, zum Teil außergewöhnlicher Form, mit außerordentlichen Schmuckstücken aus Goldblech zu nennen. In Camino de Yeseras handelt es sich um eine
Einzelbestattung62. Vermutlich trug der oder die Tote ein Diadem oder einen Kopfschmuck, der sich aus
20 Röhrenperlen und zwei trapezförmigen Blechen aus Gold sowie etwa 20 bikonischen Elfenbeinperlen
zusammensetzte.
Ansonsten liegen jedoch, zumindest in einer ersten Phase noch überwiegend Kollektivgräber vor, sodass es
weiterhin schwierig bleibt Grabbeigaben einzelnen Bestattungen zuzuweisen. In Los Algarbes (Tarifa, Cádiz)
konnte eine kleine Nekropole von zehn Felskammergräbern dokumentiert werden63. Grab 5 enthielt neben
vier keramischen Behältern, zwei Silexpfeilspitzen, einen Spiralring aus Gold und zwei verzierte zu einer
Kugel gebogene Goldbleche, 52 scheibenförmige Muschelperlen sowie mehr als 100 Elfenbeinobjekte. Bei
Letzteren handelt es sich in erster Linie um Stücke, die als Elemente eines Gehänges interpretiert werden
können, wie 15 durchbohrte dreieckige Plättchen, 14 quadratische und zentral durchbohrte Plättchen sowie 22 löffelförmige Anhänger. Dazu kommen eine verzierte Rosette, ein verziertes rechteckiges Plättchen,
zwei eichelförmige Nadelköpfe(?) und fünf lange zylindrische Perlen. Außerdem finden sich 56 rechteckige
Plättchen unterschiedlicher Größe, die mit zwei oder teils auch drei Bohrungen versehen sind und vermutlich Beschläge eines Behälters darstellen. Rivero spricht jedoch für Grab 5 von Los Algarbes davon, dass
ungefähr fünf Individuen nachgewiesen werden konnten64. Es ist damit klar, dass wir die Funde aus diesem
Grab nicht als geschlossenen Fund behandeln können, sondern mit einem etwas längeren Bestattungszeitraum rechnen müssen. Gleichzeitig erscheint das Material sehr homogen. Selbst wenn wir allerdings die
Elfenbeinobjekte auf maximal fünf Bestattete aufteilen müssen, bliebe die Menge der Gegenstände pro
Bestattung beachtenswert.
Das Grab mit falscher Kuppel von Matarrubilla (Valencina de la Concepción, Sevilla) bildet mit seinem 30 m
langen Gang eines der größten Grabmonumente der Iberischen Halbinsel65. Zu den Beigaben gehören neben Keramik, einem Metallpfriem, Steinbeilen, Silexartefakten, Perlen aus grünem Stein und den Stücken
aus Elfenbein mehrere Hundert Fragmente von Goldblech. Das Grab von Matarrubilla lieferte eine große
und unterschiedliche Zahl von Gegenständen aus Elfenbein, so ein möglicherweise gelochtes Fragment
eines sandalenförmigen Idols, zwei mögliche Messergriffe, ein verzierter Armring, Anhänger unterschied-
102
Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel
Abb. 8 Matarrubilla. Multiple Röhrenperle und hypothetische Rekonstruktion des gesamten Brustschmucks (Zeichnung: J. Fernández,
Madrid).
licher Form und rechteckige Plättchen. Von Interesse sind auch sechs quaderförmige und durchbohrte Elemente eines artikulierten Armringes. In erster Linie wird das Bild jedoch durch etwa 40 quaderförmige,
komplizierte durchbohrte multiple Röhrenperlen bestimmt, die wohl ein Brustgehänge bildeten (Abb. 8).
Außerdem fand sich ein großes zylinderförmiges Stoßzahnfragment.
Im Fall von Matarrubilla fanden sich praktisch sämtliche Beigaben im Gang des Monuments. Die Kammer
war bereits geplündert. Wir haben keine Angaben zur Zahl der Bestatteten. Nahezu sämtliche Gegenstände
aus Elfenbein, in erster Linie jedoch die multiplen Röhrenperlen, fanden sich konzentriert in einem Bereich
13-16 m vom Eingang zur Grabkammer entfernt. Zudem sind sämtliche Röhrenperlen typologisch gleich
und dürften ein oder wohl nicht mehr als zwei Colliers gebildet haben.
Die erst jüngst entdeckte Einzelbestattung von Molinos de Papel gehört an den Übergang eines jüngeren
Chalkolithikums zur Frühen Bronzezeit66. Hier ist weniger die Vielfalt und Anzahl der Stücke aus Elfenbein
als vielmehr deren Monumentalität und Gewicht von Bedeutung.
Insgesamt lässt sich sagen, dass im Jüngeren Chalkolithikum/Ältere Frühbronzezeit die Zahl der im Umlauf
befindlichen Elfenbeingegenstände anzusteigen scheint. Das Gesamtgewicht des Elfenbeins bleibt jedoch
nahezu gleich. Gleichzeitig erfährt Elfenbein insgesamt eine weitere geographische Verbreitung; die Austauschnetzwerke werden innerhalb der Iberischen Halbinsel weiträumiger. Es sind also viele kleine Elfenbeinobjekte in den Händen zahlreicher Personen. Nicht mehr wie im Älteren Chalkolithikum der Besitz von
Elfenbein allein macht den Unterschied zum Rest der Bevölkerung aus, vielmehr ist die Vielfältigkeit und
Zahl der Objekte entscheidend. Hier ist auch hervorzuheben, dass es sich bei den aus Elfenbein hergestellten
Gegenständen nun weniger um Idole als in erster Linie um Schmuckstücke oder vielleicht auch zeremonielle
Ornate handelt. Einzelne sehr herausragende Persönlichkeiten einer sich herausbildenden Elite erlauben sich
eine grandiose Selbstdarstellung mit Elfenbein- und Goldelementen.
Elfenbein und Archäologie
103
Analysen und Herkunft des Rohmaterials
Insgesamt konnten 34 Objekte aus der zweite Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. analysiert werden. Diese
sind jedoch ungleichmäßig auf die einzelnen geographischen Regionen und Kulturräume verteilt (Abb. 4).
So besitzen wir bisher für das atlantische Portugal nur fünf Analysen aus der Bestattungshöhle von Verdelha
dos Ruivos67. Diese stehen unzweifelhaft mit Bestattungen des Glockenbecherhorizonts in Verbindung. Die
Analyse erbrachte allerdings überraschenderweise eine Verarbeitung von Zähnen des Pottwals. Mit ziemlicher Sicherheit handelt es sich um ein gestrandetes und nicht gejagtes Exemplar. Wir wissen daher im Moment letztlich nicht, welche Art von Elfenbein in dieser Zeit in Portugal normalerweise verwendet wurde.
Eine als Idol verwendete Spitze eines Stoßzahns aus einer sakralen Grube in La Orden-Seminario de Huelva68
stammt genauso wie eine Probe aus einer glockenbecherzeitlichen Bestattung in Camino de Yeseras (Madrid)69 vom afrikanischen Steppenelefanten. Weitere neun Proben aus Camino de Yeseras ergaben hingegen
Elfenbein des Elephas antiquus. Anders scheint die Situation jedoch im Guadalquivir-Mündungsgebiet und
an der Südspitze von Spanien. Sechs der elf aus der Tholos von Matarrubilla (Valencina de la Concepción,
Sevilla)70 untersuchten Proben kommen vom asiatischen Elefanten, fünf von Elephas antiquus. Eine im nahe
Matarrubilla gelegenen Grab Señorío de Guzmán71 gefundene Stoßzahnscheibe gehörte ebenfalls zum
europäischen Altelefanten. Aus Grab 5 von Los Algarbes wurden zwei Proben untersucht. Hier konnten
sowohl asiatischer als auch europäischer Elefant nachgewiesen werden.
Gleichzeitig war es aber auch möglich, vier Elfenbeinobjekte aus dem Südosten zu analysieren. Alle vier Proben gehören in die ältere El Argar-Kultur. Hier ergab sich zweimal afrikanischer Steppenelefant für Proben
aus einer Elfenbeinwerkstatt in Fuente Álamo72 und zweimal asiatischer Elefant, in Gatas73 und El Argar74.
Das Jüngere Chalkolithikum
Die kulturelle Situation in der zweite Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. ist als sehr komplex zu bezeichnen.
Zum einen wird der größte Teil der Iberischen Halbinsel vom Glockenbecherphänomen erfasst. Auf dieses
folgt im letzten Viertel des 3. Jahrtausends v. Chr. in bestimmten Regionen eine ältere Frühbronzezeit, El
Argar-Kultur, Bronzezeit der Mancha und Bronce Valenciano, in anderen scheint das Glockenbecherphänomen und damit ein kulturelles Ambiente des Jüngeren Chalkolithikums jedoch noch das ganze 3. Jahrtausend v. Chr. anzudauern75. Wir werden daher versuchen diese beiden kulturellen Szenarien getrennt zu
betrachten.
Endgültige Antworten auf unsere Frage, wie das Territorium Zentralportugals in der zweite Hälfte des 3.
Jahrtausends v. Chr. organisiert war, haben wir tatsächlich noch nicht76. Siedlungen wie Zambujal, Vila Nova
und Leceia dürften weiterhin größere Territorien kontrolliert haben. Neu entstandene und befestigte Siedlungen wie Pedra do Ouro77 und vielleicht auch andere unbefestigte kamen jedoch hinzu.
Südwestspanien bietet eine große Zahl an Elfenbeinobjekten der zweite Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr.
Genauso ist die Vielfältigkeit der Formen bemerkenswert. Diese kommen jedoch aus einer geringen Zahl
von Fundplätzen. So sind hier besonders das zur Siedlung von Valencina de la Concepción gehörende Grab
von Matarrubilla und Grab 5 von Los Algarbes (Tarifa, Cádiz) zu nennen.
Im Fall der Nekropole von Los Algarbes können wir bisher keine zugehörige Siedlung benennen78. Aufgrund
der außergewöhnlichen und reichen Funde der Nekropole muss jedoch an die Existenz einer bedeutenden
Niederlassung gedacht werden. Worauf diese ihren Reichtum gründen konnte, bleibt reine Spekulation. Es
ist allerdings an die geostrategische Position von Los Algarbes im Hinblick auf Schifffahrtsrouten durch die
Meerenge von Gibraltar sowie von und nach Nordwestafrika zu erinnern79 (Abb. 9).
104
Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel
Abb. 9 Kartierung der in die zweite Hälfte des 3. Jahrtausends v.Chr. datierbaren Elfenbeinfunde (Sterne) gegenüber den Funden des
Glockenbecherkomplexes (Rhomben) in Nordwestafrika sowie die hypothetischen Schifffahrtsrouten. 1 Valencina de la Concepción und
Matarrubilla, 2 Los Algarbes.
Über die Bedeutung der mit 235ha ungewöhnlich großen Siedlung von Valencina de la Concepción, zu der
das Grab von Matarrubilla gehört, als Zentralort haben wir bereits gesprochen80. Es ist klar, dass die Siedlung
in der erste Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. ihre größte Ausdehnung erfuhr. Doch auch wenn in der zweite
Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. eine teilweise Reduktion des besiedelten Raums stattfand, so scheint sie
trotzdem auch in der zweite Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. zu den größten bekannten Siedlungen gehört
zu haben. Erst gegen Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. sollte eine Destrukturierung Valencinas und Neuordnung des Territoriums stattgefunden haben.
Am oberen Guadalquivir liegt abgesehen von dem möglichen Kamm aus Marroquiés Bajos je ein anthropomorphes Idol aus Marroquíes Altos und Torre del Campo vor (Abb. 10)81. Die zerstörte und nur 500m
entfernt liegende Nekropole von Marroquíes Altos gehörte ohne Zweifel zur Siedlung von Marroquíes Bajos.
Für die nicht weit entfernte Höhle von Torre del Campo ist Ähnliches zu vermuten.
Nach der Vorstellung der Ausgräber entwickelt sich in Marroquíes Bajos im Lauf der Zeit aus zwei kleinen
Ansiedlungen des Älteren Chalkolithikums eine von konzentrischen Gräben umgebene Großsiedlung82. So
soll die Ansiedlung der Phase 3 (2450-2125 cal B.C.) von fünf konzentrischen Grabenringen umgeben sein.
