Was am vorvergangenen Montag in der israelischen Zeitung Ha’aretz zu lesen war, lässt an ein biblisches Wunder denken: Nach 2400 Jahren gibt die heilige Erde des Jerusalemer Tempelbergs endlich einen handfesten Beleg für den Tempel Salomos frei, das erste Gotteshaus des Judentums. Eine steinerne Tafel berichtet in althebräischer Schrift von Ausbesserungsarbeiten am Tempel, die der "König von Juda, Sohn des Ahaziah" einst durchführen ließ. Bibelkenner erinnerten sich sofort an das zweite Buch der Könige, zwölftes Kapitel, das ebensolche Reparaturen am Tempel Salomos in ganz ähnlichen Worten beschreibt. Als Auftraggeber nennt die Heilige Schrift den historisch sonst unbekannten König Joasch, der Juda am Ende des 8. vorchristlichen Jahrhunderts regierte.