In der Lobby des Hilton Hotel in Addis Abeba wartet ein bärtiger Mann, der ein verknautschtes weißes Hemd trägt. Deutlich hervortretende Augenbrauenbogen geben seiner Erscheinung etwas Frühzeitliches, fast Urmenschenartiges. Er steckt sich eine Zigarette nach der anderen an.

Gelegentlich bürstet er mit dem Handrücken die Asche vom Bauch. Auf seinen Knien liegt ein Spionageroman. Horst Seidler, Professor am Anthropologischen Institut der Universität Wien, wartet auf einen Anruf, vergeblich. Als Führer einer Expedition österreichischer, amerikanischer und deutscher Wissenschaftler will er von Addis Abeba aus in die Afar-Senke reisen, eine unwirtliche Wüstenniederung im Nordosten Äthiopiens. Dort wollen die Forscher alte Knochen suchen. Doch der äthiopische Minister für Jugend, Kultur und Sport weigert sich aus unerfindlichen Gründen, eine bereits im Vorjahr gewährte Erlaubnis zu erneuern.