Der vierte Ring, der 34ha Fläche umfasst, besteht teilweise aus einer Lehmziegelmauer mit davor liegendem
Graben, verstärkt durch Steinbastionen und teilweise einer Lehmziegelmauer. In Phase 4 (2125-1975 cal
B.C.) werden die Gräben aufgegeben, die Befestigungsmauer und auch die Ausdehnung der Siedlung wer-
Elfenbein und Archäologie
105
den aber beibehalten. Trotz der
von Lizcano et al. angebrachten
punktuellen Kritik an dieser Interpretation ist an der Komplexität der Befestigungsanlagen
mit teilweise doppelten Mauerringen und der Gesamtausdehnung der Siedlung wohl kaum
zu zweifeln83.
Das Zentrum der Verteilung der
Elfenbeinobjekte im Südosten
scheint in der zweiten Hälfte
des 3. Jahrtausends v. Chr. nun
nicht mehr Los Millares, sondern
vielmehr der Cerro de la Virgen
und El Malagón zu sein84. Molina und Cámara meinten, innerhalb des Südostens vier unterAbb. 10 Anthropomorphe Idole aus Elfenbein. – 1 Torre del Campo. – 2 Marroquíes Altos schiedliche Territorien erkennen
(Jaén). M 1:2 (nach Müller-Karpe III/3, Taf. 570, A.C).
zu können, die jeweils von einer
größeren Zentralsiedlung kontrolliert worden wären: Los Mil85
lares, Cerro de la Virgen, Almizaraque und Cabezo del Plomo . Abgesehen davon, dass ein eingehendes
Studium der Siedlungen und des Siedlungsschemas auch für den Südosten noch weitgehend fehlt, müssten
wir jedoch zusätzlich wissen, inwieweit die beschriebene Situation auch noch im Jüngeren Chalkolithikum
gültig ist. Gemeinsam mit der kleinen Befestigung von El Malagón sollte der Cerro de la Virgen jedoch eine
bedeutende Rolle innerhalb des pasillo von Cúllar-Chirivel gespielt haben, der eine natürliche Verbindung
zwischen dem Guadalquivir-Tal und dem Almanzora-Becken und der Levante herstellte86. El Malagón wird
hingegen kurz nach dem Beginn der Glockenbecherphase aufgegeben, während der Cerro de la Virgen
bestehen bleibt und noch an Bedeutung gewinnt.
Die Siedlung Camino de Yeseras gehört mit ihren ca. 22ha Fläche zu den größeren Vertretern ihrer Art87.
Allerdings muss dies insofern relativiert werden, als wir die innere Siedlungsdynamik tatsächlich noch zu
wenig kennen. Daher können wir tatsächlich das Aussehen und die Größe der Siedlung noch nicht für jede
Phase festlegen. In einem zentralen Bereich der Siedlung wurde ein System aus drei konzentrischen Grabenringen entdeckt. Angesichts der Größe, Komplexität und auch weitgehenden Singularität von Camino de
Yeseras ist seine Bedeutung für die Region sicher nicht zu unterschätzen.
Auch wenn wir letztlich bisher nicht wissen, welche Art von Elfenbein in Mittelportugal in dieser Zeit normalerweise verwendet wurde, so könnte der Fund von afrikanischem Elfenbein in La Orden-Seminario de Huelva dafür sprechen, dass die atlantische Route von Nordwestafrika nach Südwestspanien und Mittelportugal
in dieser Zeit weiterhin aktiv war. So führen die Schifffahrtsrouten von Nordwestafrika nach Mittelportugal
hier vorbei.
Dasselbe zeigt auch die Verbreitung von Glockenbechern und deren Begleitmaterial in Marokko an, welche
zum Teil im Austausch für Elfenbein dorthin gelangt sein sollten (Abb. 9)88. So weist ein großer Teil der
Glockenbecherkeramik Marokkos Parallelen gerade im Palmela-Komplex Mittelportugals und in denjenigen
des Guadalquivir-Tals auf.
106
Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel
Für das Guadalquivir-Mündungsgebiet sind jedoch weiterhin ebenfalls die mediterranen Verbindungen zum
östlichen Mittelmeer, vermutlich Syrien, über die Straße von Gibraltar aktiv. Bereits für das Ältere Chalkolithikum hatten wir ja in der Siedlung Valencina de la Concepción eine Verarbeitung asiatischen Elfenbeins
nachweisen können89. Unter den Objekten, die aus asiatischem Elfenbein hergestellt sind, befinden sich vor
allem kompliziert durchbohrte multiple Röhrenperlen aus dem Grab von Matarrubilla (Abb. 8). Es kommen
Perlen mit drei, vier und fünf Röhren vor. Die mehr als 40 Perlen dieser Form lagen relativ eng beisammen in
diesem Kollektivgrab und dürften ursprünglich ein Brustgehänge gebildet haben. Die Perlen und das mögliche Brustgehänge sind ohne Parallelen auf der Iberischen Halbinsel und im westlichen Mittelmeer, erinnern
jedoch in gewisser Weise an ägyptische Vorbilder, ohne dass wir bisher exakte Parallelen nennen könnten.
Hier wäre zu überlegen, ob in diesem Fall nicht das Fertigprodukt importiert wurde. Dann jedoch müssten
wir einige wenige andere aus Elephas antiquus-Elfenbein hergestellte Perlen als lokale Produkte definieren,
die vielleicht dazu gedacht waren, das Gehänge zu erweitern oder aber kaputte Elemente zu ersetzen.
Jedoch nicht nur die Materialbestimmung des Elfenbeins und diese möglichen Perlen zeigen einen Kontakt
des Gudalquivir-Mündungsgebiets mit dem östlichen Mittelmeer an. So ist auch hier darauf hinzuweisen,
dass sich in der zweiten Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. auf der Iberischen Halbinsel anthropomorphe
Statuetten aus Elfenbein finden. Diese gehören zu einer ganzen Gruppe anthropomorpher Figuren mit über
den Bauch gefalteten Armen aus Kalkstein und Marmor, die letztlich wohl auf ostmediterrane Vorbilder zurückgehen dürften90. Diese Statuetten besitzen ihr Hauptverbreitungsgebiet in der spanischen Extremadura
und dem Guadalquivir-Mündungsgebiet.
Im Rahmen der ostmediterranen Kontakte dieser Zeit ließen sich ansonsten auch die Wurfspeerspitzen aus
dem ebenfalls zur Siedlung von Valencina de la Concepción gehörenden Gab von La Pastora nennen91. Diese stellen den Import einer südpalästinensischen Form im letzten Viertel des 3. Jahrtausends v. Chr. dar. Auch
das in dieser Zeit auf der Iberischen Halbinsel aufkommende Tragen von Diademen aus Edelmetallblechen
ließe sich in diesem Zusammenhang verstehen.
Die ältere Frühbronzezeit
Die Schwerpunkte liegen während der älteren Frühbronzezeit im Südosten in Cerro de la Virgen, Cerro de
las Viñas, Molinos de Papel und der Cerro de las Víboras. Daneben stehen Funde in Fuente Álamo, El Argar,
Gatas und San Antón. Wenn wir nun versuchen die Argar-Siedlungen und Grabfunde, die sich aufgrund
von vorhandenen 14C-Daten in die ältere El Argar-Kultur (ca. 2250-1900 v. Chr.) datieren lassen, dagegen
zu kartieren, erhalten wir in etwa ein Bild der Kernzone der älteren El Argar-Kultur92. Auffällig ist die im Bezug auf das Siedelgebiet der älteren El Argar-Kultur randliche Lage der Fundstellen mit der größten Zahl an
Elfenbeinfunden, Cerro de las Viñas, Cerro de las Víboras, Molinos de Papel und Cerro de la Virgen. Diese
Menge an Objekten aus Elfenbein könnte vielleicht gerade mit dieser randlichen Lage zwischen der ArgarKultur und der Mancha-Bronzezeit zusammenhängen93. So scheint es, als ob auch die Argar-Schwerter, die
jedoch in ein Argar B einzuordnen sind, unter anderem in randlichen Lagen anzutreffen sind. Dies wurde mit
der Existenz einer Instabilität in Gebieten höherer Konfliktivität erklärt. Eine andere Erklärungsmöglichkeit
wäre hingegen ein Bestreben, sich durch eine auffällige Zurschaustellung gerade gegenüber den Anderen,
außerhalb Wohnenden und nicht zum Argar-Kreis gehörenden Personen zu definieren und abzusetzen.
Nach M. M. Ayala soll es sich beim Cerro de las Viñas (Coy, Murcia) um einen zentralen Platz handeln, von
dem andere in der Nähe befindliche Siedlungen abhingen94. Es wird jedoch nicht ganz klar, welche Charakteristiken Ayala auswählte, um diese Zentralplätze zu definieren. Es scheinen jedoch Größe und strategische
Lage eine Rolle gespielt zu haben. O. Arteaga wiederum postuliert El Argar selbst als Zentralort für das
Elfenbein und Archäologie
107
Abb. 11 Jüngere Frühbronzezeit (erste Hälfte 2. Jahrtausend v.Chr.). Geographische Verteilung der Elfenbeinobjekte nach ihrer Anzahl.
1 El Argar, 2 Fuente Álamo, 3 Illeta dels Banyets, 4 Cerro del Cuchillo, 5 Lloma de Betxí, 6 El Acequión, 7 Cerro dela Encantada, 8 Can
Martorellet. 1-5 Objekte; 6-20 Objekte;
über 20 Objekte.
Vera-Becken95. »Höhensiedlungen wie die von Gatas, Lugarico Viejo, Fuente Álamo und El Oficio umgaben
das genutzte Territorium mit El Argar als Hauptort im Zentrum, während andere Siedlungen auf kleineren
Hügeln die Nutzung der Tiefebenen kontrollierten«. Es steht außer Zweifel, dass zumindest ab einem bestimmten Moment die Siedlungen der El Argar-Kultur unterschiedliche, sich ergänzende Funktionen hatten
und die Argar-Gesellschaft hochgradig komplex war oder wurde96. Auf der anderen Seite würden wir jedoch nicht so weit gehen das ganze Gebilde als Staat zu bezeichnen. Daher waren die einzelnen Territorien
auch vielleicht nicht so groß, wie Arteaga und andere dies vermuten. In jedem Fall scheint es mir, als ob
diese hohe Komplexität erst für die jüngere Frühbronzezeit nachweisbar wäre.
Die bisher einzigen Elfenbeinfunde der Mancha und des País Valenciano, die wir mit einiger Sicherheit
tatsächlich in eine ältere Frühbronzezeit, Bronzezeit der Mancha bzw. Bronce Valenciano, stellen können,
sind die Funde des Castillejo del Bonete (Terrinches, Ciudad Real)97 und diejenigen der Cova de la Barcella98.
In beiden Fällen ist auf die geographische Nähe zum El Argar Siedelgebiet zu verweisen. Zudem erbrachte
der Castillejo del Bonete einzig zwei pyramidenförmige Knöpfe. Diese erscheinen nicht nur auf dem nahe
gelegenen Cerro de las Víboras (Bagil, Murcia), sondern scheinen gerade typisch für die El Argar-Kultur zu
sein99.
Auch der Südosten Spaniens war nach dem Resultat der naturwissenschaftlichen Analysen an dem
mediterranen Austauschnetzwerk mit asiatischem Elfenbein beteiligt, wie die Analysen an zwei Objek-
108
Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel
ten aus El Argar und Gatas erbrachten. Gleichzeitig erhielt er aber auch afrikanisches Elfenbein, wobei
aufgrund von geographischen Gegebenheiten eine Schifffahrtsroute aus dem algerischen Oran nach
Südostspanien zu vermuten ist100.
Die jüngere Frühbronzezeit
Die Elfenbeinobjekte und ihre geographische
Verbreitung
Insgesamt 315 Elfenbeinobjekte konnten wir mit einiger Sicherheit in den jüngeren Abschnitt der Frühbronzezeit, demnach die Zeit von 2000/1900-1650
v. Chr. datieren (Abb. 11). Diese wiegen, soweit sie
gewogen werden konnten, zusammen 543,9 g.
Auch in der Jüngeren Frühbronzezeit handelt es sich
mit ca. 44 % um meist V-förmig durchbohrte Knöpfe unterschiedlicher Form. An zweiter Stelle stehen
mit ca. 30 % kleine Perlen. Daneben stellen jedoch
die Rohmaterialien und Halbfertigprodukte ebenfalls ca. 17%. Von sehr untergeordneter Bedeutung
sind dagegen Armringe, Dolchknäufe, Anhänger
und Kämme (Abb. 12).
Aus der jüngeren Frühbronzezeit fanden sich 52%
der Objekte in Individual- oder Doppelbestattungen
in Flachgräbern. Dies geht mit einem allgemeinen
Wandel der Bestattungssitten überein. Die Siedlungen lieferten 43,5% der Elfenbeingegenstände. Ein
einziges Megalithgrab in Granada lieferte ein Objekt und nur auf Mallorca (Can Martorellet) und in
der Mancha (Cueva del Fraile) konnten aus Höhlenbestattungen auch Stücke aus Elfenbein geborgen
werden.
Zunächst fällt auf, dass sich Elfenbeinobjekte der
jüngeren Frühbronzezeit praktisch nur noch im
südöstlichen Viertel der Iberischen Halbinsel finden. Weder aus Portugal noch aus Südwestspanien konnten bisher Elfenbeinobjekte aus dieser
Zeit registriert werden.
Innerhalb dieses Gebiets lassen sich mehrere
Schwerpunkte erkennen, das Vera-Becken mit Fuente Álamo und El Argar, die Küste von Alicante
(Illeta dels Banyets) und die östliche Mancha (El
Acequión). Weitere Fundpunkte von Bedeutung
sind Cerro de la Encantada (Granátula de Calatra-
Abb. 12 Los Cipreses (Lorca, Murcia). Dolchknauf aus
Elfenbein aus Haus 1 (Zeichnung: J. Fernández, Madrid).
Elfenbein und Archäologie
109
Abb. 13 Fuente Álamo Grab 9. Doppelbestattung. p Elfenbein. Nicht abgebildet sind die Fußgefäße
(nach Schubart/Ulreich 1991, Taf. 114).
va, Ciudad Real) in der südwestlichen Mancha, der Cerro del Cuchillo (Almansa, Albacete), am Übergang
von der Levanteküste zur Mancha gelegen, und die Lloma de Betxí (Paterna, Valencia) an der Küste Valencias. Außerhalb dieses Gebiets lassen sich nur die Funde von Santioste (Villafáfila, Zamora) und Can
Martorellet (Mallorca) nennen.
110
Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel
Rohmaterialien und Halbfertigprodukte
Für die Frühe Bronzezeit kennen wir insgesamt drei Siedlungen, aus denen Produktionsabfälle sowie Rohmaterialien vorliegen und wir direkt auch Werkstattbereiche identifizieren können: Fuente Álamo (Cuevas
del Almanzora, Almería)101, Illeta dels Banyets (El Campello, Alicante)102 und die Mola d´Agres (Agres, Alicante)103. Für die Mola d´Agres vermuten wir zwar eine überwiegend in die erste Hälfte des 2. Jahrtausends
v. Chr. gehörende Datierung, Belege hierfür stehen jedoch noch aus.
Für El Acequión (Albacete) wird zwar eine Werkstatt postuliert, diese bleibt allerdings bisher unpubliziert104.
Es fanden sich jedoch mehrere Prismen, genauso wie in einer großen Zahl von Siedlungen des País Valenciano, die wir als Halbfertigprodukte interpretieren. Das Vorhandensein einer Werkstatt ist daher zwar möglich, solange jedoch keine Rohmaterialien und Halbfertigprodukte identifiziert und die Kontexte vorgelegt
werden, nicht zweifelsfrei zu belegen.
Aus mehreren Siedlungen kennen wir zudem Rohmaterialien, meist in Form von 1-2 cm dicken von einem
Stoßzahn senkrecht zur Längsrichtung desselben abgeschnittenen Scheiben oder Fragmente derselben.
Elfenbein in Gräbern und seine soziale Relevanz
Zahlreiche Gräber der El Argar-Kultur enthalten Objekte aus Elfenbein. So sind es allein in El Argar 26 Gräber105. Dazu kommen weitere Gräber in Cerrillo de Ciavieja, Fuente Álamo (Grab 9), El Oficio (Gräber 264
und 265), Los Cipreses (Grab 3) sowie Illeta dels Banyets (Gräber I, II, III und IV). Es werden entweder nur ein
oder zwei Objekte aus Elfenbein, wie Armringe, Dolchknäufe und Knöpfe, oder aber mehrere kleine Perlen
als Teil eines Colliers mit Perlen unterschiedlichen Materials mitgegeben (Abb. 13). Die Zahl der Elfenbeinperlen schwankt zwischen einer und 16. Als Ausnahme ist Grab III der Illeta dels Banyets zu bezeichnen, wo
der Tote mit über 50 Elfenbeinknöpfen ausgestattet war.
In 15 dieser Gräber, darunter auch vier der Diademgräber, fanden sich zudem Silberobjekte106. Zwei der Gräber, Argar 429 und Fuente Álamo 9, enthielten eines der seltenen Schwerter. Nach der Klassifikation von Lull
und Estévez würden damit acht der Gräber mit Elfenbeinobjekten – die vier Diademgräber (Gräber Fuente
Álamo 9, El Argar 51, 398 und 454), die beiden mit Schwert (Fuente Álamo 9 und El Argar 429), Cerrillo de
Cievieja und Los Cipreses 3 aufgrund der Stabdolche sowie Argar Grab 2 wegen des Goldrings – der höchsten Kategorie 1 angehören107. Aufgrund der Silberobjekte bzw. Fußgefäße könnte man elf weitere Gräber
(El Oficio 264 und 265, El Argar 22, 171, 334, 386, 439, 545, 562, 579 und 738) Kategorie 2 zuweisen.
Dies gibt einen Hinweis auf die Wertschätzung von Elfenbein.
Es zeigt sich jedoch auch, dass Elfenbein nicht auf die höchste gesellschaftliche Stufe beschränkt war. Elfenbeinbeigaben allein genügen nicht mehr zur Definition einer Elite. Vielmehr ist es entweder die Kombination
von Elfenbein zusammen mit anderen Elementen wie Gold, Silber, Metallschwertern und -stabdolchen oder
aber wie im Fall von Illeta dels Banyets III die große Zahl von Elfenbeinobjekten. Elfenbein war offensichtlich
nur ein weiteres Element mit dessen Hilfe lokale Eliten ihre Prestige oder aber ihren Status unterstrichen.
Analysen und Herkunft des Rohmaterials
Für die jüngere Frühbronzezeit konnten wir insgesamt 20 Proben untersuchen (Abb. 4). Diese betreffen
jedoch fast ausschließlich das Gebiet der El Argar-Kultur. So liegt für die Bronzezeit der Mancha nur eine
Probe aus El Acequión (Albacete) vor108. Für das Bronce Valenciano verfügen wir einzig über zwei Proben
Elfenbein und Archäologie
111
vom Cabezo del Navarro (Ontinyent, Valencia)109, die wir allerdings innerhalb des Bronce Valenciano nicht
näher einordnen können. So könnte sie sowohl in die jüngere als auch die ältere Frühbronzezeit gehören.
Zehn der erwähnten Proben betreffen zudem die Balearen (Can Martorellet)110.
Nach unseren Analysen entsprachen fünf Proben aus der El Argar-Kultur sowie die erwähnten Objekte aus
El Acequión, dem Cabezo del Navarro und alle zehn Gegenstände aus der Höhle Can Martorellet Elfenbein
des afrikanischen Steppenelefanten. Für weitere vier Proben aus der El Argar-Kultur ergaben sich zweimal
Elephas antiquus und zweimal Flusspferd111.
Über die exakte geographische Herkunft dieses afrikanischen Elfenbeins können wir bisher jedoch nur spekulieren. So kämen in erster Linie sowohl das algerische Oran aufgrund der geographischen Nähe als auch
andere nordwestafrikanische Orte infrage. Die gleichzeitige Anwesenheit von Flusspferdelfenbein gibt jedoch zu denken. So müssten wir als nächste Vorkommen an das südliche Algerien (Hoggar), Mauretanien,
Mali, Niger, Tschad, Senegal, Ägypten oder aber die Levante denken112. Ein ursprüngliches Vorkommen von
Flusspferden an der Atlantikküste Marokkos scheint tatsächlich wohl auszuschließen zu sein. So erkannte F.
López Pardo Erwähnungen von Flusspferden für die marokkanische Atlantikküste im Periplus des punischen
Seefahrers Hannon als spätere Zusätze113. Es ist daher etwa nicht auszuschließen, dass beides – Flusspferdund Elefantenelfenbein – über das östliche Mittelmeer, etwa Kreta, Syrien und Ägypten, das westliche
Mittelmeer erreichte. Auf Kreta scheint der größte Teil – wenn nicht sogar sämtliches – des vor der späten
Bronzezeit verwendeten Elfenbeins vom Flusspferd zu stammen114. Auch in Syrien scheint bis in die Späte
Bronzezeit hinein in erster Linie lokales Flusspferdelfenbein genutzt worden zu sein. Aus Ägypten liegt zwar
beides vor, jedoch gehören auch hier Gegenstände aus Elefantenelfenbein in erster Linie in das Neue Reich.
Die Kombination aus Flusspferd- und Elefantenelfenbein finden wir etwa auf dem spätbronzezeitlichen
Schiffswrack von Ulu Burun115.
Gleichzeitig können wir jedoch auch an anderen Elementen der materiellen Kultur – Fayence-Perlen, Fußgefäßen, Pithosbestattungen – für diese Zeit Hinweise auf Kontakte zum östlichen Mittelmeer finden116. Ein
zickzackförmiger Knaufring aus Elfenbein aus Grab I von Illeta dels Banyets findet exakte und zeitgenössische Parallelen sowohl in Grab 5 von Bush Barrow (Wilsford, Wessex) als auch in Grab Iota des Grabzirkel B
in Mykene (Griechenland)117.
Doch müssen zur Klärung der Frage der genauen Herkunft dieses afrikanischen Steppenelefantenelfenbeins
weitere Untersuchungen folgen, die im Rahmen eines neuen interdisziplinären Forschungsprojekts in Angriff genommen werden sollen.
Kontexte, Siedlungsorganisation und Austausch von Elfenbein
Es scheint wichtig die Elfenbeinfunde vor dem Hintergrund der gleichzeitigen Siedlungs- und Grabfunde
innerhalb ihres kulturellen Kreises zu betrachten. Hierzu stellen wir den Fundstellen mit Elfenbeinobjekten,
differenziert nach der Zahl der Stücke, die Fundstellen gegenüber, die sich nach einer 14C-Datierung in
denselben Zeithorizont von 2000/1900-1650 v. Chr. datieren lassen. Wir erkennen hierdurch einerseits, dass
Elfenbeinobjekte praktisch über den gesamten Verbreitungsraum der El Argar-Kultur streuen. Andererseits
ist interessant zu sehen, dass die Fundstellen mit der größten Zahl an Objekten wiederum in einer geographischen Grenzsituation zu finden sind. Dies gilt in erster Linie für den Cerro de la Encantada, der unserer
Meinung nach die Grenze zur Bronzezeit der Mancha darstellt. Er befindet sich in strategischer Position
am Übergang zwischen dem Bergland und dem Eintritt in die Hochfläche der Mancha. Illeta dels Banyets
befindet sich in klarer Grenzlage zum Bronce Valenciano aber auch natürlich im Hinblick auf das Meer. Letzteres gilt auch für Fuente Álamo sowie El Argar. Sowohl in den Fällen von El Argar, Fuente Álamo als auch
112
Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel
Abb. 14 Südöstliche Iberische Halbinsel. Jüngere Frühbronzezeit (ca. 2000/1900-1650 v.Chr.). Zusätzlich wurden die Fundkontexte
aufgenommen, die sich nur allgemein in die Frühbronzezeit (ca. 2250-1650 v.Chr.) datieren lassen. Elfenbeinobjekte nach ihrer Anzahl
(ausgefüllte Symbole) gegenüber den über 14C-Daten in diesen Zeitabschnitt datierten Grab- und Siedlungsfunde (leere Symbole). Die
Fundstellen sind in ihren kulturellen Kontext eingeordnet. ̈ Fundstellen der El Argar-Kultur, s des Bronce Valenciano, r der Bronzezeit
der Mancha. 1 Cerro de la Encina, 2 Cerrillo de Ciavieja, 3 Gatas, 4 El Argar, 5 El Oficio, 6 Fuente Álamo, 7 Zapata, 8 Cabezo Negro, 9 La
Ceñuela, 10 Los Cipreses, 11 Lorca: Stadtkern, 12 El Picacho, 14 Cerro de los Castellones, 15 Las Peñuelas, 16 Castellón Alto, 17 Terrera
del Reloj, 18 Rincón de Olvera, 19 Peñalosa, 20 Cerro de la Encantada, 21 Cerro de las Víboras, 22 San Antón, 23 Caramoro I, 24 Illeta dels
Banyets, 25 Barranco Tuerto, 26 Cabezo Redondo, 27 Cerro del Cuchillo, 28 El Acequión, 29 El Quintanar, 30 Sta. María del Retamar, 31
El Azuer, 32 Cueva del Fraile, 33 Cerro del Cuco, 34 Muntanya Assolada, 35 Lloma de Betxí, 36 Pic dels Corbs, 37 Les Raboses, 38 Puntal
dels Llops, 39 Orpesa la Vella, 40 Mas d´Abad, 41 Lloma Redona, 42 Cerro de los Infantes, 43 Laderas del Castillo, 44 El tabaià, 45 Mola
d´Agres, 46 Cabezo del Navarro, 47 Muntanyeta de Cabrera, 48 El Picarcho, 49 Cova de Dalt del Tossal de la Font, 50 Peña de la Dueña,
51 Covacha de His und Covacha Giner, 52 Cova del Cingle, 53 El Pla, 54 Cova de la Solana de l´Almuixich, 55 Cova del Racó del Duc, 56
Altico de la Hoya, 57 Cerro de la Campana, 58 Puntarrón Chico.
Elfenbein und Archäologie
113
Illeta dels Banyets ist das Meer selbstverständlich gleichzeitig ebenso Verbindungsweg. Gerade an diesen
Punkten, Alicante und dem Almanzora-Becken, enden bzw. führen wichtige Schifffahrtsrouten vorbei118.
So empfehlen die Seefahrtshandbücher für eine Fahrt vom zentralen Mittelmeer Richtung Westen sich auf
der Höhe der Kaps von San António (Valencia, Alicante) und Palos (Murcia) der spanischen Küste zu nähern
und entlang derselben weiter Richtung Westen zu fahren.
O. Arteaga postuliert El Argar selbst als Zentralort für das Vera-Becken119. Höhensiedlungen wie die von
Gatas, Lugarico Viejo, Fuente Álamo und El Oficio sollen das Territorium, dessen Zentrum El Argar war, umgeben haben. Wie wir bereits erwähnten, scheint uns diese hohe Siedlungs- und Gesellschaftskomplexität
gerade für die jüngere Frühbronzezeit durchaus gegeben zu sein120.
Die Bedeutung von Illeta dels Banyets für die Produktion und Verteilung von Elfenbeinobjekten scheint aufgrund der großen Zahl an aus diesem Material gefertigten Objekten und dem Nachweis einer Werkstatt für
Elfenbein genauso wie im Fall von Fuente Álamo evident zu sein. Bei Illeta dels Banyets dürfte dies jedoch
nicht nur auf ihre Lage im Grenzgebiet zwischen El Argar und dem Bronce Valenciano zurückzuführen sein,
vielmehr spielt hier unzweifelhaft auch ihre strategische Lage auf einer dem Festland vorgelagerten Halbinsel eine Rolle. Die Illeta dels Banyets wird damit zu einem »lugar de escala en una navegación de cabotaje
o como cabeza de puente hacia el interior«121. Die Bedeutung der Illeta dels Banyets liegt mit Sicherheit
zum einen tatsächlich darin ein Anlegeplatz für die interregionale Küstenschifffahrt sowohl innerhalb des El
Argar-Gebiets als auch Richtung Bronce Valenciano gewesen zu sein; andererseits stellte die Siedlung auch
tatsächlich einen Brückenkopf für den Kontakt Richtung Landesinnerem dar. Es ist dabei durchaus möglich,
dass dieser Verbindungsweg in das Landesinnere tatsächlich von der Illeta dels Banyets zunächst in Richtung auf den Fluss Vinalopó mit den Siedlungen Caramoro I sowie El Tabayá verlief, von dort den Vinalopó
aufwärts in das Becken von Villena hinein und damit zu den Siedlungen des Bronce Valenciano, Barranco
Tuerto, Cabezo Redondo und schließlich dem Cerro del Cuchillo. So ist hier zu bedenken, dass tatsächlich
die Siedlungen von Caramoro I, El Tabayá und andere den damals noch am Unterlauf des Vinalopó und
Segura bestehenden Binnensee sinus ilicitanus umgaben.
Am westlichen Ende dieses Sees befanden sich andere El Argar-Siedlungen wie San Antón, Laderas del
Castillo und Cabezo Pardo122. Wie Soler Díaz richtig darstellt, ist die ehemalige Bedeutung von San Antón
heute wohl nur noch oberflächlich abzuschätzen. So wissen wir nur, dass J. Furgús in San Antón ähnlich wie
H. und L. Siret in El Argar etwa 1000 Gräber, von denen ein großer Teil argarzeitlich war, entdeckte. Leider
ist nur spärliche Dokumentation über diese Grabungen vorhanden und die Materialien sind größtenteils
verloren. Die überregionale Bedeutung des am sinus ilicitanus gelegenen und damit in dieses maritime Kontaktnetz eingebundenen San Antón steht jedoch außer Zweifel.
Über die Bedeutung der Lloma de Betxí, die zahlreiche Knöpfe aus Elfenbein lieferte, für den Kontext des
Bronce Valenciano können wir dagegen bisher keine Klarheit erlangen123. Wenn wir jedoch gleichzeitig die
Funde hinzuziehen, die sich nur allgemein in die Frühe Bronzezeit datieren lassen, gewinnen wir so wichtige
Kontexte wie Muntanyeta de Cabrera und Cabezo de Navarro hinzu (Abb. 14). Vor allem aber erhalten wir
mit der Mola d´Agres ein Zentrum der Elfenbeinverarbeitung. Leider ist im Moment noch keine stratigraphische Einordnung dieser zahlreichen und wichtigen Funde publiziert, sodass wir nicht wissen, ob wir uns
in einem frühen oder späteren Abschnitt des Bronce Valenciano befinden. Tatsächlich würden wir jedoch
vermuten, dass diese Funde zum größten Teil in eine jüngere Frühbronzezeit gehören dürften.
Die Funde aus der Mola d´Agres erlangen wohl nur durch den Gegensatz zum offenbar zur Bronzezeit der
Mancha gehörenden Cerro del Cuchillo und der Argar-Siedlung Illeta dels Banyets einen Sinn. Wir befinden
uns hier genau an der Spannungsstelle zwischen den drei großen frühbronzezeitlichen Kulturen der Region.
Es dürfte daher kein Zufall sein, dass gerade in diesen drei nahe beieinander gelegenen Siedlungen, Mola
d´Agres, Cerro del Cuchillo und Illeta dels Banyets, die Zahl der zutage gekommenen Elfenbeinobjekte un-
114
Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel
gewöhnlich groß ist. Und in allen dreien gibt es Hinweise auf eine lokale Elfenbeinverarbeitung. Die Illeta
dels Banyets ist, wie wir bereits klargestellt haben, über den Vinalopó mit dem Cerro del Cuchillo verbunden
und damit über das Becken von Almansa mit der Mancha124. Bereits innerhalb der Mancha gelegen ist im
Anschluss die befestigte Siedlung von El Acequión (Albacete) mit ihren zahlreichen Elfenbeinfunden und
wohl auch einer Werkstatt zu nennen. Andererseits geht vom Vinalopó eine andere Route über den corredor de Beneixama zum Fluss Agres und zum Serpis sowie über Letzteren schließlich an die Mittelmeerküste
bei Gandía. Diese Route dürfte von der Mola d´Agres kontrolliert worden sein. Eine weitere Route führt
vom oberen Vinalopó über den corredor de Montesa und damit nahe vorbei am Cabezo del Navarro zu den
Flussläufen des Júcar und des Túria. Hier ist auch daran zu erinnern, dass sich an der Mündung des Júcar
ein so wichtiger Elfenbeinfundkontext wie Muntanya Assolada befindet. Dies schließt jedoch nicht aus, dass
über von Illeta dels Banyets ausgehende Küstenschifffahrtsrouten ebenfalls Elfenbein nach Norden etwa an
das Mündungsgebiet des Túria und nach Süden weitergegeben wurde.
Anmerkungen
1) Veiga 1886-1891, vol. 1, 268-270. – vol. 2, 212f.
2) Siret 1913, 33.
3) Serra Ráfols 1925, 87f.
4) Götze 1925, 87.
5) Jodin 1957. – Camps 1960.
6) Harrison /Gilman 1977. – Spindler 1981, 99f. – Kritisch zu
diesem Punkt Poyato/Hernando 1988.
7) Leisner/Leisner 1943, 474f.
8) Harrison /Gilman 1977, 101f. – Chapman 1990, 249f.
9) Spindler 1981. – Pascual-Benito 1995.
10) Wir berichteten daher auch auf den INCENTIVS-Tagungen
der Jahre 2006, 2007 sowie 2008 über den laufenden
Stand dieser Arbeiten. Statt nun hier eine Sammlung
der damaligen, stark vom jeweiligen Bearbeitungsstand
geprägten, Vorträge abzudrucken, schien es uns wichtiger
nun – nach Abschluss des Projekts – eine Zusammenfassung
der Ergebnisse zu veröffentlichen. Das Projekt wurde von der
DFG im Rahmen einer Sachbeihilfe/Eigene Stelle gefördert
(SCHU 1539/2-1.2).
11) Schuhmacher, Elfenbein (im Druck).
12) Vargas et al. (im Druck).
13) Chapman 1981. – Almagro /Arribas 1963. – Molina /Cámara
2005.
14) Chapman 1981, Abb. 14, 4.
19) Mikdad 1998. – Ders. (im Druck). – Schuhmacher et al. (im
Druck). Diese Ergebnisse werden in einem gemeinsamen
Artikel zusammen mit A. Mikdad sowie A. Banerjee in Kürze
veröffentlicht werden. A. Mikdad und A. Salih, beide INSAP
Rabat, sind wir für die Erlaubnis zur Analyse dieser Proben
sehr dankbar.
20) Van Neer et al. 2004.
21) Gautier et al. 1994.
22) Sukumar 2003, 86f. – Eggert et al. 2002.
23) Zeuner 1963, 275-298. – Schüle 1969, 16f. – Miller 1986. –
Krzyszkowska 1988, 226-228. – Sukumar 2003, 403f. Abb.
A1,1. – Becker 1994.
24) Pfälzner 2008.
25) Schubart 1973. – Chapman 1990, 30-34. – Korfmann 1999,
381-397. – Arteaga 2001, 165-171. – Schuhmacher 2004. –
Ders., Mari (im Druck).
26) Cardoso 1993, 67. 291-293. – Van der Made/Mazo 2001.
– Santonja /Pérez González 2005. – Schuhmacher/Cardoso
2007. – Cardoso/Schuhmacher (im Druck). – Liesau/Moreno
(im Druck). – Figueiredo (im Druck).
27) Do Paço 1960. – Uerpmann /Uerpmann 2003, 219-223. –
Schuhmacher/Cardoso 2007.
28) Gonçalves 1990/92, 44-46. 146 Abb. 2, 1. 4. – Salvado 2004,
105. 153; Taf. 3, 2. – Leisner 1965, 9. 127 Taf. 4, 7; 99, 22;
102,140.
15) Leisner/Leisner 1943, 21-24.
29) Nocete 2001, 136-138 Abb. 52. 55. – Vargas 2003. – Nocete
et al. 2008. – Vargas et al. (im Druck).
16) Leisner/Leisner 1943, 485f.
30) Pellicer /Hurtado 1987.
17) Vgl. zu den Methoden Drauschke /Banerjee 2007. – Banerjee/
Huth (im Druck).
31) Leisner/Leisner 1943. – Almagro /Arribas 1963. – Molina/
Cámara 2005.
18) Zeuner 1963, 279-283. – Scullard 1974, 60-63. – Ansell
1971. – Gautier 1994. – Searight 1994. – Dies. 2004. –
Schuhmacher/Cardoso 2007. – Schuhmacher et al. (im
Druck).
32) Jorge 2000, 74-79. – Dies. 2003.
33) Jorge/Jorge 1997, 134-136. – Vgl. Kunst 1995.
34) Ponsich 1974. – Belén et al. 1996, 354f.
Elfenbein und Archäologie
115
35) Vgl. Harrison/Gilman 1977.
69) Liesau/Moreno (im Druck).
36) Jorge 2003, 107. – Molina /Cámara 2005, 100-108.
70) Collantes 1969.
37) Cruz-Auñón et al. 1992. – Hurtado 2003.
71) Arteaga /Cruz-Auñón 2001.
38) Vargas 2003.
72) Liesau/Schuhmacher (im Druck).
39) Nocete 2001, 81-84. 94-96. 114f. – Arteaga 2001, 181. –
Nocete et al. 2008. – Vargas et al. (im Druck).
73) Castro et al. 1999. – Dies. 2004.
40) Siret 1906/07, Taf. 6, 1. – Leisner/Leisner 1943, 470f. –
Jalhay/do Paço 1941, 123-126 Abb. 20. – Leisner 1965, 93
Taf. 69, 5. 6. – Maicas 2007, 121f.
74) Schubart/Ulreich 1991, 205 Taf. 82, 296.
75) Schubart 2001.
76) Kunst 2005.
41) Leisner/Leisner 1943, 27. 36 Taf. 12, 45; 16, 72. – Almagro /
Arribas 1963, 128. 240f. Nr. 17 Abb. 28.
77) Leisner/Schubart 1966.
42) Siret 1913, 39. 85. – Spindler 1981, 93-97. – Camps-Fabrer
1993, 206. – Salvado 2004, 58-60.
79) Ponsich 1974.
43) Emery 1958, 83 Taf. 102. – Dreyer et al. 2000, 111 Abb. 22b.
80) Nocete 2001, 136-138 Abb. 52. 55. – Nocete et al. 2008. –
Vargas 2003. – Vargas et al. (im Druck).
44) Genz 2002.
81) Espantaleón 1957. – Blanco 1962. – Zafra et al. 1999.
45) Siret 1913, 33f. Abb. 6 Taf. 4, 5. – Leisner/Leisner 1943, 25f.
Taf. 11, 1. 26; 160,16. – Castro Curel 1988, Abb. 7, 2.
82) Zafra et al. 1999.
46) Schuhmacher 2004. – Blanco 1962, Abb. 1 lám. 1.2.5. –
Fernández Gómez Oliva 1980. – Arribas 1977. – Molina 1983,
74; Abb. 75 . – Moreno 1994, 382 No. 46.
47) Cardoso/Schuhmacher (im Druck).
48) Posac 1975.
78) Mata 1993.
83) Lizcano et al. 2004.
84) Hier ist jedoch darauf hinzuweisen, dass sich zwar aus der
Nekropole von Los Millares kein Objekt eindeutig dieser Zeit
zuweisen lässt, dass aber andererseits das Fundmaterial aus
der Siedlung immer noch nicht abschließend vorgelegt ist.
Molina /Cámara 2005.
49) Blasco et al. 2005. – Blasco et al. 2007. – Liesau et al. 2008;
Liesau/Moreno (im Druck).
85) Molina /Cámara 2005, 100-108. – Molina et al. 2004, 146.
50) Arteaga /Cruz-Auñón 2001.
87) Blasco et al. 2005. – Liesau et al. 2008.
51) Collantes 1969, 58.
88) Harrison /Gilman 1977. – Souville 1984, 241-245. – Bokbot
2005.
52) Veiga 1889, 167. 213. 223.
86) Moreno et al. 1991/92, 216-218. 221-226.
53) Museu Arqueologico do Carmo, Lisboa, N°. de Inv. VNSP 938.
942, do Paço 1960.
89) Vargas et al. (im Druck).
54) Liesau/Schuhmacher (im Druck).
91) Mederos 2000. – Schuhmacher, Contacts (im Druck).
55) Barciela 2006, 104 Abb. 20.
92) Castro et al. 1996, 116-128. – Schuhmacher 2003, 217f.
233-235. 242-244. – Eiroa 2004, Abb. 2.
56) Marín et al. (im Druck).
57) Museo Arqueológico Nacional Madrid, Inv. Nr. 84-146-98. 37. 39. 50, Leisner /Leisner 1943, 157 erwähnen diese
Objekte nicht.
58) Siret 1890, Taf. 25, 34.
59) Museo Arqueológico Alicante, Inv. Nr. C.S. 1764, Pascual
Benito (im Druck).
60) Museo Castellón, Inv. Nr. 0717, unpubliziert.
61) Fernández Eraso 1999, lám. 1,1-2.
62) Liesau et al. 2008. – Liesau /Moreno (im Druck).
63) Posac 1975.
64) Rivero 1988, 82f.
65) Obermaier 1919. – Collantes 1969.
66) Marín et al. (im Druck).
67) Leitão et al. 1984. – Schuhmacher et al. (im Druck). – Cardoso/
Schuhmacher (im Druck).
68) González et al. 2008.
116
90) Schuhmacher 2004. – Ders., Contacts (im Druck).
93) Vgl. Eiroa 1998, 138. – Ders. 2004, 414.
94) Ayala 1991, 291-348.
95) Arteaga 2001, 192-195.
96) Schuhmacher 2003, 235-238.
97) Benítez et al. 2007. – Martín et al. 1993.
98) Soler 2002, vol. I, 367-400; vol. II, 380.
99) López Padilla 2006, 14.
100) Souville 1988, 286-288.
101) Liesau/Schuhmacher (im Druck).
102) Belmonte /López Padilla 2006, 184-186. – López Padilla (im
Druck).
103) Pascual Benito (im Druck).
104) Fernández-Miranda et al. 1990.
105) Schubart/Ulreich 1991. – Carrilero et al. 1987. – Martínez et
al. 1999. – López Padilla et al. 2006. Es handelt sich um die
Gräber El Argar 2, 22, 51, 55, 64, 65, 152, 171, 289, 301,
Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel
334, 367, 386, 398, 429, 439, 454, 476, 494, 501, 545, 562,
579, 584, 623 und 738.
114) Krzyszkowska 1984. – Dies. 1988. – Caubet/Poplin 1987. –
Hayward 1990.
106) Vgl. Schuhmacher 2002.
115) Pulak 2005, 77f.
107) Lull/Estévez 1986, 449f.
116) Schubart 1973. – Schuhmacher 2004. – Ders., Contacts (im
Druck).
108) Martín et al. 1993. – Fernández-Miranda et al. 1990.
109) Enguix 1970.
110) Pons 1999, 123-132.
111) Vgl. López Padilla (im Druck).
112) Eltringham 1993. – Krzyszkowska 1988. – Le Quellec 1999,
167f. Karte 4.
117) López Padilla et al. 2006, 126-130. 168-170.
118) Ruiz de Arbulo 1990, 92.
119) Arteaga 2001, 192-195.
120) Schuhmacher 2003, 235-238.
121) Soler 2006, 281-286.
122) Soler Díaz 2006, 281-286.
113) López Pardo 1991, 59-61. – Nach vielen Autoren ging die
Expedition von Hannon tatsächlich wohl nicht über die südmarokkanische Küste hinaus.
123) Martí /de Pedro 1997, 76-80.
124) Vgl. Pascual Benito (im Druck).
Literatur
Almagro /Arribas 1963: M. Almagro Basch / A. Arribas, El poblado y
la necrópolis megalíticos de Los Millares (Santa Fé de Mondújar,
Almería). Bibliotheca Praehistorica Hispana 3 (Madrid 1963).
Ansell 1971: W. F. H. Ansell, Order proboscidea. In: J. Meester / H.
W. Setzer (Hrsg.), The Mammals of Africa: An Identification
Manual 2 (Washington 1971) 1-5.
Arteaga 2001: O. Arteaga, Fuente Álamo im Territorium von El
Argar. In: H. Schubart / V. Pingel / O. Arteaga (Hrsg.), Fuente
Álamo. Die Grabungen von 1977 bis 1991 in einer bronzezeitlichen Höhensiedlung Andalusiens. Madrider Beiträge 25
(Mainz 2001) 161-203.
Arteaga /Cruz-Auñón 2001: O. Arteaga / R. Cruz-Auñón, Las
nuevas sepulturas prehistóricas (tholoi) y los enterramientos
bajo túmulos (tartesios) de Castilleja de Guzmán (Sevilla).
Excavación de úrgencia. Annuario Arquelógico de Andalucía
1996, 2001, 640-651.
Ayala 1991: M. M. Ayala Juan, El poblamiento argárico en Lorca.
Estado de la cuestión (Murcia 1991).
Banerjee/Huth (im Druck): A. Banerjee / J. Huth, Investigation
of Archaeological Ivory. In: Th. Schuhmacher / J. A, López
Padilla (Hrsg.), Marfil y elefantes en la Península Ibérica y el
Mediterráneo occidental. Akten der Interantionalen Tagung,
Alicante 2008, Iberia Archaeologica (im Druck).
Barciela 2006: V. Barciela González, Los elementos de adorno de El
Cerro de El Cuchillo (Almansa, Albacete). Estudio tecnológico
y funcional (Albacete 2006).
Becker 1994: C. Becker, Elfenbein aus den syrischen Steppen?
Gedanken zum Vorkommen von Elefanten in Nordostsyrien
im Spätholozän. In: M. Kokabi / J. Wahl (Hrsg.), Beiträge zur
Archäozoologie und Prähistorischen Anthropologie 8. Arbeitstreffen der Osteologen, Konstanz 1993 im Andenken an Joachim Boessneck. Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg 53, 1994, 169-181.
Belén et al. 1996: M. Belén / J. L. Escacena / C. López Roa / A.
Rodero, Fenicios en el Atlántico. Excavaciones españolas en
Lixus: Los conjuntos »C. Montalbán« y »Cata Basílica«. In: M.
A. Querol / T. Chapa (Hrsg.), Homenaje al Prof. M. FernándezMiranda. Complutum Extra 6-1(Madrid 1996) 339-357.
Belmonte /López Padilla 2006: D. Belmonte Mas / J. A. López Padilla, Productos, desechos y áreas de actividad en la Illeta dels
Banyets de El Campello (ca. 1900 - ca. 1400 ANE): actuaciones
de 2000-2001. In: J. A. Soler Díaz (Hrsg.), La ocupación prehistórica de la Illeta dels Banyets (El Campello, Alicante) (Alicante
2006) 173-208.
Benítez et al. 2007: L. Benítez de Lugo Enrich et al., Consideraciones
acerca del Bronce de La Mancha a partir de la investigación
en la cueva prehistórica fortificada de Castillejo del Bonete
(Terrinches, Ciudad Real). Campañas 2003-2005. In: J. M.
Millán Martínez / C. Rodríguez Ruz (Hrsg.), Arqueología de
Castilla-la Mancha. Actas de las I Jornadas. Cuenca 2005
(Cuenca 2007) 231-262.
Blanco 1962: A. Blanco Freijeiro, Die ältesten plastischen Menschendarstellungen der Iberischen Halbinsel. Madrider Mitteilungen 3, 1962, 11-20.
Blasco et al. 2005: C. Blasco Bosqued et al., Enterramientos
campaniformes en ambiente doméstico: el yacimiento de
Camino de las Yeseras (San Fernando de Henares, Madrid).
In: M. A. Rojo-Guerra / R. Garrido Pena / I. García-Martínez de
Lagrán, El Campaniforme en la Península Ibérica y su contexto
europeo (Valladolid 2005) 457-479.
Blasco et al. 2007: C. Blasco et al., El poblado calcolítico de Camino
de las Yeseras (San Fernando de Henares, Madrid): un escenario
favorable para el estudio de la incidencia campaniforme en el
interior penínsular. Trabajos de Prehistoria 64/1, 2007, 151163.
Bokbot 2005: Y. Bokbot, La civilización del vaso Campaniforme en
Marruecos y la cuestión del sustrato Calcolítico precampaniforme. In: M. A. Rojo-Guerra / R. Garrido-Pena / I. García-Martínez de Lagrán (Hrsg.), El campaniforme en la Península Ibérica
y su contexto europeo (Valladolid 2005) 137-173.
Camps 1960: G. Camps, Les traces d´un Age du Bronze en Afrique
du Nord. Revue Africaine 104, 1960, 31-55.
Elfenbein und Archäologie
117
Camps-Fabrer 1993b: H. Camps-Fabrer, Fiche boites. In: H. CampsFabrer (Hrsg.), Fiches typologiques de l´industrie osseuse
préhistorique. Cahier VI: Eléments recepteurs (Treignes 1993)
187-207.
Cardoso 1993: J. L. Cardoso, Contribuição para o conhecimento
dos grandes mamíferos do Plistocénico superior de Portugal
(Oeiras 1993).
Cardoso/Schuhmacher (im Druck): J. L. Cardoso / Th. X. Schuhmacher, Marfiles calcolíticos en Portugal. Estado de la cuestión.
In: Th. X. Schuhmacher / J. A, López Padilla (Hrsg.), Marfil y
elefantes en la Península Ibérica y el Mediterráneo occidental.
Akten der Internationalen Tagung, Alicante 2008. Iberia
Archaeologica (im Druck).
Carrilero et al. 1987: M. Carrilero Millán / A. Suárez Márquez /
D. Ortiz Soler, Excavaciones arqueológicas en El Ejido (Almería).
La secuencia prehistórica. 18 Congreso Nacional de Arqueología, Canarias 1985 (Zaragoza 1987) 301-315.
Castro Curel 1988: Z. Castro, Peines prehistóricos peninsulares.
Trabajos de Prehistoria 45, 1988, 243-258.
Castro et al 1996: P. V. Castro Martínez / V. Lull / R. Micó, Cronología
de la Prehistoria Reciente de la Península Ibérica y Baleares
(c.2800-900 calANE). BAR International Series 652 (Oxford
1996).
Castro et al. 1999: P. V. Castro Martínez et al. (Hrsg.), Proyecto
Gatas. 2. La dinámica arqueoecológica de la ocupación
prehistórica (Sevilla 1999).
Castro et al. 2004: P. V. Castro Martínez et al., Sexta campaña de
excavaciones en Gatas. La Meseta Superior del Cerro de los
Castellones. Anuario Arqueológico de Andalucía 2001 (2004)
9-14.
Caubet /Poplin 1987: A. Caubet / F. Poplin, Les objets de matière
dure animale. Étude du matériau. In: M. Yon (Hrsg.), Ras
Shamra-Ougarit III. Le centre de la ville (Paris 1987) 291-301.
Chapman 1981: R. Chapman, Archaeological Theory and Communal Burial in Prehistoric Europe. In: N. Hammond / I. Hodder /
G. Isaac (Hrsg.), Pattern of the Past (Cambridge 1981).
Chapman 1990: R.Chapman, Emerging Complexity (Cambridge
1990).
Collantes 1969: F. Collantes de Terán, El dolmen de Matarubilla. V
Symposion Internacional de Prehistoria Peninsular. Jerez de la
Frontera 1969 (Barcelona 1969) 47-61.
Cruz-Auñón et al. 1992: R. Cruz-Auñón/E. Moreno Alonso / P. Cáceres Misa, Registros de la expresión poblacional durante el III
milenio en Andalucía Occidental. SPAL 1, 1992, 125-149.
Do Paço 1960: A. Do Paço, Castro de Vila Nova de S. Pedro. XII
Alguns objectos de osso e marfim. Zephyrus 11, 1960, 105117.
Drauschke /Banerjee 2007: J. Drauschke / A. Banerjee, Zur Identifikation, Herkunft und Verarbeitung von Elfenbein in der Merowingerzeit. Archäologisches Korrespondenzblatt 37, 2007,
109-128.
Dreyer et al. 2000: G. Dreyer et al., Umm el-Qaab. Nachuntersuchungen im frühzeitlichen Königsfriedhof. 11./12. Vorbericht.
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts Abteilung Kairo 56, 2000, 43-129.
Eggert et al. 2002: L. S. Eggert et al., The Evolution and Phylogeogrpahy of the African Elephant Inferred from Mitochon-
118
drial DNA Sequence and Nuclear Microsatellite Markers. Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences 269, 2002,
1993-2006.
Eiroa 1998: J. J. Eiroa García, Dataciones absolutas del Cerro de las
Víboras de Bajil (Moratalla, Murcia). Quaderns de Prehistoria i
Arqueologia de Castelló 19, 1998,131-152.
2004: J. J. Eiroa García, La Edad del Bronce en la región de
Murcia. In: L. Hernández Alcaraz / M. S. Hernández Pérez
(Hrsg.), La Edad del Bronce en tierras valencianas y zonas
limítrofes (Villena 2004) 399-427.
Eltringham 1993: S. K. Eltringham, The Common Hippopotamus,
Hippopotamus Amphibius. In: L. R. Oliver (Hrsg.), Pigs,
Peccaries and Hippos: Status Survey and Conservation Action
Plan. International Union for Conservation of Nature (Gland
1993).
Emery 1958: W. B. Emery, Great Tombs of the First Dynasty 3
(London 1958).
Enguix 1970: R. Enguix, Cabeço del Navarro o Cabeço dels Alforins
de Onteniente. Poblado de la cultura del Bronce valenciano.
Papeles del Laboratorio de Arqueología de Valencia 10, 1970,
63-79.
Espantaleón 1957: R. Espantaleón y Jubes, la necrópolis eneolítica
de »Marroquíes Altos«, Boletín de Estudios Giennenses 13,
1957, 165-171.
Fernández Eraso 1999: J. Fernández Eraso, Nuevos objetos de
adorno en el Calcolítico del País Vasco. XXIV CNA, Cartagena
1997, vol. 2, 107-111.
Fernández Miranda et al. 1990: M. Fernández-Miranda / M. D.
Fernández-Posse / C. Martín, Un área doméstica de la Edad del
Bronce en el poblado de »El Acequión« (Albacete). Archivo de
Prehistoria Levantina 20, 1990, 351-362.
Figueiredo (im Druck): S. Figueiredo, The Pleistocene Elephants
of Portugal. In: Th. Schuhmacher / J. A, López Padilla (Hrsg.),
Marfil y elefantes en la Península Ibérica y el Mediterráneo
occidental. Akten der Internationalen Tagung, Alicante 2008.
Iberia Archaeologica (im Druck).
Gautier et al. 1994: A. Gautier et al., One Elephant Doesn´t Make a
Savanna. Palaeoecological Significance of Loxodonta Africana
in the Holocene Sahara. Sahara 6, 1994, 7-20.
Genz 2002: H. Genz, Überlegungen zu frühbronzezeitlichen Kulturkontakten zwischen der Levante und der Ägäis. In: R. Aslan
et al. (Hrsg.), Mauerschau, Festschrift für Manfred Korfmann
(Remshalden-Grunbach 2002) 595-605.
Götze 1925: Reallexikon der Vorgeschichte III (Berlin 1925) 87 s.v.
Elfenbein, Europa (A. Götze).
Gonçalves 1990/92: J. L. Marques Gonçalves, As grutas da serra de
Montejunto (Cadaval). O Arqueólogo Português série IV 8/10,
1990/92, 41-201.
González et al. 2008 B.: González González et al., Depotfund zylinderförmiger Idole des 3. Jts. v. Chr. aus La Orden-Seminario
(Huelva). Madrider Mitteilungen 49, 2008, 1-28.
Harrison /Gilman 1977: R. J. Harrison / A.Gilman, Trade in the Second
and Third Millennia B.C. between the Maghreb and Iberia. In:
V. Markotic (Hrsg.), Ancient Europe and the Mediterranean.
Studies in Honour of Hugh Hencken (Warminster 1977) 90104.
Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel
Hayward 1990: L. G. Hayward, The Origin of the Raw Elephant
Ivory Used in Greece and the Aegean during the Late Bronze
Age. Antiquity 64, 1990, 103-109.
Hurtado 2003: V. Hurtado, Fosos y fortificaciones entre el Guadiana
y el Guadalquivir en el III milenio AC: evidencias del registro
arqueológico. In: S. Oliveira Jorge (Hrsg.), Recintos murados da
pré-história recente. Mesa-redonda Internacional, Porto 2003
(Porto, Coimbra 2003) 241-268.
Jalhay/do Paço 1941: E. Jalhay / A. Do Paço, A gruta II da necrópole
de Alapraia. Anais Academia Portuguesa da História 4, 1941,
103-140.
Jodin 1957: A. Jodin, Les problèmes de la civilisation du vase
campaniforme au Maroc. Hespéris 44, 1957, 353-360.
Jorge 2000: S. Oliveira Jorge, Domesticating the Land: the First
Agricultural Communities in Portugal. Journal of Iberian
Archaeology 2, 2000, 43-98.
2003: S. Oliveira Jorge, Revisiting Some Earlier Papers on the
Late Prehistoric Walled Enclosures of the Iberian Peninsula.
Journal of Iberian Archaeology 5, 2003, 89-135.
Jorge/Jorge 1997: S. Oliveira Jorge / V. Oliveira Jorge, The Neolithic/
Chalcolithic Transition in Portugal. In: M. Díaz-Andreu / S. Keay
(Hrsg.), The Archaeology of Iberia. The Dynamics of Change
(London, New York 1997) 128-142.
Korfmann 1999: M. Korfmann, Ost-West-Beziehungen im Mittelmeerraum am Beispiel einer Idolgruppe. In: Festschrift für
Günter Smolla. Materialien zur Vor- und Frühgeschichte von
Hessen 8 (Wiesbaden 1999) 381-397.
Krzyszkowska 1984: O. Krzyszkowska, Ivory from Hippopotamus
Tusk in the Aegean Bronze Age. Antiquity 58, 1984, 123-125.
Krzyszkowska 1988: O. Krzyszkowska, Ivory in the Aegean Bronze
Age. Annual of the British School at Athens 83, 1988, 228233.
Kunst 1995: M. Kunst, Central Places and Social Complexity in
the Iberian Copper Age. In: K. T. Lillios (Hrsg.), The Origins of
Complex Societiesin Late Prehistoric Iberia (Ann Arbor 1995)
32-43.
2005: M. Kunst, El Campaniforme en Portugal. Breve resumen.
In: M. Rojoo-Guerra et al. (Hrsg.), El Campamiforme en la
Pen´sinuala Ibérica y su contexto europeo (Valladolid 2005)
197-225.
Le Quellec 1999: J.-L. Le Quellec, Répartition de la grande
faune suavage dans le nord de l´Afrique durant l´Holocène.
L´Anthropologie 103, 1999, 161-176.
Leisner 1965: V. Leisner, Die Megalithgräber der Iberischen Halbinsel. Der Westen. 3. Lieferung. Madrider Forschungen I 3
(Berlin 1965).
Liesau et al. 2008: C. Liesau et al., Un espacio compartido por
vivos y muertos: El poblado calcolítico de fosos de Camino de
Yeseras (San Fernando de Henares, Madrid). Complutum 19,
2008, 97-120.
Liesau/Moreno (im Druck): C. Liesau / E. Moreno, Marfiles campaniformes de El Camino de las Yeseras (San Fernando de Henares, Madrid). In: Th. Schuhmacher / J. A, López Padilla (Hrsg.),
Marfil y elefantes en la Península Ibérica y el Mediterráneo
occidental. Akten der Internationalen Tagung, Alicante 2008.
Iberia Archaeologica (im Druck).
Liesau/Schuhmacher (im Druck): C. Liesau / Th. X. Schuhmacher,
Un taller de marfil del Bronce argárico en el yacimiento de
Fuente Álamo (Cuevas del Almanzora, Almería). In: Th. X.
Schuhmacher / J. A. López Padilla (Hrsg.), Marfil y elefantes
en la Península Ibérica y el Mediterráneo occidental. Akten der
Internationalen Tagung, Alicante 2008. Iberia Archaeologica
(im Druck).
Lizcano et al. 2004: R. Lizcano Prestel et al., Continuidad y cambio
en comunidades calcolíticas del Alto Guadalquivir. In: Simposios
de Prehistoria Cueva de Nerja. II. La problemática del Neolítico
en Andalucía. III. Las primeras sociedades metalúrgicas en
Andalucía, Nerja 1998/ 2000 (Nerja 2004) 159-175.
López Padilla 2006: J. A. López Padilla, Distribución territorial y consumo de botones de perforación en »V« en el ámbito argárico.
Trabajos de Prehistoria 63-2, 2006, 1-25.
(im Druck): Dinámica de la producción y consumo de marfil
en el Sudeste y área centro-meridional del Levante peninsular
entre ca. 2200 B.C. - ca. 1200 B.C. In: Th. Schuhmacher / J. A,
López Padilla (Hrsg.), Marfil y elefantes en la Península Ibérica y
el Mediterráneo occidental. Akten der Internationalen Tagung,
Alicante 2008. Iberia Archaeologica (im Druck).
López Padilla et al. 2006: J. A. López Padilla / D. Belmonte Mas / M.
P. de Miguel Ibañez, Los enterramientos argáricos de la Illeta
dels Banyets de El campello. Prácticas funerarias en la frontera
oriental de El Argra. In: J. A. Soler Díaz (Hrsg.), La ocupación
Prehistórica de la Illeta dels Banyets (El Campello, Alicante)
(Alicante 2006) 119-171.
López Pardo 1991: F. López Pardo, El periplo de Hannon y la
expansión cartaginesa en el África Occidental. In: La caída de
Tiro y el auge de Cartago. V Jornadas de Arqueología FenicioPúnica, Ibiza 1990 (Ibiza 1991) 59-71.
Lull/Estévez 1986: V. Lull / J. Estévez, Propuesta metodológica para
el estudio de las necrópolis argaricas. In: Homenaje a Luis Siret
(1934-1984) (Sevilla 1986) 441-452.
Maicas 2007: R. Maicas Ramos, Industria ósea y funcionalidad:
Neolítico y Calcolítico en la cuenca de Vera (Almería) (Madrid
2007).
Leisner/Schubart 1966: V. Leisner / H. Schubart, Die kupferzeitliche
Befestigung von Pedra do Ouro/ Portugal. Madrider Mitteilungen 7, 1966, 9-60.
Marín et al. (im Druck): J. M. Marín / J. A. López Padilla / M. P. de
Miguel Ibañez, Un excepcional ajuar ebúrnoe de los inicios de
la Edad del Bronce en Los Molinos de Papel (Carvaca de la
Cruz, Murcia). In: Th. Schuhmacher / J. A, López Padilla (Hrsg.),
Marfil y elefantes en la Península Ibérica y el Mediterráneo
occidental. Akten der Internationalen Tagung, Alicante 2008.
Iberia Archaeologica (im Druck).
Leitão et al.: M. Leitão et al., The Prehistoric Burial Cave at Verdelha
Dos Ruivos (Vialonga), Portugal. In: J. Guilaine (Hrsg.), Lâge
du cuivre européen. Civilisations à vases campaniformes (Paris
1984) 221-239.
Martí /de Pedro 1997: B. Martí Oliver / M. J. De Pedro Michó,
Sobre el final de la Cultura del Bronce Valenciano: Problemas y
progresos. In: Homenatge a la Pra. Dra. Milagro Gil-Mascarelle
Boscá 2. Saguntum 30, 1997, 59-91.
Leisner/Leisner 1943: G. Leisner / V. Leisner, Die Megalithgräber
der Iberischen Halbinsel. Der Süden. Römisch-Germanische
Forschungen 17 (Berlin 1943).
Elfenbein und Archäologie
119
Martín et al. 1993: C. Martín et al., The Bronze Age of La Mancha.
Antiquity 67, 1993, 23-45.
Martínez et al. 1999: A. Martínez Rodríguez / J. Ponce García / M.
M. Ayala Juan, Excavaciones de úrgencia del poblado argárico
de Los Cipreses, Lorca. Años 1992-93. Memorias de Arqueología 8, 1993 (1999) 156-193.
Mata 1993: E. Mata Almonte, Informe sobre la intervención
arqueológica en el yacimiento de Los Algarbes, Tarifa (Cádiz).
Campaña 1990. Anuario Arqueológico de Andalucía 1991
(1993) III. Actividades de úrgencia, 83-93.
Mederos 2000: A. Mederos Martín, Puntas de jabalina de Valencina
de la Concepción (Sevilla) y del área palestino-israelita. MM 41,
2000, 83-111.
Mikdad 1998: A. Mikdad, Étude préliminaire et datation de quelques
éléments campaniformes du site de Kehf-el-Baroud, Maroc.
Beiträge zur Allgemeinen und Vergleichenden Archäologie 18,
1998, 243-252.
(im Druck): A. Mikdad, L‘utilisation de l‘ivoire au Maroc depuis
les origines jusqu‘à l‘époque médiévale. In: Th. Schuhmacher
/ J. A, López Padilla (Hrsg.), Marfil y elefantes en la Península
Ibérica y el Mediterráneo occidental. Akten der Internationalen
Tagung, Alicante 2008. Iberia Archaeologica (im Druck).
Miller 1986: R. Miller, Elephants, Ivory and Charcoal: An Ecological
Perspective. Bulletin of the American Schools of Oriental
Research 264, 1986, 29-43.
Molina et al. 2004: F. Molina González et al., Los Millares y
la periodización de la Prehistoria reciente del Sureste. In:
Simposios de Prehistoria Cueva de Nerja. II. La problemática
del Neolítico en Andalucía. III. Las primeras sociedades
metalúrgicas en Andalucía, Nerja 1998/2000 (Nerja 2004)
142-158.
Molina /Cámara 2005: F. Molina / J. A. Cámara, Los Millares. Guía
del yacimiento arqueológico (Sevilla 2005).
Moreno et al. 1991/92: A. Moreno Onorato, Patrones de asentamiento, poblamiento y dinámica cultural en las tierras altas del
Sureste peninsular. El pasillo de Cúllar-Chirivel durante la prehistoria reciente. Cuadernoa de Prehistoria de Granada 16/17,
1991/92, 191-245.
Müller-Karpe III/3: H. Müller-Karpe, Handbuch der Vorgeschichte 3.
Kupferzeit (München 1974).
Nocete 2001: F. Nocete, Tercer milenio antes de nuestra era. Relaciones y contradicciones centro/periferia en el Valle del Guadalaquivir (Barcelona 2001).
Nocete et al. 2008: F. Nocete et al., The Smelting Quarter of
Valencina de la Concepción (Seville, Spain): the Specialised
Copper Industry in a Political Centre of the Guadalquivir Valley
during the Third Millennium B.C. (2750-2500 B.C.). Journal of
Archaeological Science 35, 2008, 717-732.
Obermaier 1919: H. Obermaier, El dolmen de Matarubilla (Madrid
1919).
Pascual Benito 1995: J. L. Pascual-Benito, Origen y significado del
marfil durante el Horizonte Campaniforme y los inicios de la
Edad del Bronce en el País Valenciano. Saguntum 29, 1995
19-31.
(im Druck): J. Ll. Pascual Benito, El marfil en la Edad del
Bronce Valenciano. Los talleres de La Mola d‘Agres. In: Th.
Schuhmacher / J. A, López Padilla (Hrsg.), Marfil y elefantes
120
en la Península Ibérica y el Mediterráneo occidental. Akten der
Internationalen Tagung, Alicante 2008. Iberia Archaeologica
(im Druck).
Pellicer /Hurtado 1987: M. Pellicer / V. Hurtado, Excavaciones en
la Mesa de El Gandul (Alcalá de Guadaira, Sevilla). Anuario
Arqueológico de Andalucía 2, 1986, 338-341.
Pfälzner 2008: P. Pfälzner, Syrische Elefanten wiederentdeckt im
Königspalast von Qatna. Archäologie in Deutschland 6, 2008, 4.
Pons 1999: G. Pons i Homar, Anàlisis espacial del poblament al
Pretalaiòtic Final i al Talaiòtic I de Mallorca. Collecció La Deixa
2 (Palma de Mallorca 1999).
Ponsich 1974: M. Ponsich, La navigation antique dans le détroit
de Gibraltar. In: R. Chevalier (Hrsg.), Litératute gréco-romaine
et géographie historique. Mélanges offerts a Roger Dion.
Caesarodunum IXbis (Paris 1974) 257-273.
Posac 1975: C. Posac Mon, Los Algarbes (Tarifa). Una necrópolis
de la Edad del Bronce, Noticiario Arqueológico Hispánico.
Prehistoria 4, 1975, 87-119.
Pulak 2005: C. Pulak, Das Schiffswrack von Ulu Burun. In: Ü. Yalçın
/ C. Pulak / R. Slotta, Das Schiff von Ulu Burun. Welthandel
vor 3000 Jahren [Ausstellungskatalog Bochum 2005-2006]
(Bochum 2005) 55-102.
Poyato /Hernando 1988: C. Poyato Holgado / A. Hernando Grande,
Relaciones entre la Península Ibérica y el Norte de Africa:
»Marfil y campaniforme«. In: Actas del Congreso Internacional
»El Estrecho de Gibraltar«, Ceuta 1987 1 (Madrid 1988) 317329.
Rivero 1988: E. Rivero Galán, Análisis de las Cuevas Artificiales en
Andalucía y Portugal (Sevilla 1988).
Ruiz de Arbulo 1990: J. Ruiz de Arbulo, Rutas marítimas y colonizaciones en la Península Ibérica. Una aproximación náutica a
algunos problemas. Italica. Cuadernos de Trabajos de la Escuela Española de Historia y Arqueología en Roma 18, 1990,
79-115.
Salvado 2004: M. C. Barreto Ruivo da Silva Salvado, Apontaments
sobre a utilização do osso no Neolítico e Calcolítico da Península
de Lisboa. As colecções do Museu Nacional de Arqueologia. O
Arqueólogo Português, Supplemento 2 (Lisboa 2004).
Santonja/Pérez González 2005: M. Santonja / A. Pérez-González,
Arqueología y elefantes en el Pleistoceno Medio de la Península Ibérica. Los yacimientos paleolíticos de Ambrona y Torralba
(Soria). Un siglo de investigaciones arqueológicas. Zona Arqueológica 5, 2005, 383-395.
Schubart 1973: H. Schubart, Mediterrane Beziehungen der El
Argar-Kultur. Madrider Mitteilungen 14, 1973, 41-59.
2001: H. Schubart, Kulturen der Bronzezeit im Süden der
Iberischen Halbinsel. In: M. Blech /M. Koch / M. Kunst (Hrsg.),
Denkmäler der Frühzeit. Hispania Antiqua (Mainz 2001) 121152.
Schubart/Ulreich 1991: H. Schubart / H. Ulreich, Die Funde der
Südostspanischen Bronzezeit aus der Sammlung Siret. Madrider Beiträge 17 (Mainz 1991).
Schuhmacher 2002: Th. X. Schuhmacher, Blechdiademe: Prestigeobjekte frühbronzezeitlicher Eliten. In: R. Aslan et al. (Hrsg.),
Mauerschau. Festschrift für Manfred Korfmann (RemshaldenGrunbach 2002) 493-516.
Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel
Schuhmacher 2003: Th. X. Schuhmacher / H. Schubart, Fuente
Álamo. Die Siedlungskeramik der Grabungen 1985-1991:
Untersuchungen zur Chronologie und zum Siedlungsschema
der El Argar-Kultur. Stratigraphisch geordnete Keramik der
El Argar-Zeit aus den Grabungen 1977-1982. Iberia Archaeologica 4 (Mainz 2003).
2004: Th. X. Schuhmacher, Frühbronzezeitliche Kontakte im
westlichen und zentralen Mittelmeerraum und die Rolle der
Iberischen Halbinsel. Madrider Mitteilungen 45, 2004, 147180.
Schuhmacher, Contacts (im Druck): Th. X. Schuhmacher, Long
and Middle Range Contacts in the Early Bronze Age of the
Western Mediterranean. In: Sozialarchäologische Perspektiven:
Gesellschaftlicher Wandel 5000-1500 v. Chr. zwischen Atlantik
und Kaukasus. Internationale Tagung, Kiel 2007 (im Druck).
Schuhmacher, Mari (im Druck): Th. X. Schuhmacher, East-West
Relations in the Mediterranean in the Third Millennium B.C.
with Reference to a Slab Idol from Mari (Syria). European
Journal of Archaeology (im Druck).
Schuhmacher, Elfenbein (im Druck): Th. X. Schuhmacher, Die
Elfenbeinobjekte des Chalkolithikums und der Frühen
Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel. Interdisziplinäre
Studien zu Herkunft, Austausch, Verarbeitung und sozialer
Bedeutung von Elfenbein. Iberia Archaeologica (im Druck).
Schuhmacher/Cardoso 2007: Th. X. Schuhmacher / J. L. Cardoso,
Ivory Objects from the Chalcolithic Fortification of Leceia
(Oeiras). Estudos Arqueologicos de Oeiras 15, 2007, 95-118.
Schuhmacher et al. (im Druck): Th. X. Schuhmacher / J. L. Cardoso
/ A. Banerjee, Ivory from Africa for Chalcolithic Portugal. Antiquity 2009 (im Druck).
Schüle 1969: W. Schüle, Die Meseta-Kulturen der Iberischen Halbinsel. Mediterrane und eurasische Elemente in früheisenzeitlichen Kulturen Südwesteuropas. Madrider Forschungen 3
(Berlin 1969).
Scullard 1974: H. H. Scullard, The Elephant in the Greek and Roman
World (Cambridge 1974).
Searight 1994: S. Searight, Le commerce de l´ivoire au Maroc
préhistorique et les gravures d´éléphants: peut-on les associer?
Bulletin de la Societé d´Études et des Recherches préhistoriques
des Eyzies 44, 1994, 33-58.
2004: S. Searight, The Prehistoric Rock Art of Morocco. A Study
of Its Extension, Environment and Meaning. BAR International
Series 1310 (Oxford 2004).
Serra-Ràfols 1925: Reallexikon der Vorgeschichte III (Berlin 1925)
87f. s. v. Elfenbein, Pyrenäenhalbinsel (J. de C. Serra-Ràfols).
Siret /Siret 1890: H. Siret / L. Siret, Las primeras edades del metal en
el Sudeste de España (Barcelona 1890).
Siret 1913: L. Siret, Questions de chronologie et d‘éthnographie
iberiques (Paris 1913).
Soler 2002: J. A. Soler Díaz, Cuevas de inhumación múltiple en la
Comunidad Valenciana (Madrid, Alicante 2002).
Soler 2006: J. A. Soler Díaz, La Illeta dels Banyets de El campello
(Alicante): del calcolítico al Bronce tardío. In: J. A. Soler Díaz
(Hrsg.), La ocupación prehistórica de la Illeta dels Banyets (El
Campello, Alicante) (Alicante 2006) 281-300.
Souville 1984: G. Souville, Decouverte recente de vases campaniformes au Maroc. In: J. Guilaine (Hrsg.), L´Âge du cuivre européen (Paris 1984) 241-245.
1988: G. Souville, Les hommes du chalcolithique et du bronze
ont traversé le détroit de Gibraltar. In: Actas del Congreso
Internacional »El Estrecho de Gibraltar«, Ceuta 1987 1 (Madrid
1988) 285-292.
Spindler 1981: K. Spindler, Cova da Moura. Die Besiedlung des
Atlantischen Küstengebietes Portugals vom Neolithikum bis an
das Ende der Bronzezeit. Madrider Beiträge 7 (Mainz 1981).
Sukumar 2003: R. Sukumar, The Living Elephants. Evolutionary
Ecology, Behaviour and Conservation (Oxford 2003).
Uerpmann/Uerpmann 2003: H.-P. Uerpmann / M. Uerpmann,
Zambujal 4. Die Stein- und Beinartefakte aus den Grabungen
1964 bis 1973. Madrider Beiträge 5 (Mainz 2003).
Van der Made /Mazo 2001: J. Van der Made / A. V. Mazo, Spanish
Pleistocene diversity as a Function of Climate. In: G. Cavaretta
et al. (Hrsg.), The World of Elephants. Proceedings of the 1st
International Congress (Rome 2001) 214-218.
Van Neer et al. 2004 : W. Van Neer / V. Linseele / R. Friedman,
Animal Burials and Food Offerings at the Elite Cemetery HK6 of
Hierakonpolis. In: S. Hendrick / R. F. Friedman / K. M. Cialowicz /
M. Chlodnicki (Hrsg.), Egypt at Its Origins. Studies in Memory
of Barbara Adam. Orientalia Lovaniensia 138 Analecta (Leuven
1998) 67-130.
Vargas 2003: J. M. Vargas. Jiménez, Elementos para la definición
territorial del yacimiento de Valencina de la Concepción
(Sevilla). SPAL 12, 2003, 125-144.
Vargas et al. (im Druck): J. M. Vargas / F. Nocete / Th. X. Schuhmacher, Contextos de producción de marfil en Valencina de
la Concepción (Sevilla). In: Th. X. Schuhmacher / J. A. López
Padilla / A. Banerjee (Hrsg.), Marfil y elefantes en la Península
Ibérica y el Mediterráneo occidental. Akten der Internationalen
Tagung, Alicante 2008 (im Druck).
Zafra et al. 1999: N. Zafra de la Torre / F. Hornos Mata / M. Castro
López, Una macro-aldea en el orígen del modo de vida
campesino: Marroquíes Bajos (Jaén) c. 2500-2000 cal. ANE,
Trabajos de Prehistoria 56, 1999, 77-102.
Zeuner 1963: F. E. Zeuner, A History of Domesticated Animals
(London 1963).
Veiga 1886-1891: S. P. Martins Estácio da Veiga, Palaeoethnologia.
Antiguidades monumentães do Algarve 1-4 (Lisboa 18861891).
Elfenbein und Archäologie
121
Zusammenfassung/ Abstract
Herkunft, Verarbeitung und Austausch von Elfenbein im Chalkolithikum und der Frühen Bronzezeit der
Iberischen Halbinsel
Im Rahmen eines interdisziplinären, von der DFG finanzierten Projekts des Deutschen Archäologischen Instituts
(DAI) in Madrid und der Gruppe INCENTIVS der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wurde versucht, sämtliche
Elfenbeinobjekte der Iberischen Halbinsel zu registrieren und in den betreffenden Sammlungen in Augenschein zu
nehmen, die sich in die Zeit vom Beginn des Chalkolithikums bis zum Ende der Frühen Bronzezeit (ca. 3000-1650 v.
Chr.) datieren lassen. Die Zahl der bekannten Objekte konnte hierdurch entscheidend erhöht werden, und zum ersten
Mal wird ein vollständiger Katalog vorgelegt.
Das detaillierte Studium dieser Gegenstände und ihrer Kontexte hat neue Daten zur ihrer chronologischen und geographischen Verteilung sowie ihrer sozialen Bedeutung geliefert. Es wurde klar, dass alle diese Variablen im Lauf der hier
betrachteten fast 1500 Jahre bedeutende Veränderungen erfuhren. Neue Grabungen und das genaue Studium der
Stücke und ihrer Kontexte haben nicht nur zur Identifizierung von Rohmaterialien und Halbfertigprodukten, sondern
auch von Werkstätten für die Elfenbeinverarbeitung geführt.
Dank neuer naturwissenschaftlicher Analysemethoden, die zum ersten Mal an Elfenbein der Iberischen Halbinsel
angewandt wurden, konnte das Rohmaterial als sehr vielfältig identifiziert werden. So findet sich Elfenbein des asiatischen und afrikanischen Steppenelefanten, des Elephas antiquus, des Flusspferds und des Pottwals. Zudem ist die
Rohmaterialzusammensetzung sowohl zeitlichen als auch geographischen Faktoren unterworfen. Die Kombination
dieser Ergebnisse mit archäologischen Methoden führte zu neuen Hypothesen hinsichtlich der Herkunft des Elfenbeins,
den Routen und der Art des Austauschs, seiner Weiterverteilung und Verarbeitung.
Gleichzeitig ist jedoch auch klar, dass sich neue Fragen ergeben haben und andere bisher unbeantwortet blieben.
In der Folge wollen wir uns daher im Rahmen eines neuen interdisziplinären Projekts und mithilfe von bisher nicht
an prähistorischem Elfenbein angewandten Methoden (z.B. Strontiumisotopie) insbesondere der Frage der exakten
geographischen Herkunft des Elfenbeins des afrikanischen Steppenelefanten und auch des Vonstattengehens seines
Austauschs widmen.
Origin, Manufacture and Exchange of Ivory in the Chalcolithic and Early Bronze Age of the Iberian
Peninsula
Within the framework of an interdisciplinary research project of the German Archaeological Institute (DAI) in Madrid and
the INCENTIVS group of the Johannes Gutenberg University of Mainz financed by the Deutsche Forschungsgemeinschaft
(DFG), we tried to register all ivory objects found on the Iberian Peninsula dating from the beginning of the Chalcolithic
to the end of the Early Bronze Age (ca. 3000-1650 B.C.). Hereby the number of the known objects could be drastically
increased, and for the first time a complete catalogue of these pieces will be published.
The detailed study of these objects and their contexts delivered new data about their chronological and geographical
distribution as well as their social importance. It became clear that all of these variables experienced considerable
changes in the course of the 1,500 years considered here. Recent excavations and the detailed study of the pieces and
their contexts did not only lead to the identification of raw materials and semi-finished products but also of workshops
for the processing of ivory.
Due to new natural scientific methods of analysis that were for the first time applied to ivory from the Iberian Peninsula,
a great variety of the raw material could be identified: ivory of the Asian elephant and the African savanna elephant, of
the Elephas antiquus, the hippopotamus, and of the sperm whale. Furthermore, the raw material composition is subject to both chronological and geographical parameters. The combination of these results with archaeological methods
led to new hypotheses concerning the origin, the routes and the character of the exchange, and the distribution and
manufacture of ivory.
At the same time, however, it is clear that new questions arose and others remained unanswered so far. As a consequence, we want to – in the framework of a new interdisciplinary project and by means of methods not yet applied
to prehistoric ivory (strontium isotope analysis) – particularly address the question of the exact geographical origin of
the ivory of the African savanna elephant and also of the process of its exchange.
122
Th. X. Schuhmacher · Elfenbein des Chalkolithikums und der Frühen Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel
RESTAURIERUNG
und ARCHÄOLOGIE
Konservierung
Restaurierung
Technologie
Archäometrie
Restaurierung und Archäologie
erscheint jährlich,
Umfang pro Heft ca.130 Seiten,
durchgehend farbige Abbildungen,
Format DIN A4
broschiert,
Heftpreis 14,– €
Bestellung:
Verlag des Römisch-Germanischen
Zentralmuseums
Ernst-Ludwig-Platz 2
55116 Mainz
Kontakt
für die Redaktion:
Christian Eckmann
red.ra@rgzm.de
ISSN 1866-7007
Die neue Zeitschrift Restaurierung und Archäologie ist ein wissenschaftliches Forum zu Themen der Konservierung-Restaurierung, der Fundbehandlung und Fundbergung, zu technologischen Untersuchungen und zur
Archäometrie archäologischer Bodenfunde. Neben der Veröffentlichung
aktueller Forschungsergebnisse von Restauratoren, Archäologen und
Wissenschaftlern angrenzender Fachgebiete soll die Zeitschrift auch als
Plattform für den Erfahrungsaustausch restauratorischer / konservatorischer
Maßnahmen am Objekt dienen sowie Absolventen der einschlägigen Studiengänge in diesem Bereich die Möglichkeit bieten, ihre Abschlussarbeiten
in verkürzter Form einem breiteren Fachkollegium vorzustellen.
Die mehrsprachig angelegte Zeitschrift erscheint einmal jährlich und richtet
sich an alle, die sich der Erhaltung und Erforschung archäologischen Kulturgutes verpflichtet fühlen. Träger ist das Römisch-Germanische Zentralmuseum in enger Zusammenarbeit mit Hochschulen, Landesämtern,
Museen und Forschungsinstituten, aus denen sich ein dementsprechend
breit gefächertes Team an Fachredakteuren rekrutiert. Diese unabhängige
Redaktoren begutachten die eingereichten Artikel, deren Umfang bis zu 20
Druckseiten betragen kann.
Aus dem Inhalt von Heft 3/ 2010
– M. Egg, U. Lehnert, R. Lehnert: Die Neurestaurierung des Kultwagens
von Strettweg in der Obersteiermark
– J. Munir: Experimentelle Forschungen zur Herstellungstechnik
eisenzeitlicher Hohlblechreifen
– H. Becker, M. Schmauder: Ein hochmittelalterliches Schwert aus dem
Rhein bei Bonn. Restaurierung, naturwissenschaftliche Untersuchung
und kulturhistorische Einordnung
– J. Wolters: Schriftquellen zur Geschichte des Wachsausschmelzverfahrens in Orient und Okzident, von den Anfängen bis zum
Spätmittelalter
– S. Beck, K. Lück: Tränkung von niedrig gebrannter und poröser
Keramik. Eine Großkeramik aus Selchow, Landkreis Dahme-Spreewald,
Brandenburg
– G. Heinz: Kopien berührungslos erstellen – virtuell und zum Anfassen
– D. Bach: Rostige Aussichten
Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Mainz
Ernst-Ludwig-Platz 2 · 55116 Mainz · Tel.: 0 61 31 / 91 24-0 · Fax: 0 61 31 / 91 24-199
E-Mail: verlag@rgzm.de · Internet: www.rgzm.de